Gut abgesichert - Ihr Schutzschild für den Ernstfall: Alles über die Risikolebensversicherung

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Wann lohnt sich eine Risikolebensversicherung?IMAGO / Pond5 Images

Mit dem Abschluss einer Risikolebensversicherung sorgen Sie dafür, dass Ihre Angehörigen im Falle Ihres Todes finanziell abgesichert sind. Im Todesfall erhalten die Hinterbliebenen eine vorher vereinbarte Geldsumme, die sogenannte Todesfallsumme.

Eine Risikolebensversicherung ist vor allem dann wichtig, wenn der Verlust des Einkommens zu erheblichen finanziellen Schwierigkeiten führen würde, zum Beispiel bei der Rückzahlung eines Kredits oder der Versorgung von Kindern. Sie hilft, solche finanziellen Lücken zu schließen und bietet den Hinterbliebenen finanzielle Stabilität und Sicherheit in schwierigen Zeiten.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Was ist eine Risiko-Lebensversicherung?

Eine Risikolebensversicherung zahlt im Todesfall des Versicherten eine festgelegte Summe an die Begünstigten aus.

  • Wer braucht eine Risikolebensversicherung?

Vor allem Familien mit Kindern, Alleinerziehende, Paaren mit einem Hauptverdiener und Personen mit finanziellen Verpflichtungen wie Hypotheken.

  • Welche Faktoren beeinflussen die Prämien?

Versicherungslaufzeit und -summe sowie das Alter, der Gesundheitszustand, Beruf und Lebensweise des Versicherten.

  • Wie hoch sollte die Versicherungssumme sein?

In der Regel das drei- bis fünffache Bruttojahresgehalt des Hauptverdieners.

Was ist eine Risikolebensversicherung?

Eine Risikolebensversicherung sichert Ihre Angehörigen finanziell ab, indem sie im Todesfall eine festgelegte Geldsumme, die sogenannte Todesfallsumme, auszahlt. Dies ist besonders wichtig, wenn durch den Wegfall des Einkommens finanzielle Belastungen entstehen, wie z.B. die Rückzahlung eines Kredits oder die Versorgung von Kindern.

Was ist der Unterschied zwischen Risikolebensversicherung und Kapitallebensversicherung?

Die Risikolebensversicherung bietet einen reinen Risikoschutz, d.h. sie leistet nur im Todesfall der versicherten Person. Nach Ablauf der Vertragslaufzeit erfolgt keine Auszahlung der Versicherungssumme.

Die Kapitallebensversicherung hingegen kombiniert den Todesfallschutz mit einem Vermögensaufbau. Das bedeutet, dass die Versicherung am Ende der Vertragslaufzeit das angesparte Kapital auszahlt. Aufgrund dieser zusätzlichen Sparfunktion sind die Prämien für die Kapitallebensversicherung in der Regel deutlich höher, während die Risikolebensversicherung eine kostengünstigere Alternative darstellt.

Wer braucht eine Risikolebensversicherung?

Eine Risikolebensversicherung ist vor allem dann sinnvoll, wenn Sie Ihre Familie im Todesfall finanziell absichern möchten. Sie zahlt im Todesfall eine vereinbarte Summe an die Hinterbliebenen aus und hilft, finanzielle Lücken zu schließen. In folgenden Fällen lohnt es sich, über den Abschluss einer Risikolebensversicherung nachzudenken:

  • Immobilienfinanzierung: Wenn Sie eine Immobilie auf Kredit gekauft haben, kann die Rückzahlung des Kredits im Todesfall zu einer erheblichen Belastung für Ihren Partner werden. Eine Risikolebensversicherung stellt sicher, dass Ihr Partner den Kredit weiter bedienen kann und das Haus oder die Wohnung nicht verkaufen muss. Dies gilt auch für unverheiratete Paare, die gemeinsam Wohneigentum erworben haben, da eine Risikolebensversicherung oft besser geeignet ist als eine Restschuldversicherung.

