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Golden Globes: Stars bedanken sich für abgesagte TV-Übertragung

Mark Ruffalo auf einer Premiere im Jahr 2019 (Bild: lev radin/Shutterstock.com)
Mark Ruffalo auf einer Premiere im Jahr 2019 (Bild: lev radin/Shutterstock.com)

Der Verband der Auslandspresse (HFPA), der jährlich die Golden Globe Awards verleiht, geriet zuletzt unter anderem wegen fehlender Diversität verstärkt in die Kritik. Der US-Sender NBC hat nun angekündigt, die Golden Globes 2022 nicht ausstrahlen zu wollen. Man glaube, dass die HFPA eine "bedeutsame Reform" anstrebe, dass diese jedoch "Zeit und Arbeit" benötige. Sollte diese Reform gelingen, wolle man 2023 die Arbeit mit der Organisation gerne wieder aufnehmen. Diese Entscheidung stößt auf Zustimmung bei den Stars.

Viele sprechen sich gegen den Verband aus

Mark Ruffalo (53, "Avengers: Endgame") bedankte sich in einem Tweet bei NBC, dass man sich die Zeit nehmen wolle, um diese Veränderung zu ermöglichen. "Jeder Schritt vorwärts zählt", erklärte Autorin und Produzentin Shonda Rhimes (51, "Grey's Anatomy"). Und weiter: "So viele Leute vor und hinter der Kamera, bei Studios, Streamern und PR-Firmen haben Stellung bezogen, um ein Stück des Geschäftsmodells zu verändern, das die ökonomische Zukunft von Künstlern beeinflusst, die so häufig nicht eingeschlossen sind." Sie ist sich sicher, dass derartige Schritte in jeder Industrie funktionieren können.

"Alles zählt, sogar dies", meinte Regisseurin Ava DuVernay (48, "Selma") ebenfalls bei Twitter. Sie lobte die Anstrengungen aller "Aktivisten, Künstler, Publizisten und Führungkräfte", die Stellung beziehen. Zahlreiche weitere Persönlichkeiten und Firmen aus der Filmindustrie hatten zuvor bereits ihren Missmut ausgedrückt. Laut eines Berichts des Branchenmagazins "Deadline" hat etwa Tom Cruise (58, "Top Gun") seine drei Golden Globes zurückgegeben, Scarlett Johansson (36, "Black Widow") hatte sich ebenso öffentlich gegen die HFPA ausgesprochen.

Zwar hatte der Verband zuletzt Reformen angekündigt, diese gehen vielen allerdings nicht weit genug. Ted Sarandos (56) von Netflix erklärte in einem Brief etwa: "Wir glauben nicht, dass diese vorgeschlagenen neuen Richtlinien [...] die grundlegenden Herausforderungen der HFPA in Bezug auf Diversität und Inklusion oder das Fehlen klarer Standards dafür, wie Ihre Mitglieder arbeiten sollten, angehen werden." Der Streaming-Riese setze jegliche Zusammenarbeit aus, "bis sinnvollere Änderungen vorgenommen werden". Einen entsprechenden Schritt gehen auch die Amazon Studios. Chefin Jennifer Salke erklärte, dass man auf eine "aufrichtige und maßgebliche Resolution" warten wolle.