Greta Thunbergs Abschlussrede in Madrid: "Kein Gefühl der Dringlichkeit"

Die schwedische Aktivistin Greta Thunberg hat bei ihrer Abschlussrede beim Weltklimagipfel in Madrid die Regierungen wohlhabender Staaten für ihre Untätigkeit im Kampf gegen den Klimawandel scharf kritisiert. Sie monierte, dass die Verhandlungen in Madrid so schleppend vorankämen. «Es gibt überhaupt kein Gefühl der Dringlichkeit», warf sie den Politikern vor. "Ganzheitliche Lösungen zu finden, das ist es, worum es bei der Klimakonferenz gehen sollte. Stattdessen scheint das hier eine Gelegenheit für die Länder zu sein, um Schlupflöcher zu verhandeln und ihre Ziele nicht höher stecken zu müssen. Die Länder finden clevere Wege, um konkrete Maßnahmen zu umgehen - wie ihre Emissionsverminderungen doppelt zu zählen oder ihre Emissionen in andere Länder zu verlagern. Sie rudern zurück von ihren Versprechen, ehrgeizigere Ziele auszurufen und weigern sich für Lösungen oder Umweltschäden zu bezahlen. Das muss aufhören." In ihrer Rede verzichtete Thunberg auf große Emotionen wie bei ihrer aufsehenerregenden Rede im September bei den Vereinten Nationen in New York und konzentrierte sich auf wissenschaftliche Daten. Vor dem im Kampf gegen die Erderwärmung wichtigen Jahr 2020 wolle sie die Emotionalität aus der Klimadebatte nehmen, «weil die Leute sich sonst nur daran und nicht an die Fakten erinnern».