Gift in der Natur: Darum sollte man Zigarettenstummel nicht auf die Straße werfen

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Viele Menschen werfen ihre abgerauchten Zigaretten auf die Straße. Mit schwerwiegenden Folgen. Denn Zigarettenstummel enthalten giftige Stoffe, die durch Kontakt mit Wasser freigesetzt werden und so in die Umwelt gelangen.

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Zigarettenstummel sollten nicht einfach auf die Straße geworfen werden. (Bild: Getty Images )

Dass Zigaretten nicht gut für den menschlichen Organismus sind, ist eine Binsenweisheit. Doch eine Zigarette entfaltet ihre schädliche Wirkung nicht nur durch den Prozess des Rauchens. Auch weggeworfene Kippen bedeuten eine große Gefahr für Mensch und Tier. Das Problem: Gelangen Zigarettenstummeln in Kontakt mit Wasser, etwa in Form von Regen, setzen sie hochgiftige Substanzen wie Nikotin frei, die in den Wasserkreislauf gelangen.

Gift im Grundwasser

Wie groß das Gefahrenpotential weggeworfener Zigarettenreste ist, hat die Wissenschaftlerin Amy Green herausgefunden. In einer Studie für die Technischen Universität Berlin hat die Ökologin untersucht, wie viele Giftstoffe Regen und Wasser aus den Stummeln herauslösen. Dafür hat sie öffentliche Plätze wie Bahnhöfe vermessen, an denen viel geraucht und fast genauso viele Kippen auf die Straße geworfen werden. Das Ergebnis ist besorgniserregend.

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"Nur auf diesem Vorplatz sind wahrscheinlich Tausende von Kippen, und die fallen jeden Tag an", erklärt Green in einem Interview mit dem Wissenschaftsmagazin "Nano". "Man kann davon ausgehen, dass jedes Mal, dass es regnet, eine hohe Konzentration von Nikotin freigesetzt wird."

Weltweit werden jährlich rund 5,6 Billionen Zigaretten geraucht. Dabei landen 4,5 Billionen Stummeln statt in den Mülleimern in der freien Natur, das heißt auf der Straße, in den Gullys, in der Kanalisation und schließlich in den Kläranlagen. Diese können jedoch nicht richten, was der Mensch angerichtet hat. Denn: Die Abwasserbehandlungsanlagen sind nicht wirksam genug, um das Nikotin und andere der rund 4.000 giftigen Substanzen aus dem schmutzigen Wasser zu filtern.

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Durch Kontakt mit Wasser etwa in Form von Regen entfalten Zigarettenstummel ihre giftige Wirkung. (Bild: Getty Images)

Gefahr für alle Lebenwesen

So gelangen die Gifte, darunter neben Nikotin auch so gefährliche Stoffe wie Arsen und die Schwermetalle Blei, Kupfer und Kadmium, in den Wasserkreislauf. Wie schwerwiegend eine solche Kontamination der Natur ist, zeigt eine Studie kalifornischer Wissenschaftler. Sie haben in einem Versuch Fische mit einer künstlich hergestellten Nikotinlösung ausgesetzt und festgestellt, dass die in Tabak und Qualm enthaltenen Nervengifte auch in den Fischen vorkommen. Was noch wichtiger ist: "Wenn wir den Fisch essen, sind auch wir Menschen diesen Chemikalien ausgesetzt", wie die Wissenschaftlerin Eunha Hon von "Nano" zitiert wird.

Die Nikotinlösung, die die Forscher an der San Diego State University für die Studie verwendeten, wurde künstlich hergestellt. Wie viel Nikotin auf natürlichem Wege in die Umwelt gelangt, geht aus den Zahlen von Amy Greens Untersuchung hervor. Demnach werden durchschnittlich zwei Milligramm des gefährlichen Alkaloids durch Einwirkung von Regen und Wasser pro Zigarettenstummel freigesetzt. Zum Vergleich: Laut der EU gelten schon Tabakabfälle mit 0,5 Milligramm Nikotin als gefährlich.

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