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Grüne Welle: "WWM"-Kandidat weckt die Greta in Jauch

Die spannendste Frage der ersten "Wer wird MIllionär?"-Folge im neuen Jahr hatte Günther Jauch nicht auf dem Zettel: Was tun gegen den Plastikmüll in den Weltmeeren? Einen Teil der Antwort kannte ein Kandidat am Montag.

"Das ist eine unglaubliche Landschaft mit grünen Inseln, die aus dem Nebel aufsteigen, wenn man sich ihnen per Schiff nähert, also eine wirkliche Zauberlandschaft" - nicht etwa die schwärmerischen Worte aus einem Reiseführer, sondern Günther Jauchs eigene Eindrücke von der Halong-Bucht in Vietnam, die zum Weltkulturerbe zählt.

Doch wusste der Moderator auch, dass sich hinter dieser traumhaften Kulisse ein ökologischer Albtraum verbirgt: "Wenn man dann ins Meer guckt - alles voll mit Plastikflaschen, die von irgendjemandem über Bord geworfen wurden", berichtete Jauch. "Die laufen langsam voll und sinken auf den Grund. Da muss doch der Müll mittlerweile 20, 30, 50 Meter hoch liegen unter der Wasseroberfläche", dachte Jauch voller Wehmut laut nach.

Der Moderator war nicht etwa zu Gast bei einer Talkshow zum Thema Nachhaltigkeit. Tatsächlich war es eine ganz reguläre Folge von "Wer wird Millionär?", die zu einer angeregten Unterhaltung über das Thema Umweltbewusstsein führte. Der Mann, der die Greta in Jauch herauskitzelte: Anatoli Teichrib aus Düsseldorf. Die düsteren Bilder, die Jauchs Kopfkino heraufbeschwor, konnte er aus seinen eigenen Erfahrungen beim Segeln und Tauchen in Asien bestätigen.

Gemeinsam mit seiner Freundin wurde er im Urlaub mit Unmengen von Plastik im Meer konfrontiert. Es seien vor allem die Touristen selbst, die zur Verschmutzung beitragen, erklärte er. Zwar würden bei mehrtägigen Bootsfahrten Plastikflaschen in einer Mülltonne an Bord gesammelt, doch dann landeten die gesammelten Flaschen wieder im Meer. Er sprach von Einheimischen, die mittlerweile auf Plastikinseln lebten. "Deren täglich Brot ist es, die Flaschen rauszufischen, damit es für die Touristen schön aussieht", berichtete er. "Man sieht es schon sehr deutlich, und das nimmt viel von dem Zauber da weg", sagte Günther Jauch über die Schattenseiten des Tourismus. "Nachhaltig ist das nicht", lautete sein Fazit.

Jauch fiebert mit Gründern

Greenwashing eines RTL-Moderators? Nein, Günther Jauchs Anteilnahme wirkte wirklich authentisch. Das merkte man auch daran, dass er mit dem Kandidaten mitfieberte, wie viel Geld der am Ende mit nach Hause nehmen würde. Denn die Schreckensbilder aus dem Urlaub bekamen Anatoli Teichrib und seine Partnerin nicht mehr aus dem Kopf. Eine wahrhaft nachhaltige Erfahrung, denn danach krempelte das Paar sein komplettes Leben um. Alles sollte im Zeichen der Nachhaltigkeit stehen. Auch die Geschäftsidee zu einem gemeinsamen Startups. Mittlerweile arbeiten beide in Vollzeit an ihrer Vision einer in kleinen Schritten besser werdenden Welt. Ihr Beitrag dazu: Trinkflaschen und Trinkhalme aus Glas. Jauch freute sich mit dem Kandidaten und seiner Freundin über die 64.000 erspielten Euro: "Eine schöne Unterstützung für ihr gemeinsames Startup!"

Die Stimme kenn' ich doch

Die erste Kandidatin des neuen Jahres war zuvor Manuela Riegler aus Waldenburg in Baden-Württemberg. Auch sie spielte für einen guten Zweck - wenn auch einen sehr privaten: die nachgeholte Hochzeitsfeier. Mitgebracht hatte die Grafikdesignerin eine Tasse, auf der sie handschriftlich ein Zitat von Günther Jauch verewigt hatte. Der las sein eigenes Bonmot laut vor: "Fernsehen macht die Dummen dümmer und die Klugen klüger." Er erkundigte sich, ob sie daraus morgens trinkt. "Wenn es hier gut ausgeht", versprach Manuela Riegler. Sie kam immerhin auf 32.000 Euro - und will damit ihre Hochzeit im großen Stil nachfeiern.

Die nächste Kandidatin war ein Promi. Allerdings nur in der Region Ingolstadt. Und auch nur, wenn man ihre Stimme hörte: Diana Strassburg aus Neuburg an der Donau moderiert bei einem regionalen Radiosender. Dass sie ihr Geld mit dem Sprechen verdient, merkte man nicht nur am Redefluss, sondern auch daran, wie leicht sie sich mit Wortspielfragen tat. Erst bei der 64.000-Euro-Frage verschlug es ihr die Sprache. Trotz des richtigen Baugefühls ging sie mit 32.000 Euro - und ihrer Hutsammlung, die sie noch schnell präsentieren durfte.

Der letzte Kandidat des Abends wird am Freitag der erste sein. Denn die Tröte, die das Ende der Folge signalisiert, fror Andreas Deckers Vermögen vorerst ein. Bereits am Freitag darf der Kandidat aus Sankt Wendel im Saarland seinen bisher - unter der Verwendung eines Jokers - erspielten Gewinn von 500 Euro erhöhen. Bis dahin sind vielleicht auch die uneitel zur Schau gestellten Angstschweißflecken verschwunden.