Gruselige Mitbewohnerin: Frau erbt von ihrem Vater eine Mumie

Als ihr Vater im Jahr 2010 starb, bekam Hilary Lester aus Wilsonville in Oregon eine etwas ungewöhnliche neue Mitbewohnerin: Sie riecht streng, sagt kein Wort und sorgt bei Gästen für Gruselschauer. Denn „Gretchen“ ist eine Mumie. Ob sie aus menschlichen oder tierischen Knochen besteht, ist unklar. Nun wollen Wissenschaftler das Geheimnis um die sterblichen Überreste ein für allemal lüften.

Im Haus der Amerikanerin Hilary Lester befinden sich zahlreiche antike Gegenstände, denn ihr Vater war Inhaber eines Museums. Als er im Jahr 2010 starb, erbte seine Tochter diverse Exponate des „Antique Music & Wheels Museum“ in North Carolina. Darunter auch eine Holzkiste mit höchst ungewöhnlichem Inhalt: einer Mumie.

Lester gab ihrem neuen Hausgast sogleich einen Namen: Nach einer alten Highschool-Rivalin nannte sie sie „Gretchen“. Wie der TV-Sender „KPTV“ berichtete, blickt die Mumie auf eine bewegte Vergangenheit zurück: Sie diente dem Zirkuspionier P. T. Barnum vermutlich als Attraktion, um Zuschauer anzulocken. Das Nachrichtenportal „Oregonlive.com” berichtet übrigens, es handle sich bei dem guten Stück nicht um menschliche Überreste, sondern um Schafs- und Hundeknochen. Aber bewiesen ist bisher nichts.

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Da „Gretchen“ nicht nur im Weg herumsteht, sondern zusätzlich durch einen unangenehmen Geruch auffällt, beschloss Lester, sie auf Ebay zu versteigern. Zwei Jahre später ist sie das antike Stück noch immer nicht losgeworden. Dafür sind jedoch Wissenschaftler der ehemaligen TV-Wissens-Sendung „The Mummy Road Show“ auf „Gretchen“ aufmerksam geworden. Die Experten Ron Beckett und Jerry Conlogue reisten zu Lester nach Oregon, um die Mumie mit eigenen Augen zu betrachten. Die sterblichen Überreste werden derzeit in der Oregon State University untersucht. „Sie machen Computertomographien“, erklärte Lester gegenüber „KPTV“. „Gretchen“ werde behandelt wie ein Patient. Am 12. April sollen die Untersuchungen abgeschlossen sein und das Geheimnis um die Bestandteile der Mumie gelüftet werden.

Unabhängig vom Ergebnis hat es Lester mittlerweile nicht mehr so eilig, ihre Mitbewohnerin der besonderen Art loszuwerden. „In der Zwischenzeit hatte ich so viel Spaß mit ihr, dass ich mir nicht mehr sicher bin, ob ich sie verkaufen will“, sagte sie dem TV-Sender.