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Günther Jauch teilt gegen ARD und ZDF aus

Günther Jauch sprach in einem Interview nun erstmals über die Gründe für das Ende seiner Talkshow “Günther Jauch”. (Bild: Michael Gottschalk/Getty Images)
Günther Jauch sprach in einem Interview nun erstmals über die Gründe für das Ende seiner Talkshow “Günther Jauch”. (Bild: Michael Gottschalk/Getty Images)

Mehr als vier Jahre moderierte Günther Jauch seine gleichnamige Talkshow, die im ARD ausgestrahlt wurde. Im Juni 2015 hatte das TV-Urgestein angekündigt, seinen auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern. Nach seiner letzten Show verlor Jauch kein böses Wort über seinen ehemaligen Arbeitgeber – bis jetzt.

In der vergangenen Woche veröffentlichte “Reporterfabrik” ein Interview mit Jauch auf YouTube. In dem knapp 14-minütigen Clip spricht der Moderator nicht nur über seine erste TV-Sendung oder seine Abschlussarbeit an der Journalistenschule, sondern übt auch Kritik an den öffentlich-rechtlichen Sendern.

Jauch spricht über Gründe für das Show-Aus

Die Show “Günther Jauch” begeisterte Zuschauer, Gäste und auch Kritiker gleichermaßen. In der Sendung diskutierte Jauch über politische und gesellschaftliche Themen. Damals hatte er laut “Bild” als Grund, den Vertrag nicht zu verlängern, “beruflich und privat” angegeben. Sein Interview mit “Reporterfabrik” rückt das Ende seiner Show allerdings in ein ganz anders Licht.

“In meinem speziellen Fall war es einfach so: Ich bin, gerade wenn ich journalistisch tätig bin, sehr gerne unabhängig. Mit der Unabhängigkeit war es irgendwann schwierig”, erklärte Jauch in dem Gespräch offen. Damit war seine Begründung allerdings noch nicht beendet: “Ganz direkt gesagt: Es haben am Ende ganz einfach zu viele da reingeredet und das wurde dann schwierig.”

In seiner Talkshow sprach Günther Jauch mit seinen Gästen über Themen aus Politik und Gesellschaft. (Bild: Andreas Rentz/Getty Images)
In seiner Talkshow sprach Günther Jauch mit seinen Gästen über Themen aus Politik und Gesellschaft. (Bild: Andreas Rentz/Getty Images)

Jauch schießt gegen die ARD

Im Verlauf des Interviews wurde Jauch auch gefragt, was er an den öffentlich-rechtlichen Sendern schätzen würde. Seine Antwort: Sie könnten es sich leisten, unabhängig zu sein. “Jeden Monat fließt da Geld durch die Gebühr fast automatisch. Sie können sich auf Experimente einlassen, sie stehen nicht unter dem Druck, Geld verdienen zu müssen – also eigentlich beste Voraussetzungen, um Bildung, Unterrichtung und Unterhaltung nachzukommen”, erläuterte Jauch.

Der “Wer wird Millionär”-Moderator sprach allerdings auch offen über die Missstände, die es seiner Meinung nach gebe, und kritisierte die Verantwortlichen der öffentlich-rechtlichen Sender. “Sie schauen zuweilen ängstlich nach links und rechts, sie haben Rundfunkräte, Verwaltungsräte, politische Parteien, manchmal eine Schere, die sie sich selbst im Kopf zusammengebastelt haben”, so Jauch. Auch bei der ARD und ZDF gäbe es “Karrieristen, die zusehen, wie sie sich verhalten, damit sie in zwei Jahren diesen oder jenen Job bekommen”. Jauchs hartes Urteil über die öffentlich-rechtlichen Sender: “Sie sind nicht so frei und unabhängig, wie man sie sich von der Konstruktion her vorstellen könnte.”