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Gorbatschow soll "Dallas" für Zerfall der Sowjetunion mitverantwortlich machen

War am Ende die US-amerikanische Kultseifenoper "Dallas" Schuld am Zusammenbruch der Sowjetunion? Diese Meinung vertritt angeblich der ehemalige Staatschef Michail Gorbatschow. Der Eurythmics-Musiker David Stewart behauptet das nun in einem Podcast.

Warum brach die Sowjetunion Anfang der 90er-Jahre zusammen? Wenn es nach dem ehemaligen Staatschef Michail Gorbatschow geht, lag das zu nicht unbedeutenden Teilen an der beliebten CBS-Serie "Dallas" - zumindest laut dem Musiker David Stewart. In einem Gespräch mit der Sängerin Joss Stone in dem Podcast "A Cuppa Happy" erzählte der Eurythmics-Gitarrist, Gorbatschow habe ihm im persönlichen Gespräch gesagt, dass die Serie den ehemaligen Bewohnern der Sowjetunion das Leben im US-Kapitalismus schmackhaft gemacht habe.

Die US-amerikanische Seifenoper "Dallas", bis heute eine der weltweit erfolgreichsten Fernsehserien, lief zwischen 1978 und 1991, die Hauptrollen spielten Larry Hagman, Ken Kercheval und Linda Gray. Die Straßenfeger-Episoden thematisierten vor allem den westlichen Reichtum, Erfolg und Macht, angesiedelt in der gleichnamigen texanischen Stadt im Umfeld einer Öl-Dynastie. Stewart erinnerte sich an ein Gespräch mit dem letzten Generalsekretär der KPdSU und Friedensnobelpreisträger Gorbatschow: "Er sagte, das hatte mehr Wirkung, diese halbe Stunde oder was auch immer es war, als alles andere."

Die amerikanische Sendung, die mit einem Golden Globe ausgezeichnet wurde, habe ihren Weg nach Russland durch VHS-Kassetten gefunden. Die Bürger der Sowjetunion versuchten sodann, Signalblocker in Kirchen zu zerstören, um Musik und Signale aus der ganzen Welt zu empfangen. "Sie dachten, so leben die Menschen in den Vereinigten Staaten", war laut Stewart die Theorie Gorbatschows hinsichtlich des texanischen Lebensstils, den die fiktive Familie Ewing in "Dallas" lebte. "Offensichtlich tun sie das nicht."