  • Familienabsicherung: Als Haupt- oder Alleinverdiener ist es wichtig, Ihre Angehörigen finanziell abzusichern. Auch wenn beide Partner berufstätig sind, ist eine Risikolebensversicherung sinnvoll, da die Witwen- und Waisenrente oft nicht ausreicht, um das letzte Gehalt des verstorbenen Partners zu ersetzen. Außerdem kann es sein, dass der überlebende Partner seine Arbeitszeit reduzieren muss, wenn er alleinerziehend ist, was zu einem geringeren Einkommen führt.

  • Unverheiratete Paare: Wenn Sie nicht verheiratet sind, erhalten Sie nach dem Tod Ihres Partners keine Witwenrente. Daher ist es besonders wichtig, eine Risikolebensversicherung abzuschließen, um Ihren Partner und eventuelle gemeinsame Kinder finanziell abzusichern.

Auf der anderen Seite besteht bei Alleinstehenden, die keine Angehörigen zu versorgen haben, in der Regel auch kein Bedarf an einer Risikolebensversicherung.

Wie versichern sich verheiratete und unverheiratete Paare?

In vielen Familien tragen beide Partner zum Einkommen bei, so dass es wichtig ist, beide finanziell abzusichern. Paare haben zwei Möglichkeiten, sich gegenseitig abzusichern:

1. Versicherung auf verbundene Leben:

Bei dieser Form der Risikolebensversicherung werden beide Partner in einem Vertrag abgesichert. Der Vorteil ist, dass diese Art der Versicherung oft günstiger ist als zwei separate Verträge. Stirbt einer der beiden Versicherten, wird die Todesfallsumme an den Hinterbliebenen ausbezahlt.

2. Die Überkreuzversicherung:

Hier schließt jeder Partner eine Risikolebensversicherung ab, in der der andere als versicherte Person eingetragen ist. Beispielsweise versichert der Mann das Leben der Frau und ist selbst Versicherungsnehmer, während die Frau einen Vertrag abschließt, in dem sie den Mann versichert. Diese Methode hat für unverheiratete Paare den Vorteil, dass im Todesfall keine Erbschaftssteuer anfällt. Stirbt der versicherte Partner, erhält der Hinterbliebene die Todesfallsumme, ohne Erbschaftssteuer zahlen zu müssen.

Absicherung für Kinder bei Alleinerziehenden

Auch als Alleinerziehende können Sie eine Risikolebensversicherung abschließen, um Ihre Kinder finanziell abzusichern. Im Vertrag benennen Sie einfach Ihre Kinder als Bezugsberechtigte. Sind die Kinder noch minderjährig, sollten Sie zusätzlich einen Vormund benennen, der das Geld verwaltet. Wenn Sie keinen Vormund benennen, wird das Gericht einen Vormund bestellen, und die Versicherungssumme wird erst ausgezahlt, wenn der Vormund bestellt ist. Sobald Ihre Kinder volljährig sind, erhalten sie das Geld direkt.

Wie hoch sollte die Versicherungssumme sein?

Die Versicherungssumme sollte ausreichend hoch angesetzt werden, um finanzielle Verpflichtungen abzudecken und den Lebensunterhalt der Familie zu sichern. Für die Absicherung von Immobilienkrediten oder sonstigen finanziellen Verpflichtungen nimmt man einfach die verbleibende Kreditsumme. Zur Absicherung des Familienunterhalts wird eine einfache Daumenregel empfohlen:

Nehmen Sie drei bis fünf Bruttojahresgehälter - je nachdem, ob nur der Partner oder auch die Kinder abgesichert werden sollen - und addieren Sie die Höhe der finanziellen Verpflichtungen: So erhält man einen geeigneten Richtwert für die Summe, die die Angehörigen im Todesfall erhalten sollen.

