"Die Höhle der Löwen": Ralf Dümmel überlebte Horror-Unfall
Mächtig viel Testosteron in der Luft: Ralf Dümmel erzählt von seinem Horror-Unfall nachts auf der Autobahn. Carsten Maschmeyer gerät bei einer Saubermachen-Workout-Challenge ins Schwitzen. Und dann zoffen sich auch noch ein Raubtier-Senior und ein Jung-Löwe ziemlich ruppig um die Rangordnung.
Gewitterstimmung in der diesmal besonders Männer-dominierten "Höhle der Löwen". In der neuen Ausgabe der VOX-Gründershow saß zeitweilig keine einzige "Löwin" auf einem der Investorensessel - dafür aber vier rauflustige Raubtier-Rüden. Kein Wunder, dass es da mitunter hitzig wurde.
Dabei fing alles ganz beschaulich an. Die alleinerziehende Mutter Janine Wesener stellte mithilfe ihrer zwei kleinen Söhne das Startup "SauberGarten" vor. Einen Deal gab es für die kinderfreundlichen Putzmittel-Sets zum Selbstanrühren zwar nicht. Familienvater Carsten Maschmeyer war dennoch ganz gerührt: "Es war bislang der süßeste Pitch, den ich in all den Jahren kennengelernt habe", säuselte er.
Später wollte sich der Star-Investor allerdings nicht mehr so entspannt zurücklehnen. Bei der Präsentation des bayerischen Tüftlers Michael Müller - unter dem Namen "O-Spring" stellte der eine Vorrichtung zum Einspannen und Offenhalten von Beuteln und Säcken vor - sprang Maschmeyer von seinem Sessel auf und stürzte sich in eine Challenge. Er ließ sich von dem Gründer zum Wett-Einsammeln von Laub in einen Müllsack herausfordern. Der Anzugträger Maschmeyer geriet dabei ordentlich ins Schwitzen. Ein eigentlich harmloser Wettbewerb, aber mit vollem Ehrgeiz ausgetragen.
Ralf Dümmel erzählt von Horror-Unfall auf der Autobahn
Deutlich ins Düstere schlug die Atmosphäre beim "MyGutachter"-Pitch um. Die beiden Gründer Burhan Epaydin und Leonard Scheidt hatten als akustischen Schlüsselreiz für die Vorstellung ihrer digitalen App-Hilfe zum Abwickeln von Versicherungsfällen ein Schreckgeräusch einspielen lassen: Reifenquietschen und Aufprallgeräusche eines Autounfalls.
Es war ein Signal, das Ralf Dümmel besonders beutelte: Er erzählte von einem nächtlichen Horror-Erlebnis, als ihn einst bei einer Geschwindigkeit von 200 Kilometern pro Stunde auf der Autobahn ein Sekundenschlaf übermannt hatte. "Ich bin gegen einen Schwertransporter gefahren." Zum Glück überlebte Dümmel - mit "nur" einem gebrochenen Bein. Der sonst so quirlige "Mister Regal" wirkte für einen Moment sehr nachdenklich und ernst.
Drei Löwen zoffen sich um Protein-Power
Allerdings: Wenig später, dann bei der besonders spannenden dritten Firmen-Vorstellung des Abends, kehrten die Lebensgeister und auch die alte Angriffslust schnell zurück. Ralf Dümmel war Feuer und Flamme, als ein junges Sportlerpaar die Bühne eroberte und mit dem veganen Protein-Pulver "veprosa" alle Aufmerksamkeit auf sich zog.
Vieles erklärte sich aus dem tollen Produkt heraus, einer einfach anzurührenden Basis für offenbar tatsächlich schmackhafte und gesunde Soßen. Noch mehr begeisterte die zupackende Art von Dominik und Alissa Kübler die VOX-"Löwen". Das junge Paar hatte erst vor drei Wochen geheiratet und die eigentlich anders verplanten Flitterwochen genutzt, um sich für seine Pitch-Präsentation vorzubereiten. Und das mit vollem Erfolg.
