Werbung

Klimaschutz, Wissenschaft und Co.: Gute Nachrichten aus 2021

Es war bei Weitem nicht alles schlecht 2021. Hier sind positive Meldungen aus dem vergangenen Jahr, die mehr Aufmerksamkeit verdient haben.

Ein indigenes Mädchen auf dem Bug eines Bootes im Amazonasgebiet.
Eine positive Nachricht aus 2021: Forscher*innen fanden heraus, dass sich die Regenwälder schneller erholen könnten als gedacht. (Symbolbild: Getty)

Auch 2021 dominierte die Corona-Pandemie die Schlagzeilen. Zwar gab es auch dort dank Impfstoffen und Medikamentenentwicklung nicht nur schlechte Nachrichten. Doch neben der anhaltenden Pandemie und zahlreichen verheerenden Naturkatastrophen auf der ganzen Welt, gingen die guten Meldungen viel zu häufig unter. Dabei gab es durchaus auch viele positive Entwicklungen und Nachrichten aus der ganzen Welt.

Klimaschutz

Umwelt ist Menschenrecht

Der UN-Menschenrechtsrat hat im Oktober beschlossen, dass Menschen das Anrecht auf eine gesunde und nachhaltige Umwelt haben. Der Beschluss könnte dafür sorgen, dass Umweltschutz in Zukunft auch juristisch eingeklagt werden könnte.

Regenwälder könnten sich in 20 Jahren erholen

Wissenschaftler*innen haben herausgefunden, dass sich die tropischen Wälder in nur 20 Jahren regenerieren könnten, wenn der Mensch sie in Ruhe lässt. Die Studie macht Hoffnung, dass es doch noch nicht zu spät sein könnte, die verursachten Schäden in den Regenwäldern der Erde rückgängig zu machen. In Belize wurden dafür erste Schritte eingeleitet, indem eine Naturschutz-NGO 95.000 Hektar Regenwald von einer Holzfirma kaufte und unter Schutz stellten.

Internationale Anstrengungen gegen den Klimawandel

Wenn das Ziel auch mit der Bahn in unter zweieinhalb Stunden erreicht werden kann, dürfen die Strecken nicht mehr von Fluggesellschaften angeboten werden. Mit dieser Maßnahme will Frankreich den CO2-Ausstoß reduzieren. Unter dem neu gewählten Präsidenten Joe Biden traten auch die USA wieder dem Pariser Klimaabkommen bei, das sich zum Ziel gesetzt hat, den Klimawandel zu bremsen. Dazu wurde Norwegen das erste Land, in dem mehr E-Autos als Verbrennungsmotoren verkauft wurden.

Aus für Kohle

Nach Belgien sind nun auch Österreich und Schweden komplett aus der Kohle-Industrie ausgestiegen. Portugal will 2022 folgen. In Deutschland will die Ampel-Koalition den Ausstieg von 2038 auf 2030 vorziehen, so wie Dänemark, die Niederlande, Finnland und Ungarn. Davor wollen bereits Großbritannien, Frankreich, Irland und Italien die Kohle-Ära endgültig beenden. In der EU ist der Anteil der erneuerbaren Energiegewinnung auf 34,6 Prozent geklettert, während der CO2-Ausstoß in der Stromgewinnung um zwölf Prozent reduziert wurde.

Politik

Frieden zwischen Nord- und Südkorea und Türkei und Armenien in Sicht

Seit 1953 herrscht offiziell nur ein Waffenstillstand zwischen Nord- und Südkorea. Beide Länder einigten sich aber darauf, den Koreakrieg auch formell zu beenden und eine Friedenserklärung zu unterzeichnen. Damit könnte auch über ein Ende des Atomwaffenprogramms verhandelt werden. Auch zwischen der Türkei und Armenien deutet sich zuletzt eine Annäherung an. Nach dem Krieg in Berg-Karabach hatte diplomatische Eiszeit geherrscht, nun sollen die Beziehungen wieder aufgenommen werden.

Arbeitsmarkt erholt sich

Die Arbeitslosenquote lag im November in Deutschland bei 5,1 Prozent. Das sind in absoluten Zahlen 385,000 arbeitslose Menschen weniger, als noch vor einem Jahr. Damit sind die Folgen der Corona-Pandemie auf den Arbeitsmarkt schwächer, als zunächst befürchtet.

Wissenschaft

Doppeltes Gold: Die frischgebackenen deutschen Nobelpreosträger Klaus Hasselmann (rechts) und Benjamin List.
Doppeltes Gold: Die frischgebackenen deutschen Nobelpreisträger Klaus Hasselmann (rechts) und Benjamin List. (Bild: Tobias Schwarz/Pool via REUTERS)

Zwei deutsche Nobelpreise

In der Deutschen Wissenschaftslandschaft durfte man gleich doppelt feiern. Der Hamburger Klimaforscher Klaus Hasselmann wurde gemeinsam mit dem Japaner Syukuro Manabe und dem Italiener Giorgio Parisi für die bahnbrechende Forschung zur Klimamodellierung ausgezeichnet. Den Chemie-Nobelpreis erhielt mit Benjamin List ebenfalls ein Deutscher, der sich die Auszeichnung mit seinem US-amerikanischen Kollegen David MacMillan teilte, für die Entwicklung der asymmetrischen Organokatalyse.

