Große Debatte - Experten: Geflüchtete dürfen „völlig legal“ in Afghanistan Urlaub machen
Der Bericht über illegale Reisen von Geflüchteten nach Afghanistan sorgte zuletzt für heftige Diskussionen. Doch sind diese Besuche in der Heimat rechtens? Experten haben dazu eine klare Meinung.
Ein Medienbericht aus der vergangenen Woche zeigte mutmaßliche Urlaubsreisen von afghanischen Flüchtlingen in ihre Heimat auf. Demnach reisen Afghanen mit Schutzstatus und blauem Pass, der nur in Ausnahmefällen für einen Besuch in der Heimat berechtigt, illegal in ihre Heimat.
„Heimatbesuch ist meist völlig legal“, sagt Philipp Pruy (37), Fachanwalt für Migrationsrecht, gegenüber der „Bild“ jedoch. Bei einer Rückreise nach Deutschland drohe ihnen zudem „keine rechtlichen Konsequenzen“. Auch weitere Experten sind der Ansicht, dass Reisen in das Heimatland nicht illegal seien.
Laufendes Asylverfahren kann eingestellt werden
Anerkannte Flüchtlinge dagegen können nach einer Reise in das Heimatland Probleme bekommen. Ihnen drohe ein „Widerrufsverfahren“, so der Anwalt Pruy weiter, wenn die Behörden davon erfahren. Bei einer Reise in die Heimat droht zudem die Einstellung eines laufenden Asylverfahrens oder der Verlust einer Duldung.
„Häufig stecken hinter den Heimatbesuchen sogar nachvollziehbare Gründe, etwa schwere Erkrankung eines Elternteils, eine Beerdigung (…) oder die Notwendigkeit, behördliche Papiere zu besorgen“, so der Anwalt Pruy weiter.