Rechenbeispiel:

Ein Angestellter mit einem Bruttojahreseinkommen von 50.000 Euro sollte mit einer Versicherungssumme zwischen 150.000 Euro und 250.000 Euro kalkulieren. Wird noch zusätzlich ein Kredit über 50.000 Euro getilgt, sollte die Versicherungssumme auf 200.000 Euro bzw. 300.000 Euro erhöht werden. Zukünftig geplante Kredite oder andere Verpflichtungen und deren Laufzeiten können ebenfalls eine Rolle für die richtige Versicherungssumme einer Risikolebensversicherung spielen.

Wie lässt sich die Versicherungssumme anpassen?

Darüber hinaus ist es sinnvoll sich zu überlegen, ob die Versicherungssumme im Laufe der Jahre konstant bleiben, steigen oder sinken soll:

  • Konstante Versicherungssumme:

Bei einer konstanten Versicherungssumme, zum Beispiel 250.000 Euro, erhält Ihre Familie in jedem Fall diesen Betrag ausgezahlt, egal ob Sie in fünf, zehn oder 20 Jahren sterben sollten.

  • Steigende Versicherungssumme:

Um die Inflation auszugleichen und sicherzustellen, dass die Summe auch in Zukunft ausreicht, können Sie eine steigende Versicherungssumme wählen (Dynamik). Das bedeutet aber höhere Beiträge. Bedenken Sie auch, dass der Bedarf Ihrer Familie im Laufe der Zeit sinken kann, z.B. wenn die Kinder selbstständig werden oder Ihr Partner wieder mehr arbeitet.

  • Sinkende Versicherungssumme:

Diese Option ist vor allem bei einer Baufinanzierung sinnvoll. Da sich die Darlehensschuld im Laufe der Zeit verringert, sinkt auch die benötigte Versicherungssumme. Fallende Risikolebensversicherungen sind in der Regel günstiger. Bei einer „annuitätisch fallenden“ Versicherungssumme sinkt diese im gleichen Verhältnis wie die Restschuld des Darlehens. Bei einer “linear fallenden" Versicherungssumme sinkt die Versicherungssumme jedes Jahr um einen festen Betrag.

Wie kann eine Risikolebensversicherung an die Lebensumstände angepasst werden?

Die Bedingungen, die der Versicherungsnehmer und der Versicherer bei Vertragsabschluss festlegen, sind nicht für alle Zeiten unveränderlich. Die Lebensumstände können sich ändern und die Risikolebensversicherung kann entsprechend angepasst werden.

Die Versicherer bieten heute verschiedene Möglichkeiten, den Versicherungsschutz im Todesfall flexibel anzupassen:

  • Nachversicherungsgarantie: Bei Ereignissen wie Heirat, Geburt, Gehaltserhöhung oder Immobilienkauf können Versicherte die Versicherungssumme oft ohne erneute Gesundheitsprüfung erhöhen. In der Regel ist die Erhöhung begrenzt - meist auf 20.000 bis 50.000 Euro pro Ereignis - und nur zu bestimmten Anlässen möglich. Eine Nachversicherungsgarantie - auch Erhöhungsoption genannt - ist für junge Paare oft sinnvoll. Spezielle Tarife bieten darüber hinaus eine erweiterte Nachversicherungsgarantie. Hier kann die Versicherungssumme auch bei besonderen Ereignissen wie der Aufnahme einer selbstständigen Tätigkeit oder auch ereignisunabhängig erhöht werden.

  • Vorübergehende Erhöhung der Versicherungssumme: Bei Geburt oder Adoption bieten einige Versicherungen eine vorübergehende Erhöhung der Versicherungssumme an, ohne dass sich der monatliche Beitrag erhöht.

  • Anpassung der Laufzeit: Bei Tarifen mit Verlängerungsoption kann der Vertrag verlängert werden, ohne dass eine neue Gesundheitsprüfung nötig ist. Das ist vor allem sinnvoll, wenn sich die Lebenssituation ändert.

