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"Größtes Glück im Unglück": Wie eine TV-Show Mickie Krause das Leben rettete

"Showtime of My Life" ist eine Sendung, die hoffentlich mehr als nur ein Leben verändert: Wenn sich im Scheinwerferlicht acht Promis komplett nackt machen, geht es im Kern um Mut! Wie wichtig Krebs-Vorsorge ist, wurde schlagartig deutlich: Während des Drehs wurde bei Mickie Krause Blasenkrebs entdeckt.

Mickie Krause im Feuerwehrmann-Kostüm beim
"Diese Show kann Leben retten. In diesem Fall rettet sie mein Leben, und deshalb ist sie die Show meines Lebens", sagt Mickie Krause (Mitte). (Bild: RTL / Markus Nass)(Bild: RTL / Markus Nass)

Es ist der plötzlich todernste Moment, der in einer ernst gemeinten, aber eben doch auch glamourösen, kumpelhaften, albernen und vor allem mitreißend originellen Männer-Tanz-Show eigentlich so gar nicht vorgesehen war. Dann nämlich, als Mickie Krause, der vierfache Familienvater, der mit schlüpfrigen Feten-Hits wie "Finger im Po - Mexiko" in den Strandkneipen von Mallorca Stimmung macht, mit gesenktem Haupt und düsterer Miene vor seine neuen Freunde tritt.

Eben erst hatte er sich von einem Urologie-Professor der Berliner Charité per Ultraschall und beim Abtasten untersuchen lassen. Natürlich betrat Mickie Kraus das Arztzimmer, so wie man es eben meistens macht - leicht nervös, aber fest davon überzeugt, dass es keinen Grund zur Besorgnis gibt.

"Ich werde mit meinen Jungs tanzen. Und dann geht's in den OP."

Doch dann kommt alles anders. Der Blick des Experten verfinstert sich, die Scherze verstummen. Es gibt wirklich einen Befund - eine Schock-Diagnose vor laufenden Kameras. "Ich habe einen bösartigen Tumor in der Blase", sagt der Entertainer kleinlaut, aber gefasst. Und auch im Moment größter Anspannung, als sich die Gedanken natürlich jäh auch auf das Schlimmste richten, fasst sich Mickie und behält seine Laune. Zumindest nach außen hin.

Heiko Waßer, Mickie Krause, Pascal Hens, Michael Roth, Kim Tränka, Oli Petszokat, Benjamin Köhler und Jan Sosniok
Acht Freunde sollt ihr werden, von links: Heiko Waßer, Mickie Krause, Pascal Hens, Michael Roth, Kim Tränka, Oli Petszokat, Benjamin Köhler und Jan Sosniok schweißten die Probe-Tage in der Turnhalle besonders eng zusammen. (Bild: RTL / Frank Hempel)

"Ich werde mit meinen Jungs tanzen", sagt er. Immerhin geht es bei "Showtime of My Life" ums Einstudieren einer witzigen, prickelnden, ja durchaus wagemutigen Choreografie. Und an der haben Krause und seine sieben Kollegen über diverse Probe-Tage hinweg unter den diesmal nicht allzu strengen Blicken von "Let's Dance"-Juror Joachim Llambi und mit viel Herzenswärme begleitet von Guido Maria Kretschmer zuletzt hart gearbeitet. "Ich werde mit meinen Jungs tanzen", sagt Krause. "Und dann geht's in den OP."

Ex-Handballer geht als Erster auf Mickie Krause zu

Mickie Krause ist tatsächlich das, was man ein Bühnentier nennt. Doch als er mit dieser Ansage vor seine neuen Freunde tritt, johlt und jubelt natürlich niemand, wie man das sonst beim Ballermann so erwarten würde. Michael Roth, der sympathische Ex-Profihandballer, der wirklich ein bäriger Typ ist und der selbst eine Prostata-Krebserkrankung überlebt hat, steht als Erster auf, geht zu Mickie und umarmt ihn. Ehrensache, dass die anderen Jungs - allen voran Pascal Hens, ebenfalls eine Handball-Legende - ihren Kumpel ebenfalls in die Arme schließen.

