"Die Höhle der Löwen"-Rückkehr: Frank Thelens Comeback läuft anders als gedacht
Ein Höhepunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten bei VOX: Die beiden Star-Investoren Jochen Schweizer und Frank Thelen melden sich in der Comeback-Show in der zehnten Staffel der Gründershow zurück. Und der Tech-Experte Thelen verwirrt alle Fans mit einem Investment, das so gar nicht zu ihm zu passen scheint.
Nanu, zwei überraschende Veränderungen auf den Löwen-Podesten! Es war ein Montagabend, dem VOX mit Fug und Recht das Motto einer "Comeback-Show" hätte verleihen können. Und das traf nicht nur auf Jochen Schweizer und Frank Thelen zu, die zuletzt vor acht Jahren zum Stammpersonal von "Die Höhle der Löwen" zählten und nun zur Feier des Zehn-Jahre-Jubiläums der aktuellen Staffel zurückkehrten. Auch Brigitte, Start-up-Gründerin, Heilpraktikerin und Beauty-Expertin, war schon mal zu Gast - als sie 2018 damals ihren "Diamant Blader" für Permant-Make-up-Tätowierungen vorstellte und ohne Deal wieder abziehen musste.
Es war eine Schmach, die sich für die resolute Firmenchefin nicht wiederholen sollte. Meinte zumindest sie selbst: Die Kosmetik-Unternehmerin stellte sich selbstironisch mit der Begrüßung "Alle Jahre wieder" noch einmal vor, sagte aber auch klipp und klar: "Heute gehe ich nicht ohne Deal raus." 100.000 Euro für zehn Prozent der Firmenanteile an ihrer "Diamazing"-Erfindung wollte sie diesmal haben. Dahinter stehen ein Beauty-Serum und ein Beauty-Elixier, die jeweils auf einer angeblichen Kosmetik-Sensation aufbauen - dem sogenannten Diamant-Hyaluron-Komplex. Es ist ein Verfahren, das sich Brigitte aktuell sogar patentieren lässt.
Was gefällt Thelen plötzlich an Hauptpflege?
Die Mini-Kunstdiamanten lassen sich dafür einsetzen, das Hyaluron mit seinen besonderen Haut-Pflegeeigenschaften noch tiefer einwirken zu lassen. "Das sind kosmetische Diamanten mit einem Durchmesser von einem Hundertstel eines menschlichen Haares", erklärte Brigitte ihre High-Tech-Kosmetik. "Sie sind wie in der Medizin so verarbeitet, dass sie als Wirkstoffträger eingesetzt werden können. Jeder Mini-Diamant ist mit einem Hyaluronmolekül ummantelt." Einmal tief eingewirkt, sollen die Cremes so Wunder wirken. "Die Haut wird aufgebaut, gestrafft und gestärkt."
Muss man natürlich glauben - und am besten ausprobieren, was die vier Männer-Löwen und Beauty-Löwin Judith Williams dann natürlich auch gleich machten. Sogar Star-Investor Frank Thelen, dessen enormen wirtschaftlichen Erfolge ursprünglich hauptsächlich auf Software-Produkten basierten, schmierte sich gleich mal mit "Diamazing"-Serum ein. Und nahm das Gesäusel von Judith Williams einfach mal so hin. "Du hast Kosmetik gar nicht nötig auf deiner wunderschönen Haut", meinte sie zu Thelen. Was ging denn da ab?
Tatsächlich verfehlten Elixier und Serum - sowie ein wenig Lobhudelei von Judith Williams - nicht ihre magische Wirkung: Ausgerechnet der oft so steif agierende Show-Rückkehrer Thelen wirkte wie ausgewechselt. Er sagte sogar: "'Die Höhle der Löwen' hat mein Leben massiv verändert." Und er erinnert sich offenbar gern an den einen oder anderen Deal, den er in der VOX-Show zusammen mit Williams eintütete.
"Das ist ja wie eine Wette"
Nun sollte es - für viele Thelen-Fans sicher überraschend - wieder so kommen: Schon beim ersten Pitch schnappte der Comeback-Löwe beherzt zu. Was ihn an "Diamazing" offensichtlich faszinierte, war ein Versprechen, mit dem Gründerin Brigitte für Aufmerksamkeit sorgte, das sie aber noch nicht belegen kann - schon gar nicht durch eine solide wissenschaftliche Studie. Angeblich sollen ihre über Mini-Diamanten tief eindringenden Cremes einen Lichtschutz-Effekt von 100 Prozent haben. "Das würde den Sonnenschutz revolutionieren", meinte die Gründerin.