  • Erhöhung während der Bauphase: Während der Bauphase einer selbst genutzten Immobilie kann die Versicherungssumme vorübergehend erhöht werden.

  • Erweiterter Versicherungsschutz: Bei vielen Premiumprodukten können inzwischen zusätzliche Risiken abgesichert werden. Einige Risikolebensversicherungen gewähren bei schweren Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Krebs eine Sofortleistung, bei der ein Teil der Versicherungssumme sofort ausgezahlt wird. Bei Erkrankungen mit einer prognostizierten Lebenserwartung von maximal 12 Monaten kann die Todesfallleistung vorgezogen werden.

Was kostet eine Risikolebensversicherung?

Eine Risikolebensversicherung mit einer Versicherungssumme von 150.000 Euro und einer Laufzeit von zehn Jahren kann für einen 25-Jährigen bereits ab etwa drei Euro im Monat abgeschlossen werden. Die Höhe der Versicherungsprämie wird im Wesentlichen durch die Vertragslaufzeit und die vereinbarte Versicherungssumme bestimmt. Darüber hinaus spielen persönliche Merkmale wie der Gesundheitszustand eine entscheidende Rolle. Je höher ein Anbieter das Risiko einschätzt, dass die versicherte Person während der Vertragslaufzeit stirbt, desto teurer ist die Versicherung. Der genaue Preis hängt von folgenden Faktoren ab:

  • Vereinbarte Vertragslaufzeit

  • Höhe der Versicherungssumme

  • Alter bei Vertragsbeginn

  • Beruf

  • Gesundheitszustand

  • Raucher

  • Risikoreiche Hobbys wie Motorradfahren oder Fallschirmspringen

Allerdings bewertet jede Versicherungsgesellschaft Risikofaktoren anders und berechnet daher für ein und dieselbe Person unterschiedliche Beiträge. So gibt es Anbieter, die für Motorradfahrer keine höheren Prämien verlangen, andere verlangen nur bei starkem Übergewicht einen Zuschlag, wieder andere unterscheiden nicht zwischen körperlich anstrengenden Berufen und Bürotätigkeiten. Daher sollten interessierte Kunden die Angebote der verschiedenen Anbieter sorgfältig vergleichen und sich umfassend beraten lassen.

Wichtig: Beantworten Sie die Gesundheitsfragen unbedingt wahrheitsgemäß. Falsche Angaben können später zu Streitigkeiten mit der Versicherung führen. Fragen Sie im Zweifelsfall Ihre Ärzte, welche Diagnosen und Behandlungen in Ihrer Krankengeschichte vermerkt sind.

  • Rauchen nachmelden: Wenn Sie nach Abschluss einer Risikolebensversicherung (wieder) mit dem Rauchen beginnen, müssen Sie dies der Versicherung melden. In der Regel wird dann eine höhere Prämie verlangt. Verschweigen Sie das Rauchen, kann die Versicherung im Todesfall die Leistung kürzen. Wenn Sie bei Vertragsabschluss Raucher waren und seit zwölf Monaten nicht mehr geraucht haben, können Sie einen günstigeren Nichtraucherbeitrag verlangen, der Versicherer ist aber nicht verpflichtet, diesen Nachlass zu gewähren.

  • Änderungen in Hobby oder Beruf: Wenn Sie nach Vertragsabschluss ein risikoreiches Hobby beginnen oder den Beruf wechseln, müssen Sie dies in der Regel nicht melden. Erkundigen Sie sich aber sicherheitshalber bei Ihrer Versicherung, was als „Gefahrerhöhung“ gilt.

Was ist der Unterschied zwischen Brutto- und Nettobeitrag?

Der Bruttobeitrag (Tarifbeitrag) ist der maximal zu zahlende Beitrag und wird nach Alter, Laufzeit, Todesfallsumme und individuellen Risikofaktoren wie Beruf, gefährliche Hobbys oder Vorerkrankungen festgelegt.

