Gruppenfoto der SPD-Fraktion: Nur Karl Lauterbach behält seine Maske auf

Für das Gruppenfoto ließen die SPD-Abgeordneten die Masken fallen - zumindest fast alle (Bild: REUTERS/Michele Tantussi)
Für das Gruppenfoto ließen die SPD-Abgeordneten die Masken fallen - zumindest fast alle (Bild: REUTERS/Michele Tantussi)

Gut gelaunt, dicht gedrängt und ohne Maske: Die Gruppenfotos der SPD-Fraktion am Mittwoch hätten genauso "vor Corona" entstehen können. Nur einer erinnert konsequent daran, dass die Pandemie noch nicht vorbei ist - natürlich kein anderer als Karl Lauterbach, der offenbar als einziger der 206 Abgeordneten während der Fotosession durchgehend die Maske aufgelassen hat.

Während auf einigen Bildern zunächst noch vereinzelt andere Abgeordnete mit Maske zu sehen waren, ließen offenbar alle den Mund-Nasenschutz irgendwann im Laufe des Shootings fallen - bis auf Lauterbach (dritte Reihe rechts) eben, der auch auf dem offiziellen Gruppenfoto auf der Twitter-Seite der Fraktion als letzter MdB noch seine FFP3-Maske trägt.

Im Netz wurde Kritik an den unmaskierten Abgeordneten laut. "Schlechtes Vorbild. ganz schlechtes Vorbild", twitterte etwa ein User. "Sowohl auf dem Weg zum Gruppenbild als auch unmittelbar danach haben alle Beteiligten Masken getragen", betonte ein Fraktionssprecher auf Anfrage des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). Das Foto hätte ursprünglich auf der Freitreppe an der Spree gemacht werden sollen, musste dann aber wegen des schlechten Wetters nach drinnen verlegt werden.

Auch Lauterbach verteidigte seine Genoss:innen: "Man kann natürlich in so einem Moment, wo ein Foto gemacht wird, kann man aus meiner Sicht die Maske auch abnehmen, das ist ganz klar", sagte er in einem "Bild TV"-Talk. "Die Kolleginnen und die Kollegen haben nichts falsch gemacht."

Karl Lauterbach bleibt bei den Corona-Maßnahmen konsequent (Bild: REUTERS/Michele Tantussi)
Karl Lauterbach bleibt bei den Corona-Maßnahmen konsequent (Bild: REUTERS/Michele Tantussi)

SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach war in der Coronakrise als einer der beharrlichsten Mahner bekannt geworden. Das Direktmandat in seinem Wahlkreis Leverkusen - Köln IV gewann er nun deutlich mit 45,6 Prozent - einem der besten Ergebnisse der gesamten Bundestagswahl.

"Ich wurde stellvertretend auch für das #TeamVorsicht gewählt", zeigte er sich auf Twitter überzeugt. Ein Ruf, dem er nun offenbar weiter gerecht werden will. Lauterbach gilt im Falle einer Ampel-Koalition als möglicher Anwärter für den Posten des Gesundheitsministers.

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