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Grundschule: Lecker? Kindgerecht? Egal! Der Kampf ums Berliner Schulessen

Berlin. Manchmal verdichten sich in einem kurzen Moment alle Probleme. Es ist kurz nach zwölf Uhr mittags in der Grundschule am Kollwitzplatz in Prenzlauer Berg, und im Kellergeschoss ist es laut und voll. Mittagszeit! Vor der Essensausgabe der Mensa steht eine längere Schlange, ein anderer Teil der Schüler bringt schon das benutzte Geschirr zurück. Die Teller sind ziemlich leer gegessen, es gibt beliebte Eieromeletts mit Spinat und Kartoffeln und etwas weniger beliebte bunte Spirelli mit Brokkoli-Sahne-Soße. Pastinakencremesuppe wird offenbar auch angeboten, theoretisch zumindest. Aber damit wird kein Esser in der nächsten Stunde zu sehen sein. Damit die Schüler schon wissen, was auf sie zukommt, ist jedes Gericht in einer kleinen Vitrine ausgestellt. Besser, man ist gewappnet.

„Wir sind doch keine Vegetarier“, ruft ein Junge empört

Gabriel ist auch gerade sein Geschirr losgeworden, er geht in die sechste Klasse. Schnell eine Frage: Wie findest du das Schulmittagessen? Gabriel überlegt nicht lange. „Eklig.“ Oha, da ist es, das Wort, das alle Schulcaterer fürchten: eklig. Und warum? Die Antwort kommt genauso schnell und entschlossen: „Zu wenig Fleisch!“ Ständig gebe es statt Fleisch „blöden Tofu“ oder „eklige Gemüsebratlinge“. Inzwischen hat sich eine Traube Jungs um Gabriel gebildet, die ihn kräftig unterstützen. „Wir sind doch keine Vegetarier“, ruft einer empört. „Mehr Fleisch!“, skandieren die anderen. Eine Art testerongeladene Spontandemo.

Die Mensa der Grundschule am Kollwitzplatz liegt im Keller des Schulgebäudes. In einer Vitrine wird das Essen des Tages den Schülern präsentiert.<span class="copyright">Maurizio Gambarini / FUNKE FotoServices</span>
Die Mensa der Grundschule am Kollwitzplatz liegt im Keller des Schulgebäudes. In einer Vitrine wird das Essen des Tages den Schülern präsentiert.Maurizio Gambarini / FUNKE FotoServices

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