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Gronau: Mann lebte mehr als zwei Jahre mit Leiche seiner Mutter in einer Wohnung

In Gronau lebte ein Mann mehr als zwei Jahre mit der Leiche seiner Mutter in einer Wohnung.

Die Geschichte, die sich über die letzten zweieinhalb Jahre in Gronau im Münsterland zugetragen hat, wäre Stoff für einen deftigen Horrorfilm: Einem Bericht der "Westfälischen Nachrichten" zufolge hat dort anscheinend ein 50-jähriger Mann über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahren mit seiner verstorbenen Mutter in einer Wohnung gelebt. Ein Polizeisprecher bestätigte, dass die Leiche der Frau am vergangenen Mittwoch gefunden worden sei. Informiert wurden die Behörden vom Sozialamt, wie es weiter heißt: Mitarbeiter waren im Rahmen einer Antragsstellung, für die benötigte Unterlagen fehlten, misstrauisch geworden und hatten die Polizei alarmiert. Nachbarn dagegen sei weder das Verschwinden der Frau noch die fortschreitende Verwesung ihrer Leiche aufgefallen.

Nach Angaben des Sohnes sei die Frau bereits um das Weihnachtsfest 2012 herum gestorben und wäre nach aktuellem Ermittlungsstand heute 72 Jahre alt, wie es aus Polizeikreisen heißt. "Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden am Tod der Frau liegen derzeit nicht vor", gab Polizeipressesprecher Frank Rentmeister zu Protokoll. Ob eine Obduktion nun Gewissheit über die Todesursache geben soll, muss die Staatsanwaltschaft entscheiden.

Tragisch: Nach Angaben der "Westfälischen Nachrichten" hatte der Sohn die Bitte seiner Mutter, sich um sie zu kümmern und sie nicht allein zu lassen auch nach ihrem Tod beherzigt. Inzwischen wird der 50-Jährige aus Gronau in der Psychiatrie behandelt, wie es weiter heißt: "Den Kollegen gegenüber wirkte er nach der Entdeckung der Toten geradezu erleichtert darüber, dass sich die für ihn sehr belastende Situation jetzt aufgeklärt hat", erklärte Rentmeister weiter.

Bild Copyright: dpa