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"Als Ernährungsberaterin weiß ich, dass Soßen superlecker sind, aber meistens auch der ungesündeste Teil einer Mahlzeit", sagte Gründerin Alissa. "Also drehen wir den Spieß einfach um und machen die Soße zum Star des Gerichts." Die "veprosa"-Pulvertüten - bislang in vier Geschmacksrichtungen - basieren auf Reisprotein und den Proteinen der Süßlupine, verfeinert mit getrockneten Kräutern und Gewürzen. Und das Beste: Die Eiweiß-Power schmeckt. "Sehr lecker", jubelte etwa Nils Glagau.
Er war auch gleich der erste Bieter, der in den später noch ziemlich aufgeheizten "Löwen"-Kampf rund um "veprosa" einstieg. "Ihr habt definitiv aufs richtige Pferd gesetzt", lobte Glagau die Gründer. Und er zeigte sich bereit, genau auf die Verkaufsvorstellungen von Alissa und Dominik einzugehen: 100.000 Euro für 13 Prozent der Anteile an "veprosa" wollten die nämlich haben.
"Herr Dümmel, wollen Sie dabeibleiben?"
Doch dann meldete sich eben auch Ralf Dümmel zurück. "Darauf kann man sensationell was aufbauen", sagte er über die Proteinpulver. Dümmel wollte ebenfalls 100.000 Euro für "veprosa" zahlen, forderte aber einen erhöhten Firmenanteil von 18 Prozent. Man muss dazu wissen: Eigentlich hat er sich selbst die Regel aufgestellt, bei seinen Angeboten für Firmenbeteiligungen niemals unter 20 Prozent zu gehen.
Allerdings: Dümmel hatte nicht mit der Kampfeslust des "Neuen" gerechnet. Immerhin ist auch Tillman Schulz ein ausgewiesener Handels-Experte. Und der stieg mit einer selbstbewussten Ansage in den Mehrkampf ein: "Wenn es jemanden hier gibt, der Lebensmittel von der Pike auf versteht, bin ich das", tönte Schulz. Ralf Dümmel verzog das Gesicht.
Heftiger fiel sein Schock aus, als er das Angebot des in erst zu dieser Staffel eigentiegenen Neu-"Löwen" hörte: Tillman Schulz bot dem jungen Sportlerpaar den verdoppelten Kaufpreis von 200.000 Euro für 13 Prozent an. Daneben strich auch er seine Handelskompetenz heraus und attackierte damit "Mister Regal" hart. "Wir können uns jetzt kloppen: Wer hat mehr Regalflächen?"
Allerdings hingen nun erst einmal die Gründer überwältigt, aber auch ein wenig ratlos in den Seilen. Drei Angebote - für welches nur sollten sie sich entscheiden? Nach einer kurzen Beratung im Studio-Hintergrund ging Alissa den Bieter-Fight sportlich an. "Herr Dümmel, wollen Sie dabeibleiben?", forderte sie den "Alt-Löwen" heraus und zwang ihn zum Umdenken.
Revierkampf zwischen Alt und Jung
Und tatsächlich: Ralf Dümmel sprang über seinen Schatten und senkte seine Forderungen von 18 Prozent auf die von den Jung-Unternehmern ursprünglich geforderten 13 Prozent. Es war der Ruck, der die Entscheidung brachte. Alissa und Dominik entschieden sich für ihren heimlichen Wunsch-Löwen: Ralf Dümmel. "Danke für das Vertrauen!", stammelte Dümmel sichtlich erleichtert. "Ich freue mich riesig."
Ganz zum Schluss schlug der Routinier dann noch mal zu: Nachdem alle anderen Mitstreiter beim Müllbeutelsystem "O-Spring" schon desinteressiert abgewunken hatten, entschloss sich Ralf Dümmel für einen Überraschungsdeal.
Ohne Zuschlag mussten dagegen Joachim Wendel und seine Söhne Niko und Max abziehen. Ihre versenkbaren Gartenleuchten "Vole Light" gefielen in der Präsentation allen Anwesenden sehr gut. Der Preis für das Rasenspektakel lag jedoch sehr hoch - und der potenzielle Markt wirkte viel zu klein. Kein Abschluss.
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