Thelen wirkte elektrisiert, wisperte aufgeregt mit Judith Williams hin und her. Die brachte die riskante Grundstimmung allerdings klar auf den Punkt: "Das ist ja wie eine Wette", sagte die in viele Beauty-Firmen investierte Unternehmerin. Falls "Diamazing"-Gründerin Brigitte auch nur in Teilen ihrer blumig wirkenden Produktversprechungen recht hätte? "Wenn nur 50 Prozent stimmen, haben wir schon einen ziemlichen Winner", so Williams. Allerdings: Man muss Brigitte viel Vertrauen entgegenbringen.
Frank Thelen und Judith Williams zeigten Mut zum Risiko - und zockten mit. "Wenn das wirklich stimmt, sollst du nur zu Hause sitzen und Geld verdienen", sagten sie zur Gründerin. Und dann formulierten sie ein Gegen-Angebot, das sich gewaschen hatte: 100.000 Euro für immerhin 40 Prozent an Brigittes Firma - eine Vervierfachung der Anteile. Würde das die Gründerin durchgehen lassen?
"Machen wir den Deal", sagte die "Diamazing"-Chef - und wirkte sichtlich erleichtert. "Ich bin so glücklich - Hammer!" Und Frank Thelen ist plötzlich eben auch Beauty-Unternehmer. Er kam, sah und - schlug zu!
"Machen ist wie Träumen - nur geiler": Altbekanntes aus dem Jochen-Schweizer-Poesiealbum
Jochen Schweizer, der Ex-Stuntman, der mit seinem Großunternehmen für teilweise besonders Adrenalin-lastige Freizeitaktivitäten groß geworden ist, hielt sich dagegen beim Comeback in der Löwenhöhle auffällig zurück. Zwar konnte sich der mittlerweile 67-Jährige die markigen Sprüche nicht verkneifen, investieren wollte er diesmal aber nicht. Auch wenn er in einem Einspielfilm vollmundig bekannte: "Machen ist wie Träumen - nur geiler."
Ohne Deal mussten diesmal die Gründer von "Dogscan", die einen beeindruckenden Schnüffeltest zur Früh-Erkennung von Lungenkrebssymptomen entwickelt hatten, wieder abziehen. Großartige Idee, aber doch kein Investment, wenn auch Judith Williams als "Mentorin" kräftig helfen möchte.
Ebenfalls ohne Handschlag und Geld-Zuwendungen musste sich die "Lykaia"-Gründerin Jana verabschieden, die eigentlich mit Löwen-Hilfe groß ins Züchten von Vitalpilzen einsteigen wollte.
Genau den Deal, der zum Handwerker-Unternehmen "Dübelix" passte, machten dann die beiden sympathischen Gründer. Natürlich musste sich Ralf Dümmel den praktischen Problemlöser sichern: Er will einen speziellen Aufsatz für Akkuschrauber in Baumärkte und letztlich in jeden Handwerker-Werkzeugkasten bringen. Mit einem "Dübelix" kann man den in der Wand verschraubte Plastikdübel einfach wieder aus der Mauer herausdrehen.
Ausgerechnet bei der KI-App kuscht Frank Thelen
Und dann wäre da eigentlich zum Schluss auch die extrem clever wirkende KI-Gründung "Rockettutor" aus München gewesen. Sie steht für eine App für personalisierte Nachhilfe-Leistungen zur Vorbereitung auf das gefürchtet schwere Mathe-Abitur. Eigentlich wäre das doch genau ein Fall gewesen, den man sonst eigentlich dem Investor Frank Thelen zugetraut hätte?
Doch der porentief erfrischte Beauty-Unternehmer zeigte da zur allgemeinen Verwirrung im Studio doch kein Interesse. "Ich finde den Preis, den ihr aufruft, nicht passend", schimpfte er das Gründer-Trio. Immerhin wollten die "Rockettutoren" 400.000 Euro für nur 4,2 Prozent an ihrem KI-Start-up haben. Carsten Maschmeyer zog ihn diesen Zahn. Er machte den Deal, der auch gut zu Thelen gepasst hätte - für dann aber sieben Prozent für 400.000 Euro.