Der Nettobeitrag (Zahlbeitrag) ist der tatsächlich zu zahlende Beitrag, der um Überschüsse aus Zins- oder Risikogewinnen des Versicherers reduziert wird.

Achten Sie darauf, dass die Differenz zwischen Brutto- und Nettobeitrag - der so genannte Brutto-Netto-Spread - nicht zu groß ist. Denn wenn die Überschüsse ausbleiben, kann der Nettobeitrag von der Versicherung bis auf den Bruttobeitrag angehoben werden.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Abschluss einer Risikolebensversicherung?

Beim Abschluss einer Risikolebensversicherung spielt der Gesundheitszustand eine entscheidende Rolle. Jüngere Menschen sind in der Regel gesünder und zahlen daher oft niedrigere Prämien als Personen, die sich erst später versichern möchten. Besonders wichtig wird eine Risiko-Lebensversicherung in Lebensphasen, in denen finanzielle Verantwortung für andere übernommen wird, z.B.:

  • Beim Kauf einer Wohnung oder eines Hauses: Um sicherzustellen, dass die Hypothek auch im Todesfall eines Partners abbezahlt werden kann.

  • Bei der Geburt eines Kindes: Um den Unterhalt und die Ausbildung der Kinder im Falle des eigenen Todes sicherzustellen.

Zu diesen Zeitpunkten sollten sich Paare fragen: Wie kommen meine Hinterbliebenen finanziell über die Runden, wenn ich und mein Einkommen wegfallen?

Wie lange sollte eine Risikolebensversicherung laufen?

Eine Risikolebensversicherung sollte so lange laufen, wie Ihre Angehörigen finanzielle Unterstützung benötigen. Der Vertrag könnte zum Beispiel enden, wenn Ihr Immobilienkredit vollständig abbezahlt ist oder wenn Ihre Kinder ihre Ausbildung abgeschlossen haben und über ein eigenes Einkommen verfügen.

Wenn Sie im Alter von 35 Jahren über den Abschluss einer Risikolebensversicherung nachdenken und bereits Kinder haben, kann eine Versicherungsdauer von 20 bis 25 Jahren sinnvoll sein.

Bedenken Sie, dass eine längere Vertragslaufzeit auch höhere Kosten bedeutet. Trotzdem ist es ratsam, auf Nummer sicher zu gehen und ein paar Jahre mehr einzuplanen. Sollten Ihre Kinder früher auf eigenen Beinen stehen, können Sie die Versicherung jederzeit kündigen oder beitragsfrei stellen.

Müssen Auszahlungen aus Risikolebensversicherungen versteuert werden?

Hat der Versicherungsnehmer eine Lebensversicherung auf seinen eigenen Namen und auf sich selbst als versicherte Person abgeschlossen, wird die Versicherungssumme im Todesfall an den Begünstigten ausgezahlt. Ein typischer Begünstigter kann z.B. der Ehepartner sein. Diese Auszahlung unterliegt nicht der Einkommensteuer.

Allerdings kann in bestimmten Fällen Erbschaftsteuer anfallen. Dies ist vor allem für unverheiratete Paare relevant, da sie nur einen Freibetrag von 20.000 Euro haben, während Ehepartner einen Freibetrag von 500.000 Euro haben.

Es gibt jedoch eine Möglichkeit, wie Paare die Erbschaftssteuer bei der Auszahlung der Versicherungssumme vermeiden können. Dies geschieht durch eine so genannte „Überkreuzversicherung“. Dabei versichert man nicht sein eigenes Leben, sondern das des Partners. Ein Beispiel: Der Mann schließt eine Risikolebensversicherung auf das Leben seiner Partnerin ab und wird selbst Versicherungsnehmer. Seine Partnerin wird als versicherte Person in den Vertrag aufgenommen. Stirbt sie, erhält der Mann die Todesfallsumme ohne Erbschaftssteuer.

