Gustav Gressel - Experte entlarvt Scholz-Lüge zur Ukraine und sagt: „Putin möchte Deutschland bestrafen“
Militärexperte Gustav Gressel spricht über Scholz' Wahlkampf „auf dem Rücken der Ukraine“. Zu Russlands hybridem Krieg sagt er: „Putin möchte Deutschland bestrafen.“
Im Gespräch mit „ t-online “ erklärt Gressel, dass Scholz in seinem Wahlkampf „bewusst die Unwahrheit“ erzähle . Der Militärexperte entlarvt den Kanzler dabei vor allem am Beispiel der Taurus-Marschflugkörper. Seit Monaten schwelt eine intensive Debatte darum, der Ukraine das Militärgerät zur Verfügung zu stellen. Scholz hatte sich mit seinem Taurus-Nein immer wieder harsche Kritik eingehandelt, ist aber bis heute dabei geblieben.
Gressel führt auf: „Der Kanzler gibt sich als besonnen, weil er eine Eskalation fürchtet, und er behauptet, deutsche Soldaten müssten Taurus programmieren und Deutschland würde so zur Kriegspartei. Oder dass es deshalb ein Bundestagsmandat für den Einsatz von Taurus bräuchte. All das ist totaler Quatsch.“
„Scholz sagt hier die Unwahrheit“
Es gebe aus seiner Sicht auch „rationale Gründe“, Taurus nicht zu liefern und nennt die Kosten und die Ausbildungszeit, attestiert Scholz allerdings: „Er sagt hier die Unwahrheit und schürt damit Ängste in der Bevölkerung - das ist AfD-Niveau.“
Gressel ergänzt, dass ein großer Teil der deutschen Bevölkerung deutlich weiter sei als Scholz und Teile der SPD, die gerade in der Taurus-Frage sehr zögerlich agieren. „Die alte Russlandromantik ist größtenteils verflogen“, sagt er.
Militärexperte Gressel: „Putin möchte Deutschland bestrafen“
Der Krieg gegen die Ukraine ist längst auch ein hybrider Krieg gegen den Westen und Deutschland. Vor allem in der Ostsee gibt es kontinuierlich Vorfälle, bei denen Russland als Verursacher im Verdacht steht. Darunter auch der jüngste Kommunikationskabel-Vorfall.
Militärexperte Gressel sieht darin einen Plan des Kreml-Chefs: „Putin möchte Deutschland bestrafen und sucht nach Möglichkeiten, mit denen er nicht gleich den Artikel 5 der Nato auslöst.“ Artikel 5 - besser bekannt als Bündnisfall - besagt, dass ein Mitgliedsland der Nato im Falle eines Angriffs von außen von allen anderen Mitgliedsländern unterstützt wird. Auch und vor allem militärisch.
Die Ostsee sieht Gressel dabei als für Putin logisches Ziel. „Infrastruktur wie Datenkabel liegt ungeschützt auf dem Meeresgrund, und es gibt auf See oft niemanden, der schnell Alarm schlagen könnte.“ Und weiter: „Außerdem lassen sich die Hergänge von Sabotageakten unter Wasser viel schwerer aufklären und beweisen als russische Angriffe an Land.“