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Auch bessere Bezahlung lockt Ärzte nicht aufs Land

Die ärztliche Versorgung der Menschen auf dem Lande wird schwieriger. Foto: Armin Weigel/Symbol

In Sachsen-Anhalt verdienen Ärzte deutlich mehr als in Berlin - trotzdem herrscht dort anders als in der Hauptstadt Ärztemangel. Was muss neben der Bezahlung noch getan werden für mehr Mediziner auf dem Land?

Eine höhere Vergütung für niedergelassene Ärzte in Mangelregionen hat bisher kaum zusätzliche Mediziner aufs Land gelockt. «Das zeigt, dass Vergütungsanreize nicht ausreichen, um das Problem der mangelnden Niederlassungsbereitschaft in ländlichen und strukturschwachen Regionen zu beheben», heißt es nach Angaben der «Rheinischen Post» (Montag) in einer Expertise des Forschungsinstituts Iges.

So lägen beispielsweise die Umsätze von Hausärzten in Sachsen-Anhalt um 14 Prozent über dem Bundesdurchschnitt, die von Fachärzten sogar um 20 Prozent. Dennoch herrsche dort Unterversorgung. In Berlin zeige sich ein umgekehrtes Bild: Der Umsatz von Hausärzten liege um 11 Prozent unter dem Bundesschnitt, der von Fachärzten sogar um 26 Prozent. Dennoch gelte die Hauptstadt als überversorgt.

«Wir müssen andere Wege gehen, als mehr Geld zu zahlen», zitiert die Zeitung den Ersatzkassenverband. «Beispielsweise brauchen Ärzte auch ein gutes Umfeld, wenn sie sich in bestimmten Regionen niederlassen sollen. Die Sprecherin des Iges-Instituts wollte auf Anfrage keine weiteren Angaben zu dem Gutachten machen.

Bereits der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen hatte einen wirksameren Kampf gegen den zunehmenden Ärztemangel auf dem Land gefordert. Neben einem spürbaren Zuschlag für Landärzte von 50 Prozent auf alle ärztlichen Grundleistungen soll es die Pflicht für Kassenärztliche Vereinigungen geben, frei werdende Arztsitze in Gebieten mit «Überversorgung» aufzukaufen, forderten die Regierungsberater.

Mitteilung zum Sachverständigengutachten