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"Da gibt es noch viele Fragen": Olaf Scholz sieht Bündnis mit Linken kritisch

In der jüngsten Ausgabe der ARD-Talkshow "maischberger. die woche" war Finanzminister Olaf Scholz zu Gast, der seit Montag Kanzlerkandidat der SPD ist. Gefragt zu einem Bündnis mit der Linken, wich er geschickt aus.

Vergangenen Montag wurde es offiziell: Die SPD-Spitze hat sich auf Finanzminister Olaf Scholz als Kanzlerkandidaten festgelegt. Nun musste sich der 62-Jährige den bohrenden Fragen von Sandra Maischberger in der jüngsten Ausgabe ihrer ARD-Talkshow "maischberger. die woche" stellen - und äußerte sich dabei auch zu den Regierungsplänen der SPD. Insbesondere ein mögliches Bündnis mit der Linken wurde von Maischberger thematisiert.

"Wer regieren will, muss auch regierungsfähig sein", erklärte Scholz. In diesem Punkt hätten "alle noch viel zu tun". Konkret auf die Regierungsfähigkeit der Linken angesprochen, antwortete Scholz: "Ich glaube, da gibt es noch viele Fragen, da wird es sicherlich viel zu diskutieren geben. Ich wünsche gute Verrichtung", so der Finanzminister.

Maischberger konfrontierte Scholz zudem mit Videoausschnitten, in denen sich die aktuellen SPD-Vorsitzenden Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken wenig positiv über ihn äußerten, beispielsweise, als Esken in der Talkshow "Markus Lanz" andeutete, Scholz sei kein "standhafter Sozialdemokrat". Scholz gab zu, dass ihn das getroffen habe. Allerdings habe Esken das "schon damals" nicht so gemeint. "Ich finde, wenn man jedes Wort auf die Goldwaage legt, das in der Hetze eines Gefechts gesagt worden ist, dann hat man es auch sehr schwer."

"Ich will dringend ins Kanzleramt"

Viel wichtiger sei für Scholz, dass es zwischen ihm und Esken immer freundschaftlich zugegangen sei. Inzwischen arbeiteten sie sehr eng zusammen. "Ich glaube, das wird eine gute Sache." Maischberger bemerkte dazu, dass alles wirke wie eine Show. "Isses aber nicht", konterte Scholz. "Es ist ein großes Missverständnis in der politischen Demokratie, wenn nur diejenigen zusammenarbeiten, die hundert Prozent einer Meinung sind - dann wird das nichts werden."

Er selbst habe ein klares Ziel vor Augen, was Scholz direkt am Anfang des Gesprächs versicherte: "Ich will dringend ins Kanzleramt, und zwar als Kanzler." Er freue sich über den Auftrag der SPD. "Auch wenn das ein richtig harter Ritt wird, bis es zur Bundestagswahl gekommen ist, ist das auch etwas, worauf ich mich wirklich freue."