Gurlitt-Erbe bringt Kunstmuseum Bern rote Zahlen

Das Gurlitt-Erbe kostet - zunächst. Foto: Peter Klaunzer

Die Annahme des Gurlitt-Erbes hat das Kunstmuseum Bern bislang umgerechnet rund 800 000 Euro gekostet und damit rote Zahlen in der Bilanz eingebracht.

Für das Haushaltsjahr 2014 weist das Museum ein Defizit von 524 129 Franken aus (504 000 Euro), wie die «Berner Zeitung» berichtete. Direktor Matthias Frehner bestätigte die Angaben auf Anfrage der Schweizer Nachrichtenagentur sda.

Demnach hat das Kunstmuseum laut dem Jahresbericht 2014 für juristische und kunsthistorischen Abklärungen rund ums Gurlitt-Erbe 830 207 Franken ausgegeben. Ohne die Last des Erbes hätte das Museum einen Gewinn von 306 078 Franken eingefahren.

Die Kosten durch das Gurlitt-Erbe seien vorhersehbar gewesen, sagte Frehner der «Berner Zeitung». Der Fehlbetrag werde aus finanziellen Reserven des Kunstmuseums aufgefangen. Im Jahresbericht heißt es auch, positive finanzielle Auswirkungen des Erbantrittes würden in den Rechnungen der kommenden Jahre ihren Niederschlag finden.

Der am 6. Mai 2014 gestorbene Cornelius Gurlitt - der Sohn einer der Kunsthändler von Adolf Hitler - hatte seine wegen Nazi-Raubkunstverdachts umstrittene Sammlung dem Berner Museum vermacht. Es kann darüber bislang nicht verfügen, weil eine Cousine von Cornelius Gurlitt dessen Testament anficht.