Impfstoff gegen HIV

Erste Tests mit einem Impfstoff gegen HIV zeigten bei 97 Prozent der Probanden positive Immunreaktionen. Für infizierte Säuglinge wurde erstmal ein HIV-Medikament erfolgreich getestet. Und der auch für Corona-Impfungen verwendete mRNA-Impfstoff könnte schon bald auch gegen Krebs und andere Erkrankungen zum Einsatz kommen.

Kampf gegen Plastikmüll

Wissenschaftler haben ein Enzym gefunden, das Plastik innerhalb von nur wenigen Stunden zersetzen kann. Das Enzym, das auf Basis von Kompost-Bakterien kreiert wurde, könnte einen großen Schritt in Richtung eines vollständigen Recycle-Kreislaufs bedeuten, glauben die Forscher*innen des britischen Centre for Enzyme Innovation. In Indien ist Einwegplastik ab 2022 übrigens komplett verboten. Und in Hamburg wurde der Katamaran "Circular Explorer" zu Wasser gelassen, der künftig Plastikmüll aus dem Wasser fischen soll.

Bedrohte Tiere sind zurück

Zwei junge tasmanische Teufel auf der Schulter ihres australischen Pflegers.
Kurz vor der Rückkehr in die freie Wildbahn: Der tasmanische Teufel feiert ein unverhofftes Comeback. (Bild: REUTERS/Jason Reed)

Der tasmanische Teufel, der schon als nahezu ausgestorben galt, lebt dank eines Forschungsprojektes zum ersten Mal seit 3000 Jahren wieder auf dem Australischen Festland. Eine Population des bedrohten Tieres konnte erfolgreich in einem Naturreservat in New South Wales ausgewildert werden. Auch aus Indien gibt es gute Nachrichten für eine bereits verloren geglaubte Tierart. Wilde Geparden wurden 70 Jahre nach ihrer Ausrottung wieder im Kuno Nationalpark im Bundesstaat Madhya-Pradesh ausgewildert. Auf andere Art tragen Albatrosse zur Artenvielfalt bei. Die Riesenvögel werden in einem Pilotprojekt zur Verfolgung illegaler Fischflotten eingesetzt. Dafür bekamen 169 Albatrosse Sensoren, die den Radar von Fischerbooten erkennen, damit ermittelt werden kann, ob der verpflichtende Transponder ein- oder ausgeschaltet ist.

Nahrung aus Luft und Wasser

Ein finnisches Startup hat ein Lebensmittel erfunden, das aus Wasser, Luft und Strom hergestellt werden kann. Solar Foods nutzt dafür eine Technologie, die von der NASA entwickelt wurde und dem Bierbrauen ähnelt. Das so von Mikroben produzierte "Solein" sieht aus wie Mehl, enthält 50 Prozent Protein und ist klimaneutral hergestellt. Schon im kommenden Jahr soll es in Joghurt und Proteinriegeln kommerziell angeboten werden.

Gesellschaft

Glasdecke durchbrochen

Kamala Harris wurde im Januar die erste Frau und erste schwarze Politikerin, die das Amt der Vizepräsidentin der USA einnimmt. In Deutschland gibt es in der Ampel-Regierung ebenfalls Neues: Mit Cem Özdemir hat Deutschland zum ersten Mal einen türkisch-stämmigen Minister, mit Annalena Baerbock zum ersten Mal eine Frau als Außenministerin.

Die Demokratin Kamala Harris ist die erste schwarze Vizepräsidentin der USA.
Die Demokratin Kamala Harris ist die erste schwarze Vizepräsidentin der USA. (Bild: REUTERS/Evelyn Hockstein)

Auch in der Kultur wurden Barrieren durchbrochen, als mit Chloé Zhao zum ersten Mal eine asiatische Frau den Oscar als beste Regisseurin für "Nomadland" gewann, der auch zum besten Film gekürt wurde. Und im berühmten Panthéon in Paris wird mit Josephine Baker erstmals eine schwarze Frau gewürdigt.

Segnung trotz Verbots

Weil der Vatikan die Segnung homosexueller Paare nach wie vor verbietet, organisierten zahlreiche katholische Gemeinden in ganz Deutschland Protestgottesdienste, in denen sich alle Paare segnen lassen konnten. Dazu hissten viele Kirchen die Regenbogenflagge als Zeichen der Solidarität. In der Schweiz stimmten die Bürger für eine Ehe für alle, damit ist das Alpenland das 17. europäische Land, in dem homosexuelle Paar heiraten können.

Britney ist frei

13 Jahre lang lebte Popstar Britney Spears unter der Vormundschaft ihres Vaters. Nach einer viel beachteten Doku und zahlreichen Protestaktionen entschied ein Gericht schließlich, dass die 40-jährige Sängerin von nun an wieder selbstbestimmt leben kann. Das Urteil wurde weltweit nicht nur von ihren Fans gefeiert.

Work-Life-Balance

In Island wurde in einer Studie die Vier-Tage-Woche erfolgreich getestet. Die Menschen, die ihre Arbeitszeit bei gleichem Gehalt reduziert hatten, waren laut der Langzeitstudie glücklicher und weniger gestresst. Dabei blieben sie aber ebenso produktiv, wie zuvor. Mittlerweile arbeiten in Island fast 90 Prozent der Arbeiter nicht mehr in Vollzeit. Und in Portugal ging der Gesetzgeber ebenfalls einen Schritt in Richtung Work-Life-Balance, indem berufliche Anrufe außerhalb der Arbeitszeit verboten wurden.

Im Video: Nachwuchs im Zoo von Singapur - Dieses Löwenbaby ist ein kleines Wunder der Wissenschaft