"Wir werden gnadenlos aussortieren": Knallharte Jury beim Recall vor Traumkulisse

Die Location war schon mal hochklassig, alles andere muss sich beim Recall von "DSDS" (RTL) in Südafrika noch eingrooven. Vor allem die 28 Kandidaten. Obwohl, es sind nur noch 25. Denn die Jury war in Topform und warf sogar einen Träger einer Gold-CD gleich beim ersten Songcontest raus!

Luis (Pietro Lombardi: "Das war sehr, sehr schief!") und Daniela (Dieter: "Du hast nicht an dich geglaubt, das hat man gehört.") sind schon raus, kaum dass der Recall von "Deutschland sucht den Superstar" an der pittoresken Gardenroute in Südafrika überhaupt begonnen hat. Und mit ihnen muss Caro gehen, sowas wie ein "Superstar des Castings". Denn Caro erhielt eine Gold-CD und damit das Direktticket nach Südafrika.

Genützt hat es ihr nichts. Im Gegenteil. Oana Nechiti, die von Caro im Casting so verzaubert war, dass sie Gold spendete, gab zu: "Ich bereue es, dir die CD gegeben zu haben. Denn du hättest die zwei Auftritte, die die anderen mehr hatten als du, dringend gebraucht." Die 16-jährige Caro war so untröstlich, wie sie vorher tatsächlich verloren gewirkt hatte. Dabei hatte sie in einer Gruppe mit Altersgenossen, also anderen Teenies, gestanden. Letztlich eine harte, aber vertretbare Entscheidung. Und immerhin hatte Pietro auch nichts Falsches versprochen, als er die Kandidaten warnte: "Wir werden gnadenlos aussortieren."

Und das war auch das Dramatischste am Recall-Auftakt.

Dreister Zimmerklau in Luxus-Villa

Mit Trailern ist das ja immer so eine Sache. Da wird oft mehr versprochen, als letztlich gehalten wird. Während bei Kinotrailern aber alle Highlightszenen doch zumindest im beworbenen Film vorkommen, so war der "DSDS"-Vorfilm zu Beginn der Sendung schlicht eine Mogelpackung.

Blitz und Donner, sich streitende Kandidaten, erboste Juroren, Flutwellen am Strand, Notarztwagen, Abbruch der Dreharbeiten - das alles wurde mit dem passenden, unheilvollen Text ("Die Nerven liegen blank!") angeteasert. Und kam nicht vor. Null. Nada. Nix davon. Abgesehen davon, dass man sich als Dauer-Fan jetzt durchaus auf die kommenden Episoden freuen darf, war der Teaser schon ein herber Kontrast zu dem "Friede, Freude, Eierkuchen"-Feeling, dass die Kandidaten in Südafrika verströmten. Nicht mal richtige Alkoholgelage gab es!

Gut, die "Red Box Villa" in Plettenberg wurde nach dem Motto "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst" bezogen. Das bedeutete, dass die ersten Ankömmlinge sich die besten Zimmer (zwischen Zweibett- und Achtbett-Räumen) aussuchten. Wer im Stau steht, den bestraft das Leben. Lorna kassierte im Handstreich die eigentlich für die Gold-CD-Träger reservierten schönsten Räume ein. Betroffen (und betroffen) war auch Caro - ja, Südafrika fing schon übel für das "Goldkehlchen" an.

Alle Jahre wieder: Handyverbot bei "DSDS"

Nicht mal das traditionelle Einkassieren der Handys führte zu Tränen-Tsunamis und Missstimmung. Und als die tapsige Katja die quirlige Chiara beim Toben am Pool auf den Beckenrand statt ins Wasser checkte, führte auch dies nicht zu Beef. "Ich hab' gesehen, dass es keine Absicht war", sagte Chiara lieb. Und außerdem: "Mich haltet nichts auf!" Auch kein Oberschenkel-Bluterguss in der Größe einer Pizza. Chiara: "Ich seh aus wie bei Walking Dead!"

Es wird nicht so zahm bleiben, klar. Da sind schon ein paar besondere Kerlchen dabei, die für Stimmung sorgen werden. Lorna zum Beispiel, die von Vocal-Coach Juliette Schoppmann gleich als geborene Leaderin ausgemacht wurde ("Schwester Lorna lässt die Peitsche knallen!"), oder "Paradiesvogel" Lydia, die von Dieter attestiert bekam, das "verrückteste Huhn von DSDS" zu sein. Oder Vanissa, die sich mit Chiara schon in Sölden so schön proletierend in den sorgfältig frisierten Haaren lag. Diesmal war Vanissa indes nur bedingt kampffähig: Periode!

"DSDS"-Auswahlverfahren: "Ich hab dich lieb. Du bist weiter!"

Dieter wählte Vanissa trotzdem zu der Besten aus ihrer Gruppe, in der sie in der Lagune im Nature's Valley vorsang. "Wenn ich Plattenboss wäre und eine nehmen müsste, würde ich Vanissa nehmen. Jetzt sagen wieder alle 'der notgeile Dieter', aber das hat mit notgeil nix zu tun: Du siehst aus wie ein Star." Wenn schon die Sänger wenig reißen, muss das Spektakel eben anderswo herkommen. Und Dieter Bohlen ist the Showmaker schlechthin. Lorna (Kandidat Marcio: "Lorna ist die Diva dieser Staffel!") wurde vom "Pop-Titan" so beurteilt: "Das war schon gut gesungen. Aber das ist so old-fashioned. Das ist, wie wenn man Porno guckt und denkt, es ist echte Liebe." Alles klar?

Ja, auch da ist noch Luft nach oben, wie bei den meisten Kandidaten, die in sieben Gruppen zu dreien oder vieren im Sandstrand ihr Bestes zu geben versuchten. Und einige schafften es auch, sorgten für Juchzer von Pietro ("Gänsehaut, Alter!"), Dieter ("Ganz große Gefühle" (Dieter) und Oana ("Boah, ihr habt mein Herz gekriegt!").

Die Mehrheit aber zitterte, als es zum Jury-Entscheid ging. Auch hier ließ die Dramaturgie noch zu wünschen übrig. 18 wurden direkt durchgewunken, die anderen acht ohne großes TamTam reduziert (Dieter: "Kosta, ich war enttäuscht, aber ich hab dich lieb. Du bist weiter!"), bis am Ende nur die drei bedröppelten Ausscheider (Dieter: "Ja, und ihr drei, ihr seid nicht weiter!") entsetzt zurückblieben, während sich hinter ihnen freudige Weiterkommer ekstatisch jubelnd im Sand panierten.

"DSDS"-Recall in Südafrika? Ach, das wird schon noch!