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Greta Thunberg fährt ICE – und macht das Problem der Deutschen Bahn deutlich

Sie macht nicht nur auf den Klimaschutz aufmerksam: Greta Thunberg deckt auf ihrer Reise zurück nach Schweden auch Missstände bei der Deutschen Bahn auf. Die reagiert prompt.

TURIN, PIEDMONT/TURIN, ITALY - 2019/12/13: The Swedish activist Greta Thunberg speaks in Piazza Castello during the Friday for future in Turin, Italy. (Photo by Alberto Gandolfo/Pacific Press/LightRocket via Getty Images)
Greta Thunberg fuhr auf ihrer Rückreise nach Schweden auch im ICE der Deutschen Bahn. (Bild: Getty Images)

Greta Thunberg ist seit einiger Zeit auf Reisen, und das so umweltfreundlich wie nur möglich. Schon mit ihren Atlantiküberquerungen im Segelboot sorgte sie für Aufsehen. Nun rückt die Deutsche Bahn in den Fokus von Gretas Anhängern. Allerdings dürfte das Unternehmen sich über diese Aufmerksamkeit kaum freuen. Denn die Klima-Aktivistin weist mit ihrem neuesten Post auf ein Problem des deutschen Konzerns hin:

“Ich reise in überfüllten Zügen durch Deutschland. Und bin endlich auf dem Weg nach Hause!”

Besonders pikant wird das Bild auch aufgrund einer Reklametafel, die man im Hintergrund erkennen kann: “Einsteigen und genießen”. Nach Genuss sieht Gretas Reiseerfahrung sicher nicht aus, allerdings ist ihre zur Schau gestellte schlechte Laune wohl eher mit den (zum Zeitpunkt des Fotos noch andauernden) Verhandlungen bei der UN-Klimakonferenz zu erklären. Denn viel Komfort hatte die 16-Jährige auf ihrer 123 Tage dauernden Reise bisher bestimmt nicht genossen. Da ist ein Sitzplatz auf dem Boden eines ICE sicher nicht ihr größtes Problem.

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Die Deutsche Bahn reagierte auf Gretas Post mit einem Versprechen per Twitter:

Und schob im Laufe des Tages auch noch ein Dankeschön im Sinne des Klimaschutzes hinterher – mit dem Hinweis, welchen Beitrag das Unternehmen für die Umwelt leistet:

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Greta Thunberg hatte einen Sitzplatz in der 1. Klasse

Doch anscheinend hat Greta mit ihrem Post falsche Tatsachen vorgespiegelt: Denn laut der DB hatte die Schwedin wohl einen komfortablen Sitzplatz in der 1. Klasse und keinerlei Gründe, die Reise auf dem Boden zu verbringen.

Greta reagierte ihrerseits mit der Versicherung, dass sie sehr wohl in zwei Zügen auf dem Boden hätte sitzen müssen. Um aber im gleichen Zug zu versichern, dass das kein Vorwurf ihrerseits sei, sondern im Gegenteil seien überfüllte Züge gut, weil die Nachfrage an CO2-freundlichen Verkehrsmitteln steigen würde.

“Unser Zug aus Basel wurde aus dem Verkehr gezogen. Also saßen wir in der Tat in zwei verschiedenen Zügen auf dem Boden. Nach Göttingen hatte ich dann aber einen Platz. Das ist auch überhaupt kein Problem, ich habe nie gesagt, es wäre eines. Im Gegenteil: Überfüllte Züge sind gut, weil die Nachfrage nach dieser Art von Reisen steigt!“

Ob die anderen Reisenden der Deutschen Bahn die übervollen Züge genauso euphorisch sehen, wie die Klimaschutzaktivistin, ist fraglich.

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