Globale Logistik im Umbruch - Wie Russlands Wirtschaft von der Krise im Roten Meer profitiert

Eine Luftaufnahme der Transsibirischen Eisenbahn, der Hauptverkehrsader Russlands. Mit einer Länge von 8,3 Tausend Kilometern gilt die Strecke als die längste Eisenbahnstrecke der Welt.<span class="copyright">Getty Images / Anadolu / Kontributor</span>
Eine Luftaufnahme der Transsibirischen Eisenbahn, der Hauptverkehrsader Russlands. Mit einer Länge von 8,3 Tausend Kilometern gilt die Strecke als die längste Eisenbahnstrecke der Welt.Getty Images / Anadolu / Kontributor

Die Angriffe der Huthi auf Schiffe im Roten Meer haben den maritimen Frachthandel stark beeinträchtigt. Viele Unternehmen weichen daher auf Eisenbahnlinien durch Russland aus, was die Lieferzeiten verkürzt. Kritiker warnen jedoch, dass dies Russland wirtschaftlich stärkt.

Die Rote-Meer-Krise, ausgelöst durch die Angriffe der Huthi-Terroristen auf Schiffe, die durch den Suezkanal fahren wollen, hat zu erheblichen Verzögerungen und erhöhten Kosten im maritimen Frachthandel geführt. Dies hat dazu geführt, dass einige Frachtunternehmen, die zwischen Asien und Europa operieren, auf Eisenbahnlinien umgestellt haben, die durch Russland verlaufen. Das Volumen der über die Eurasian Rail Alliance, einem russischen Frachtunternehmen, transportierten Güter hat sich seit Beginn der Krise Ende letzten Jahres mehr als verdoppelt, berichtet die „Financial Times“.

Anstieg der Anfragen um 40 Prozent

DHL und RailGate Europe berichten von einem Anstieg der Anfragen für den Transport von Gütern über den russische Eisenbahnkorridor um 40 Prozent bzw. 25-35 Prozent, seit dem Beginn der Probleme im Roten Meer. DHL betont, dass es keine Fracht transportiert, die in Russland startet oder dort endet, in Übereinstimmung mit den westlichen Sanktionen.

Die Umleitungen vieler Schiffe haben die Lieferzeiten zwischen China und Nordeuropa um sieben bis zehn Tage verlängert, auf etwa 50 bis 55 Tage. Im Vergleich dazu betragen die Lieferzeiten per Schiene durch Russland zwischen Chengdu in China und Duisburg in Deutschland derzeit zwischen 25 und 30 Tagen, so DHL laut „Financial Times“.

„Definitiv eine Einnahmequelle für den Kreml“

Simon Johnson, ehemaliger Chefökonom des Internationalen Währungsfonds kommentierte laut „Telegraph“: „Dies ist definitiv eine Einnahmequelle für den Kreml. Es sieht nach einem weiteren Fall aus, in dem Staaten und Unternehmen zusätzliche Kosten nicht in Kauf nehmen und damit die russische Aggression fördern.“