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Giorgio Armani sieht Corona-Krise als Chance für die Fashionindustrie

Designer Giorgio Armani hofft nach der Corona-Krise auf einen Wandel in der Modeindustrie (Bild: Fabio mazzarotto/Shutterstock.com)
Designer Giorgio Armani hofft nach der Corona-Krise auf einen Wandel in der Modeindustrie (Bild: Fabio mazzarotto/Shutterstock.com)

"Was gerade geschieht, berührt mich zutiefst", sagt Giorgio Armani (85) in Bezug auf die Coronavirus-Pandemie. Im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" berichtet der italienische Modedesigner davon, das Gefühl zu haben, aktuell "vieles bewegen zu müssen, und zwar in unterschiedlichen Bereichen". Die Krise wolle er nutzen, um an einer besseren Zukunft zu arbeiten - vor allem in der Fashionindustrie.

"Die Modewelt sollte sich entschleunigen", lautet die Meinung des Star-Designers. In seinen Augen seien die vielen Modenschauen im Jahr sowie die "Reisen um die Welt [...] eine Verschwendung von Ressourcen und ein schwerer Schaden für den Planeten und den Stil". Armani appelliert daher an die Achtsamkeit der Menschen gegenüber der Umwelt. "Wir haben nur diesen einen Planeten. Nie zuvor mussten wir uns dieser Tatsache so sehr stellen wie jetzt."

Lieblingsteile sollen wieder wertgeschätzt werden

Wie sich die Corona-Krise auf die Modewelt auswirkt? Armani, der in manchen seiner Fabriken auf die Produktion von Schutzkleidung umgestellt hat, scheint die Antwort zu kennen. "Unter den derzeitigen Bedingungen, in denen es ums bloße Überleben geht, haben wir sicherlich eine ganz andere Einstellung zu Mode, die unnötig und überflüssig erscheinen mag." Sei die Krise aber einmal überstanden, würde sich die Sichtweise ändern. Die Menschen würden dann "Schönheit brauchen und wieder die einfachen Dinge im Leben zu schätzen wissen", sagt der 85-Jährige.

Mit dem übermäßigen Befüllen der Bekleidungsgeschäfte sollte seiner Meinung nach sowieso Schluss sein - und die Corona-Krise gebe Hoffnung auf Wandel. Armani sei sich sicher, dass die momentane Situation Auswirkungen auf neue Kollektionen haben werde. "Sie werden sicherlich schlanker ausfallen, mit nur wenigen Stücken", so der Designer, der noch eine weitere Lehre aus der Krise zu ziehen scheint. "Die derzeitige furchtbare Erfahrung lehrt uns etwas sehr Wichtiges: Geld zu sparen, mit weniger besser auszukommen und auf Produkte zu setzen, die es auch wert sind."