Risikolebensversicherung mit Vorerkrankungen: Ist das möglich?

Eine günstige Risikolebensversicherung zu bekommen, kann schwierig sein, wenn man Vorerkrankungen hat, übergewichtig ist oder ein gefährliches Hobby ausübt, wie zum Beispiel Motorradfahren oder Tauchen. Die Versicherer verlangen oft einen Risikozuschlag oder lehnen den Antrag ab. In solchen Fällen kann ein Versicherungsvermittler helfen. Denn bei Vorerkrankungen oder risikoreichen Hobbys ist ein Preisvergleich im Internet schwierig. Die im Online-Antrag angezeigten Preise sind oft nicht verbindlich. Meist müssen die Angaben zu den Gesundheitsfragen von einem Sachbearbeiter geprüft werden, was die Prämie erhöht.

Um dennoch einen günstigen Tarif zu finden, gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Selbst Angebote einholen: Stellen Sie Anträge bei mehreren Versicherungsgesellschaften und widerrufen Sie dann die Verträge, die Sie nicht abschließen wollen, innerhalb von 30 Tagen. Diese Methode ist allerdings zeitaufwändig und birgt das Risiko, dass abgelehnte Anträge in der HIS-Warndatei vermerkt werden, was künftige Anträge erschwert. Das Hinweis- und Informationssystem (HIS) ist ein zentrales Register der Versicherungswirtschaft, das ähnlich wie die Schufa funktioniert und Informationen über erhöhte Risiken und abgelehnte Versicherungsanträge speichert.

  2. Risikovoranfrage über einen Vermittler: Ein Versicherungsvermittler kann eine anonyme Risikovoranfrage stellen, bei der Ihre Gesundheitsdaten ohne Namensnennung an verschiedene Versicherer geschickt werden. So können Sie viele Tarife vergleichen, ohne selbst alle Versicherungen anschreiben zu müssen und ohne Ihre persönlichen Daten preiszugeben.

Was ist im Todesfall zu tun?

Wenn Ihr Partner stirbt, sollten Sie den Versicherer unverzüglich informieren, d.h. in der Regel innerhalb von zwei bis drei Tagen. Ein Anruf genügt zunächst.

Anschließend verlangt die Versicherung in der Regel mehrere Dokumente:

  • Versicherungsschein

  • Sterbeurkunde

  • Totenschein

Der Totenschein wird von dem Arzt oder Krankenhaus ausgestellt, der den Tod festgestellt hat. Die Sterbeurkunde erhalten Sie beim zuständigen Standesamt, wofür Sie folgende Unterlagen benötigen:

  • Totenschein

  • Personalausweis der verstorbenen Person

  • Geburtsurkunde der verstorbenen Person

  • Heiratsurkunde (falls vorhanden)

Schicken Sie alle Unterlagen per Einschreiben an die Versicherung. Nach Eingang aller Unterlagen überweist der Versicherer die Versicherungssumme an die im Vertrag genannte Bezugsberechtigte Person.

Fazit

Eine Risikolebensversicherung ist ein wichtiges Instrument, um Ihre Angehörigen im Todesfall finanziell abzusichern. Sie sorgt dafür, dass Ihre Familie finanziell stabil bleibt. Besonders wichtig ist diese Versicherung für Familien mit Kindern, Alleinerziehende und Paare mit einem Hauptverdiener. Durch die Wahl der richtigen Vertragslaufzeit und Versicherungssumme können Sie sicherstellen, dass alle finanziellen Verpflichtungen abgedeckt sind. Vergleichen Sie die Angebote verschiedener Versicherer sorgfältig und beantworten Sie die Gesundheitsfragen wahrheitsgemäß, um die besten Konditionen zu erhalten. So schützen Sie Ihre Angehörigen wirksam und geben ihnen die nötige finanzielle Sicherheit in schwierigen Zeiten.