Große Auswertung - Kunden schauen in die Röhre! Diese Banken zahlen jetzt nur noch Mini-Zinsen
Es ist ein Schlag ins Gesicht für alle Sparer: Tagesgeldzinsen sind auf Talfahrt, und die Banken drehen den Geldhahn weiter zu. Wer sein Geld aktuell parken möchte, darf sich über einen „satten“ Zinssatz von bis zu 0,25 Prozent freuen – das gilt für ein Viertel aller Kreditinstitute.
Nach der letzten Leitzinssenkung haben 80 Prozent der Banken ihre Sparzinsen gesenkt. Doch die Flaute setzt sich fort. Das zeigt eine neue Analyse des Vergleichsportals Verivox für FOCUS online. Für Verbraucher heißt das: Nach den goldenen Zinsjahren wird das Sparbuch wieder zum Renditegrab.
Tagesgeldzinsen auf Rekordtief – Sparkassen enttäuschen besonders
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Bundesweit sind die Zinsen für Tagesgeldkonten im Sinkflug und haben mit durchschnittlich 1,62 Prozent den tiefsten Stand seit Oktober 2023 erreicht. Besonders traurig sieht es bei regionalen Sparkassen und Genossenschaftsbanken aus. Hier bewegen sich die Zinsen oft nur um die 0,57 bis 0,58 Prozent. Und dabei ist klar: Druck auf die Banken, die Zinsen weiter zu senken, gab es eigentlich keinen.
Die Niedrigzinsen sind zurück – und wie! Laut Verivox-Analyse zahlen rund 185 Banken in Deutschland Zinsen von maximal 0,25 Prozent. Darunter sind ganze 78 Sparkassen und 102 regionale Genossenschaftsbanken. Überregionale Banken? Fehlanzeige – sie stellen lediglich fünf dieser Mini-Zins-Anbieter. Besonders bitter: Der Trend scheint erst am Anfang. Seit September 2023 ist die Zahl der Niedrigzins-Anbieter wieder deutlich gestiegen.
Festgeld: Auch hier sinken die Zinsen weiter
Doch nicht nur beim Tagesgeld, auch beim Festgeld sieht es düster aus. Angebote mit zwei Jahren Laufzeit bringen im Schnitt nur noch 2,34 Prozent – ein Wert, der zuletzt im Februar 2023 erreicht wurde. Und wer glaubt, dass längere Laufzeiten mehr Zinsen bringen, wird enttäuscht. Fünfjährige Festgelder rentieren mit 2,22 Prozent sogar schlechter als einjährige Angebote (2,44 Prozent).
Experten deuten dies als Zeichen dafür, dass der Markt weiterhin sinkende Zinsen erwartet. „Wir nähern uns einem Niveau, auf dem sich die Festgeldzinsen mittelfristig stabilisieren könnten“, sagt Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH. Mit nur noch 0,12 Prozentpunkten ist der Zinsabstand zwischen fünf- und zweijährigen Festgeldern aktuell so niedrig wie seit August 2023 nicht mehr.
Zum Festgeld-Vergleich von FOCUS online
Trump-Wahl sorgt für Unsicherheit bei Zinsentwicklung
Ein Unbekannter in der Gleichung ist die jüngste Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten. Sollte seine Amtszeit von Handelskonflikten und Zöllen geprägt sein, könnte dies auch in Europa die Inflation anheizen.
„Sollten nach Trumps Amtsantritt Handelskonflikte mit Zöllen und Gegenzöllen ausbrechen, könnten im Ergebnis auch in Deutschland und Europa die Verbraucherpreise steigen. Bei einer erstarkenden Teuerung hätte die EZB bei ihren künftigen Entscheidungen weniger Spielraum für weitere Leitzinssenkungen“, so Oliver Maier.
Kurzfristig jedoch bleibt die Prognose klar: Der Sinkflug der Zinsen dürfte sich fortsetzen.
Wann lohnt sich ein Tages- oder Festgeldkonto?
Ob sich Haushalte für ein Tagesgeld- oder ein Festgeldkonto entscheiden, liegt ganz bei ihnen. Sparer, die schnell an ihr Geld kommen wollen, um zum Beispiel in ein neues Auto, eine neue Heizung, einen Urlaub oder sogar in ein Eigenheim zu investieren, entscheiden sich oft für ein Tagesgeldkonto. Wer sein Erspartes für einen längeren Zeitraum garantiert nicht benötigt, der kann sich für ein Festgeldkonto entscheiden.