Gut 155 Millionen Dollar Erlös bei erstem Teil von Auktion von Hortens Schmuck

Der erste Teil der umstrittenen Versteigerung einer einzigartigen Schmucksammlung der österreichischen Milliardenerbin Heidi Horten hat mehr als 155 Millionen Dollar (141 Millionen Euro) eingebracht.
Der erste Teil der umstrittenen Versteigerung einer einzigartigen Schmucksammlung der österreichischen Milliardenerbin Heidi Horten hat mehr als 155 Millionen Dollar (141 Millionen Euro) eingebracht.

Der erste Teil der umstrittenen Versteigerung einer einzigartigen Schmucksammlung der österreichischen Milliardenerbin Heidi Horten hat mehr als 155 Millionen Dollar (141 Millionen Euro) eingebracht. Das Auktionshaus Christie's bezeichnete den ersten Teil der Auktion in Genf am Mittwoch als Erfolg.

Der Christie's-Direktor für Schmuck-Verkäufe, Rahul Kadakia, hob gegenüber der Nachrichtenagentur AFP hervor, mit mehr als 155 Millionen Dollar sei der Erlös einer Versteigerung von Schmuck aus dem Nachlass von Hollywood-Diva Elizabeth Taylor im Jahr 2011 übertroffen worden.

Zu Hortens Sammlung gehören mehr als 700 Schmuckstücke. Am Mittwoch wurden aber weniger als hundert davon angeboten, weitere 150 Schmuckstücke sollen am Freitag unter den Hammer kommen. Der Rest wird dann in Online-Auktionen bis zum 15. Mai sowie im November versteigert.

Auch wenn der Erlös am Mittwoch insgesamt über den Erwartungen lag, gingen einige Stücke nicht für die erhofften Summen weg. Für einen Cartier-Ring mit einem 25,59-karätigen "Taubenblut"-Rubin wurden statt der erhofften 15 bis 20 Millionen Dollar letztlich nur elf Millionen Dollar geboten.

Über der Auktion liegt der Schatten der NS-Vergangenheit des deutschen Unternehmers Helmut Horten. Laut einem im Januar 2022 veröffentlichten Historikerbericht, der von der Horten Stiftung in Auftrag gegeben worden war, war Helmut Horten längere Zeit Mitglied der NSDAP. 1936, drei Jahre nach der Machtergreifung der Nazis, übernahm er als 27-Jähriger das Textilkaufhaus Alsberg in Duisburg, nachdem dessen jüdische Besitzer geflohen waren.

Später übernahm er weitere Geschäfte, die sich zuvor im Besitz jüdischer Eigentümer befunden hatten. Ihm wurde deshalb vorgeworfen, Profiteur der "Arisierung" jüdischer Unternehmen während der NS-Zeit gewesen zu sein. Laut "Forbes" hinterließ Heidi Horten bei ihrem Tod mit 81 jahren im vergangenen Jahr ein Vermögen von 2,9 Milliarden Dollar.

Am Mittwoch mehrten sich daher die Rufe, die umstrittene Auktion zu stoppen und zu prüfen, in welchem Umfang Hortens Reichtum verfolgten Juden und deren Nachkommen zusteht. Christie's betont, dass alle Erlöse aus der Auktion der wohltätigen Arbeit der Horten-Stiftung zugute kämen.

yb/kbh