Greta Thunbergs Mutter spricht über den Autismus und die Essstörung Ihrer Tochter: "Sie verschwand langsam"

Greta Thunbergs Mutter schreibt offen über die Probleme ihrer Tochter. Dazu gehört eine Essstörung, aufgrund derer das junge Mädchen fast ins Krankenhaus eingeliefert werden musste.

In dem jetzt erschienenen Buch der Familie, „Szenen aus dem Herzen: Ein Leben für das Klima“, schreibt die schwedische Opernsängerin und Mutter der Klimaaktivistin, Malena Ernman, detailiert über die Schwierigkeiten ihrer Tochter – von ihrem Autismus über Essstörungen zu Panikattacken und Mobbing in der Schule, wie der “Observer” berichtet.

„Sie verschwand langsam in eine Art von Dunkelheit“, sagt Ernman. „Sie hörte mit dem Klavierspielen auf. Sie lachte nicht mehr. Sie sprach nicht mehr. Und sie aß nicht mehr.”

Gefährlicher Gewichtsverlust

Sie verlor schnell sehr viel Gewicht und aß nur noch kleine Mengen Reis, Avocado und Gnocchi. Die ohnehin schon zierliche Thunberg nahm so 10 Kilo und ab und konnte am Ende nicht mehr die Treppen hochsteigen.

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„Nachdem sie zwei Monate lang nichts gegessen hatte, wog Greta fast 10 kg weniger, was eine Menge ist, wenn man ohnehin schon klein und zierlich ist“, schreibt Ernman in einem Auszug, den die britische Zeitung veröffentlichte. „Ihre Körpertemperatur ist niedrig und ihr Puls und Blutdruck zeigen klare Anzeichen von Verhungern. Sie hat nicht mehr genug Energie zum Treppensteigen und ihre Ergebnisse bei Depressionstests zeigen extrem hohe Werte. Wir erklärten unserer Tochter dann, dass wir uns auf einen Aufenthalt im Krankenhaus vorbereiten müssen, wo es möglich ist, Nahrung und Essen zu bekommen, ohne zu essen – mit Schläuchen und einem Tropf.“

Mobbing und Schläge von ihren Mitschülern

Thunberg wurde in der Schule außerdem extrem gehänselt, wurde auf dem Spielplatz verprügelt und versteckte sich weinend auf der Toilette. Trotz ihrer Schwierigkeiten zeigte ihre Schule kein Verständnis, so Ernman.

„Es ist Gretas eigene Schuld, denkt die Schule. Mehrere Kinder haben wiederholt gesagt, dass Greta sich komisch benahm, zu leise sprach und nie grüßte“, schreibt sie.

Sie nennt es eine “Superkraft”: Greta Thunberg über ihr Leben mit dem Asperger-Syndrom

Ärzte stellten bei Thunberg hochfunktionalen Autismus fest, was Ernman als Asperger und Zwangsneurose beschreibt. Zur Zeit ihrer Diagnose begann Thunberg sich auch intensiver für die Klimakrise zu interessieren, nachdem sie einen Film in der Schule gesehen hatte.

“Greta kann nichts davon mit dem in Einklang bringen, was sie gerade gesehen hat“, schreibt ihre Mutter „Sie sah, was der Rest von uns nicht sehen wollte. Es war so, als könne sie unsere CO2-Ausstöße mit ihrem bloßen Auge sehen.“

Die Familie erhält Morddrohungen

Sie fing kurz darauf an, vorm Büro des schwedischen Premierministers zu protestieren, obwohl dies dem jungen Mädchen emotional sehr zusetzte. Aber ihre Leidenschaft für das Thema entfachte das Verlangen in Thunberg, wieder ein richtiges Leben zu führen. Sie wechselte die Schule und begann wieder zu essen.

„Was genau mit Greta passiert ist, kann nicht einfach durch eine psychiatrische Schublade erklärt werden”, sagt Ernman. „Am Ende konnte sie einfach die Widersprüche des modernen Lebens nicht vereinbaren.“

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Trotz ihrer Berühmtheit muss Ernman feststellen, dass Greta mit sehr viel Kritik umgehen muss, besonders im Internet. Die Familie hat über die Sozialen Medien Morddrohungen erhalten und ihr wurden sogar Exkremente per Post zugeschickt.

„Anonyme Troll-Accounts und rechte Extremisten machen sich über sie lustig. Und Mitglieder des Parlaments machen sich auch über sie lustig“, sagt Ernman. „Aber das überrascht uns nicht wirklich.“

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Megan Johnson