Werbung

"Grusel-Goofy": Kettenbrief fordert Kinder zu gefährlichen Aufgaben auf

In den sozialen Netzwerken macht ein Kettenbrief die Runde, der gezielt Kinder und Jugendliche anspricht und sie dazu verleiten soll, teils lebensgefährliche Dinge zu tun. Experten haben einen Rat an Eltern sowie Kinder und Jugendliche, die den Kettenbrief bekommen.

Ein problematischer Kettenbrief zirkuliert unter Kindern und Jugendlichen über soziale Medien. (Bild: Getty Images)
Ein potentiell gefährlicher Kettenbrief zirkuliert unter Kindern und Jugendlichen über soziale Medien (Bild: Getty Images)

Ziemlich furchteinflößend sieht die Mischung aus Goofy und einem Gruselclown mit der falschen Nase, dem bedrohlichen Grinsen, den dick geschminkten Augenbrauen und der dunklen Perücke aus, die unter dem Profilnamen ”Jonathan Galindo“ in den sozialen Netzwerken angemeldet ist und sich direkt an Kinder und Jugendliche wendet. Vor allem über WhatsApp, Instagram und TikTok verbreitet die als ”Grusel-Goofy“ bekannt gewordene Figur einen Kettenbrief, dessen Inhalt noch bedrohlicher ist, als es das Erscheinungsbild seines Erschaffers ahnen lässt.

Aufgaben, die immer gefährlicher werden

Wer die von dem Account verschickte Anfrage annimmt, bekommt eine Liste mit 50 Aufgaben geschickt, von denen jeden Tag eine absolviert werden soll. Zunächst sind diese relativ harmlos, werden dann aber zunehmend gefährlich. Der deutsche Cyber-Kriminologe Dr. Thomas-Gabriel Rüdiger schreibt in einem bei LinkedIn veröffentlichten Statement, eine der letzten ”Aufgaben“ bestünde in der Aufforderung zu Handlungen, ”die im schlimmsten Fall mit dem Tod der Kinder enden könnten“.

Obwohl die wahre Identität von Jonathan Galindo unbekannt bleibt, senden viele Nachahmer den Kettenbrief weiter. (Bild: Screenshot/Instagram jonathan_galindo4508)
Obwohl die wahre Identität von Jonathan Galindo unbekannt bleibt, senden viele Nachahmer den Kettenbrief weiter. (Bild: Screenshot/Instagram jonathan_galindo4508)

Die Kinder werden bedroht

Bislang ist nicht bekannt, wer sich hinter dem Namen Jonathan Galindo verbirgt. Der Cyberkriminelle hat mittlerweile aber auch schon Nachahmer gefunden, die die Liste unter ähnlichen Profilen ebenfalls weiterverbreiten. Gegen die Kinder und Jugendlichen, die die Aufgaben bekommen haben, werden Drohungen ausgesprochen für den Fall, dass sie die Aufgaben nicht ausführen.

Eltern sollten Ängste ihrer Kinder ernst nehmen, aber nicht schüren

Kettenbriefe dieser Art machen immer wieder die Runde, gerade in Ferienzeiten. Mit anfangs harmlosen Fragen wie ”Willst du mit mir spielen?“ werde darin die mögliche Langeweile von Kindern und Jugendlichen aufgegriffen, schreibt der Verein zur Aufklärung von Internetkriminalität Mimikama auf seiner Website. Eltern sollten Ängste ihrer Kinder stets ernst nehmen, damit diese sich in solchen Situationen von ihnen Unterstützung holen.

Zuletzt wurde dieser Kettenbrief zum Kinderschreck: Morbide "Momo" gruselt virtuell und viral

Zudem sollten Eltern ihren Kindern erklären, dass derartige Nachrichten nur ”gruselige Kettenbriefe“ seien, die Angst machen sollen. In der Kommunikation sei es zudem wichtig, die Nachrichten nicht zu dramatisieren. Konkret heißt es bei Mimikama: ”Sie sind schlauer und können über solche Dinge lachen, das entspannt auch Ihre Kinder.“

Auf keinen Fall weiterverbreiten

Wer eine solche Nachricht bekommt, sollte sie am besten einfach ignorieren, raten Experten, und sie weder beantworten noch weiterverbreiten. In sozialen Netzwerken kann man entsprechende Profile außerdem melden oder blockieren, da das Versenden von Kettenbriefen, die zum Beispiel eine Gewaltandrohung enthalten, strafbar ist.

TikTok hat bereits reagiert

Das Videoportal TikTok hat bereits bekannt gemacht, Accounts mit dem Namen Jonathan Galindo zu löschen und auch den Suchbegriff deaktiviert zu haben. Das Moderatorenteam beobachte entsprechende Inhalte und nehme ”notwendige Aktionen vor, damit TikTok eine sichere Umgebung bleibt“.

VIDEO: TikTok-Verbot in den USA?