"Alles wird gut", sagt der Ex-Weltmeister Hens. "Bleib positiv." Und man meint auch vor dem Fernsehgerät zu spüren, wie Kraft aus dem durchtrainierten Körper des 2,03-Meter-Hünen auf Mickie übergeht. Dass der Musiker kein Top-Athlet ist, weiß er selbst. So scherzte er schon beim Einstudieren der lasziven Moves recht selbstironisch. "Es gibt Bewegungen, die sehen bei mir einfach nicht erotisch aus, weil ich eine westfälische Betonhüfte bin."

Heiko Waßer, Mickie Krause, Pascal Hens, Michael Roth, Kim Tränka, Oli Petszokat, Benjamin Köhler und Jan Sosniok als Feuerwehrmänner
Fesche Jungs: Für die große Strip-Gala im Berliner Admiralspalast verkleideten sich die Promi-Männer als Feuerwehrleute. (Bild: RTL / Markus Nass)

"Diese Show kann Leben retten. In diesem Fall rettet sie mein Leben."

Auch Menschen, die Mickie Krause zuvor möglicherweise für ein Unterhaltungs-Leichtgewicht hielten, werden ihn nun mit anderen Augen sehen. Wegen seiner Ehrlichkeit, seines Muts und dafür, dass er den Gehalt der Sendung in klaren Worten auf den Punkt bringt: "Als ich die Diagnose Krebs bekommen habe, ist mir erst einmal bewusst geworden, wie wichtig diese Show ist - für mich und für die Menschen, die zuschauen", sagt er. "Diese Show kann Leben retten. In diesem Fall rettet sie mein Leben, und deshalb ist sie die Show meines Lebens."

Und so steht es für ihn - trotz der aufrüttelnden Diagnose - außer Frage, dass er vor dem Finale im Admiralspalast, auf das er zusammen mit Moderator Oli Petszokat, dem Formel-eins-Reporter Heiko Waßer, dem Schauspieler Jan Sosniok, dem Ex-Profi-Fußballer Benjamin Köhler sowie dem athletischen "Prince Charming" Kim Tränka so sehr hingefiebert hat, nicht kneifen würde. "Wir sind ein Team. Einer für alle, alle für einen! Und ich stelle gerade fest: Alle für einen, das tut mir gut. Mir ist dieses Format eben sehr, sehr wichtig", stammelt Mickie Krause sichtlich gerührt in die Kameras.

Abtasten? "Entspannter, als ich gedacht hatte"

Ehrensache, dass die Jungs das natürlich ganz genau so sahen: "Ich bin echt stolz auf dich", lobte Kim seinen Kollegen. Und Heiko Waßer, der sich einst selbst mit der völlig überraschenden Diagnose Hodenkrebs konfrontiert sah und dank des rechtzeitigen Befunds die Krankheit gut überwinden konnte, gab schnell die Richtung vor: "Ab jetzt für dich!", sagte er zu Mickie. Und so machte Waßer auch den anderen Männern Mut. Immerhin sieht die VOX-Show das Äußerste vor: Im Admiralspalast wird blankgezogen!

Allerdings: Wer mit dem Krebs, den inneren Widerständen und dem viel zu langen und komplett unnötigen Herumdrucksen vor dem Untersuchungstermin fertig geworden ist, braucht wirklich keinen Zuspruch mehr. Was kann da schon schrecken? "Es ist überhaupt nicht schlimm - und es kann euer Leben retten", sagte etwa Pascal Hens nach seiner Abtast- und Ultraschalluntersuchung im Schambereich. Unangenehm? Von wegen! "Es war wesentlich entspannter, als ich gedacht hatte", meinte auch Kim Tränka.

"Die Angst, sich zu blamieren, war weg"

Blieb die Live-Show. Mit einem aufgepeitschten, dankbaren Publikum. Die Hütte brannte. Frauen kreischten. Die Jungs nahmen ihre Positionen ein. Und die aufreizenden Posen im Feuerwehrleute-Kostüm, die plötzlich wirklich sexy wirkten. Weil sie echt und ehrlich gemeint waren. Wie Holger, der Senior im Team, schon sagte: "Die Angst, sich zu blamieren, war weg." Wie könnte sich auch derjenige blamieren, der wahren Mumm zeigte?

Mickie Krause hatte Mut - und wurde belohnt. Sein Krebs wurde rechtzeitig erkannt und konnte effektiv behandelt werden. "Größtes Glück im Unglück", freute sich Oliver Petzsokat. Es war ein Abend, den man nicht vergessen wird - und diesen Aufruf natürlich auch nicht: Ab zur Vorsorge, sie rettet Leben!

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