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Einer der größten Flughäfen Europas lässt Flüge streichen, weil er die vielen Passagiere nicht mehr sicher abfertigen kann

  - Copyright: Carl Court/Getty Images.
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Heathrow, der größte Flughafen des Vereinigten Königreichs und einer der meistbesuchten in ganz Europa, hat am Mittwochabend die Fluggesellschaften gebeten, Flüge zu streichen. Der Flughafen habe nicht die Kapazität, um die hohen Passagierzahlen zu bewältigen. 30 Flüge wurden gestrichen, die eigentlich am Donnerstagmorgen hätten starten sollen. Heathrow begründete dies mit Sicherheitsbedenken.

"Wir erwarten in der Morgenspitze ein höheres Passagieraufkommen, als der Flughafen derzeit abfertigen kann. Um die Sicherheit aller zu gewährleisten, haben wir die Fluggesellschaften gebeten, 30 Flüge aus der Morgenspitze zu streichen", so ein Sprecher von Heathrow in einer Erklärung. Einige betroffene Passagiere haben laut „Bloomberg“ erst am Donnerstagmorgen erfahren, dass ihr Flug gestrichen wurde.

Der seit langem bestehende Mangel an Piloten, Gepäckabfertigern und Kundendienstmitarbeitern – der dadurch verschärft wurde, dass viele von ihnen während der Pandemie entlassen wurden – hat dazu geführt, dass viele Flughäfen in einer Zeit, in der die aufgestaute Reisenachfrage ihren Höhepunkt erreicht, keine Kapazitäten mehr haben. Das Ergebnis sind Flugstreichungen und Verspätungen.

Ein Sprecher erklärte im Gespräch mit Business Insider, dass die Passagierzahlen am Donnerstag 13 Prozent höher gewesen seien als in der Vorwoche, was "die Ressourcen des gesamten Flughafens beansprucht" habe. Das wurde auch von einem Anstieg an Last-Minute-Buchungen verursacht, deren Flüge an anderen Flughäfen gestrichen wurden.

In einem am 23. Juni veröffentlichten Investorenbericht erhöhte der Flughafen seine Prognose für die Zahl der in diesem Jahr zu erwartenden Fluggäste von 52,2 Millionen auf 54,4 Millionen. Heathrow-Chef John Holland-Kaye hatte zuvor erklärt, dass es bis zu 18 Monate dauern könnte, bis die Branche ihre normale Kapazität erreicht. Die meisten der am Donnerstag betroffenen Flüge waren laut „The Guardian“ Strecken von British Airways. Die Fluggesellschaft hat ihren Sommerflugplan bereits um 10 Prozent gekürzt.

Die britische Regierung hingegen hat die Flughäfen aufgefordert, die kurzfristigen Flugstreichungen zu stoppen. In einem gemeinsamen Schreiben an die Verantwortlichen der Branche vom 15. Juni forderten das Verkehrsministerium (DfT) und die Regulierungsbehörde für die Zivilluftfahrt (CAA) die Fluggesellschaften auf, "einen Zeitplan zu entwickeln, der eingehalten werden kann."

Die britische Regierung hat auch die Regeln für die Nutzung von Zeitnischen auf den meistbesuchten Flughäfen des Landes gelockert. Normalerweise müssen die Fluggesellschaften die ihnen zugewiesenen Start- und Landerechte zu mindestens 70 Prozent ausnutzen. Im Rahmen der Amnestie können die Fluggesellschaften Zeitnischen zurückgeben, ohne befürchten zu müssen, sie dauerhaft zu verlieren, so „The Guardian“

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