Werbung

Good News des Tages: Die Welt wird immer grüner

Gemessen hat die Nasa die Ergrünung der letzten 20 Jahren auf der Erdoberfläche anhand der durchschnittlichen Grünflächen pro Quadratkilometer pro Jahr. Foto: NASA Earth Observatory
Gemessen hat die Nasa die Ergrünung der letzten 20 Jahren auf der Erdoberfläche anhand der durchschnittlichen Grünflächen pro Quadratkilometer pro Jahr. Foto: NASA Earth Observatory

Die Erde wird in den letzten 20 Jahren immer grüner – das zeigt eine neue Studie der Nasa. Dafür sind vor allem zwei Länder verantwortlich, die staatlich Aufforstungs-Programme auf die Agenda gesetzt haben.

Der blaue Planet grünt – und zwar um einiges mehr, als noch vor 20 Jahren. Das zeigen neue Satelliten-Aufnahmen, die die amerikanische Weltraumbehörde Nasa in einer Studie veröffentlicht hat. Darin zeigt sie, welche Länder die globale Aufforstung hauptsächlich vorantreiben: China und Indien. Das liege vor allem an ehrgeizigen Forstprogrammen und intensiver Aufzucht. Die beiden Länder seien somit für ein Drittel der Begrünung verantwortlich, bedeckten dabei aber nur neun Prozent der Erdoberfläche.

Die Daten hinter der Studie beruhen auf Bildern zweier Satelliten, die seit zwanzig Jahren um die Erde kreisen und in dieser Zeit unglaublich viel Material gesammelt haben. Somit lässt sich genau die Entwicklung über die Zeit nachvollziehen. Weil die Bilder hoch aufgelöst sind, können die Forscher auf 500 Meter genau erkennen, wie sich die Vegetation in den letzten beiden Jahrzehnten verändert hat. Also ob sie natürlich gewachsen ist oder von Menschenhand gepflanzt wurde.

Auf der einen Seite grüner, auf der anderen Seite kaputt

Die Bilder zeigen, dass in etwa so viel Pflanzenfläche dazugekommen ist, wie sie der Regenwald heute einnimmt – das sind zusammen genommen über drei Millionen Quadratkilometer mehr Bäume und Sträucher. Die „Begrünung“ ist dem Forscherteam schon vor Jahren aufgefallen, sie hatten damals nur einen anderen Grund ausgemacht, als den Menschen: „Anfangs dachten wir, die Erde wird nur grüner, weil die Temperaturen ansteigen und mehr Kohlendioxid in der Atmosphäre ist, was das Blattwachstum beschleunigt. Mittlerweile wissen wir, dass auch die Menschen einen großen Teil beitragen“, sagt Rama Nemani, er forscht für die Nasa am Ames Research Center im Silicon Valley.

Die beiden Spitzenreiter lassen die anderen Industrienationen weit hinter sich. Foto: NASA Earth Observatory
Die beiden Spitzenreiter lassen die anderen Industrienationen weit hinter sich. Foto: NASA Earth Observatory

Doch trotz der positiven Entwicklung in Teilen der Welt, warnt die Nasa davor, die guten Nachrichten isoliert zu betrachten. Zwar helfe die Begrünung des Planeten durch China und Indien, sie gleiche aber nicht den Schaden aus, der gleichzeitig in Brasilien oder Indonesien durch Landverbrauch entstehe. Dort werde natürlicher Lebensraum vieler Arten gerodet und zerstört, gleichzeitig schwinde die Biodiversität.

Es gibt noch einen weiteren Haken: Während die Welt zwar ergrünt, wurde im Jahr 2017 die größte Menge an Kohlendioxid, Methan und Lachgas freigesetzt (die drei schädlichsten Treibhausgase). Und zwar weltweit und seit Beginn der Aufzeichnungen. So berichten es hunderte Wissenschaftler aus über 60 Länder in ihrem jährlichen „State-of-the-Climate“-Bericht. Der aktuellste Bericht ist aus dem Sommer 2018 über das vorangegangene Jahr.

China: Klimaretter und Klimasünder

Die Klimaexperten gehen in ihrer Publikation auch auf die Folgen ihrer Beobachtung ein: Sie zeigen etwa, dass der Meeresspiegel steige, er liege heute um fast acht Zentimeter höher, als im Jahr 1993. Gleichfalls stiegen die Oberflächentemperaturen an Land und in den Meeren auf Rekordhöhe. Dürren häuften sich, genau wie tropische Stürme, dazu komme eine dramatische Eisschmelze in Arktis und Antarktis.

China nimmt dabei eine Doppelrolle ein: Einerseits stößt es die meisten klimaschädlichen Gase aller Länder überhaupt aus. Wenn es aber durch Aufforstungsprogramme, der Abkehr von Kohle- und Stahlindustrie und weiterer Investitionen in nachhaltige Energien entsprechend viele Kohlendioxid-Äquivalente einspart – kann das Land trotzdem zum Klimaretter und zum Vorbild werden.