Das Grauen lauert unter der Oberfläche: Das sind die DVD-Highlights der Woche

"Midsommar - Das Böse wird ans Licht kommen", "Nurejew - The White Crow" und "Skin": Das sind die DVDs und Blu-rays der Woche.

IKEA, Elche, ABBA, Köttbullar - die Liste der Klischees über Schweden ist lang. Dass es sich bei dem skandinavischen Land jedoch um einen besonders barbarischen Ort mit menschenverachtenden Ritualen handeln soll, hört man eher selten. Genau diese diskursive Lücke schließt der Horrorfilm "Midsommar - Das Böse wird ans Licht kommen", der nun auf DVD und Blu-ray erscheint. Die Diskussionen um den zweiten Film des erst 34-jährigen Regisseurs Ari Aster ("Hereditary") haben natürlich ihren Grund: Was könnte Schwedenurlaubs- und Möbelhaus-verwöhnte westliche Zuschauer mehr verstören als die schier unerträgliche Verknüpfung von hübsch-romantischer Skandi-Gastfreundschaft und den brutalen Abgründen eines heidnischen Kults? Ähnlich aufwühlend sind in dieser Woche das Drama "Skin" und das Ballett-Biopic "Nurejew - The White Crow".

"Midsommar - Das Böse wird ans Licht kommen" (VÖ: 7. Februar)

Anthropologiestudent Christian (Jack Reynor) will mit seinen Kumpels die Heimat des befreundeten schwedischen Gaststudenten Pelle (Vilhelm Blomgren) besuchen - auch, um für seine Abschlussarbeit über den Midsommar-Brauch zu recherchieren. Begleitet wird die Gruppe spontan von Christians Freundin Dani (Florence Pugh), die erst vor kurzer Zeit ein schweres Familienschicksal erlitten hat und fortan zur Hauptfigur des Horrorfilms gerät. "Midsommar - Das Böse wird ans Licht kommen" ist nicht auf billige Schreckeffekte ausgerichtet. Was den Zuschauer wirklich fassungslos zusehen lässt, ist der subtile Wahnsinn, das Grauen unter der Oberfläche der vorgeblich heilen Welt des naturverbundenen Clans.

Preis DVD: circa 17 Euro

S/USA, 2019, Regie: Ari Aster, Laufzeit: 142 Minuten

"Nurejew - The White Crow" (VÖ: 7. Februar)

In "Nurejew - The White Crow" erzählt Ralph Fiennes, wie aus einem kleinen Jungen ein Weltstar wurde. Dabei interessieren den Filmemacher nicht die Skandale Rudolf Nurejews, sondern dessen Werdegang. Die Geschichte des Tänzers, der das Ballett quasi im Alleingang neu erfand, siedelt Fiennes auf drei verschiedenen Zeitebenen an. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den späteren Jahren des russischen Künstlers: seine Ausbildung am Choreografischen Institut Leningrad und seine erste Reise aus der Sowjetunion in den Westen.

Preis DVD: circa 13 Euro

GB, 2018, Regie: Ralph Fiennes, Laufzeit: 122 Minuten

"Skin" (VÖ: 7. Februar)

Bryon Widner (Jamie Bell) hat sich sein ganzes Leben ins Gesicht tätowieren lassen. Jeder soll sehen, wer er ist: ein Rassist, einer, der den amerikanischen Boden und die weiße Rasse verteidigt - gegen Muslime, gegen Schwarze, gegen Homosexuelle. Doch als er die alleinerziehende Mutter Julie (Danielle MacDonald) und ihre drei kleinen Töchter kennenlernt, gerät der überzeugte Neonazi ins Grübeln und will aus der Szene aussteigen. Der raue, aufwühlende Drama "Skin" zeigt die Neonazi-Szene in all ihrer barbarischen Wut: Wirklich bedrückend ist aber nicht das, was auf der Leinwand zu sehen ist, sondern das Wissen darum, dass rechtsradikale Bewegungen überall auf der Welt erstarken.

Preis DVD: circa 13 Euro

USA, 2018, Regie: Guy Nattiv, Laufzeit: 119 Minuten