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"Die Höhle der Löwen": Wimpern für Williams, Korb für Kofler

Beim Thema Wimpern schaute Beautyexpertin Judith Williams (l.) ganz genau hin (Bild: TVNOW / Bernd-Michael Maurer)
Beim Thema Wimpern schaute Beautyexpertin Judith Williams (l.) ganz genau hin (Bild: TVNOW / Bernd-Michael Maurer)

Die neue Folge von "Die Höhle der Löwen" (VOX, Dienstag ab 20:15 Uhr oder bei TVNow) hat zumindest auf dem Papier einen Auftakt nach Maß versprochen.

Keiner beißt bei der Knolle an

Der erste Gründer des Abends trat zur Raubtierfütterung schließlich gut vorbereitet an. Peter, geboren in Bolivien, wurde von seiner südamerikanischen Oma mit Yuca-Fritten verwöhnt. Yuca, oder auch Maniok, ist eine Wurzel, die für viele Menschen in Lateinamerika ein Grundnahrungsmittel ist. "Aus Yuca zaubert man die besten Fritten der Welt", schwärmte der Gründer. Für seine Firma "Yuca Loca" benötigte er von den Löwen 90.000 Euro für 20 Prozent.

Die Investoren durften die glutenfreie Pommes-Alternative selbstredend probieren. Ralf Dümmel (53) outete sich als Experte: "Ich liebe Pommes, niemand hat so viel Pommes gegessen wie ich, diese sind extrem knusprig, der Geschmack ist gut." Georg Kofler (62) schmeckte keinen allzu großen Unterschied zu normalen Pommes, Carsten Maschmeyer (60) erinnerten das Yuca-Produkt derweil an Fritten aus Süßkartoffeln. Dümmel fasste am Ende zusammen: "Sie haben ein Produkt, das in Ordnung ist, aber nicht so extrem, dass es hohen Aufmerksamkeitswert haben wird, daher ich bin raus." Auch die anderen Löwen bissen bei der Knolle aus Südamerika nicht an, Peter ging ohne Deal nach Hause.

Judith Williams: "Das gibt's wie Sand am Meer"

Die nächsten Gründer Barbara und Christan stellten den Löwen "CBLash" vor, Magnetwimpern mit einer Zwei-Komponenten-Lösung: Mikromagnete am Wimpernkranz und als Gegenpol Magnete im Eyeliner. Den Gründern fehlt bislang Logistik und Knowhow in Marketing und Vertrieb. 200.000 Euro boten Perückenmacherin Barbara und Tüftler Christian für 20 Prozent ihrer Unternehmensanteile. Judith Williams (48) war sogleich skeptisch: "Wimpern gibt es wie Sand am Meer, da muss das schon was Besonderes sein."

Und siehe da: Als Gründerin Barbara die Wimpern an alle verteilte, war bei Beautyexpertin Williams dann doch gleich das Interesse geweckt. "Der Wimpernkranz ist sehr natürlich", stellte sie fest. Maschmeyer wollte wissen, was denn nun der Unterschied zu den Produkten sei, die es im Drogeriemarkt bereits gibt. "Es ist die einfache Anwendung, außerdem sind einige Menschen empfindlich auf Kleber", klärten ihn die Gründer auf.

Klang plausibel, Maschmeyer stieg trotzdem aus. "Ich werde nicht in Kosmetik mit Wimpern investieren, die Bewertung ist mir zu hoch, bei mir fängt's nicht an zu klimpern." Dagmar Wöhrl (65) hatte mit den Wimpern auch nichts am Hut, Dümmel zog sich ebenfalls zurück. Nur Williams blieb am Ball: "Haben Sie ein Patent für magnetischen Eyeliner?!" Als diese Frage bejaht wurde, bot Williams 200.000 Euro, allerdings für 50 Prozent. Und was machten die Gründer? Sie verfielen in Jubelstürme. "So laut hat noch nie jemand geschrieen", amüsierte sich Maschmeyer.

Nils Glagau: "Ich will dann lieber einen Profi"

Gisbert und Bendix betreiben zusammen den Pay-TV-Sender "Sport Digital", seit 2010 arbeiten sie an ihrem Start Up "Commentaro", mit dem sie Sport-Fans eine Stimme geben. In der App finden die User Clips von Sportveranstaltungen mit Original-Atmo, die sie selbst kommentieren können, über die "Commentaro"-Plattform kann der Beitrag dann verbreitet und mit Freunden geteilt werden. Von den Löwen benötigten sie in der Show 250.000 Euro für 25 Prozent.

Nils Glagau (44) durfte sich als Sportkommentator versuchen, hatte aber sogleich Zweifel. "Ich glaube nicht, dass das langfristig angenommen wird, ich will dann lieber einen Profi. Ich glaube nicht an die Idee, ich bin raus." Am Ende teilten alle Löwen diese düstere Prognose und so gingen Gisbert und Bendix ohne Deal nach Hause.

Gründer lehnt Angebot ab

Dachdeckermeister Udo hat einen schweren Leitersturz hinter sich und weiß, dass sich laut Statistik ca. 180.000 dieser Unfälle pro Jahr ereignen. "LeiKoSi" soll Abhilfe schaffen. Bei seiner Erfindung handelt es sich um eine Leiterkopfsicherung, die man beispielsweise in eine Dachrinne einhängen kann, um Stabilität zu gewinnen. 250.000 Euro benötigte er in der Show für zehn Prozent seiner Firmenanteile.

Ein Fall für Kaufhaus- und Baumarktkönig Dümmel? "Ich weiß nicht, ob ich es machen soll oder nicht, denn zum einen ist der Preis zu hoch und die Firmenbewertung stört mich auch." Kofler sah es ähnlich: "Ich habe die gleichen Bedenken wie Ralf. Aber ich möchte Sie nicht so da rauslassen. Allerdings benötige ich 30 Prozent für 250.000 Euro." Ein zu hungriger Löwe für Dachdeckermeister Udo: "Der Unterschied mit den Prozenten ist zu groß. 30 Prozent, das kann ich nicht machen." Kofler stieg demnach nicht ins Leiterbusiness ein und handelte sich stattdessen einen Korb ein.

Dümmel sagt "Ja"

Der nächste Gründer bewies seinen grünen Daumen. "Lazy Leaf" nennt sich die Erfindung von Ingenieur Georg und ist ein selbstgießender, elektronischer Blumentopf. Und so funktioniert's: Man stellt am integrierten Wassertank die notwendige tägliche Gießmenge ein und schon wird automatisch gegossen. Wenn der Tank leer ist, meldet sich "Lazy Leaf" mit einem Signal und erinnert daran, Wasser nachzuschütten. 150.000 Euro benötigte Georg für 20 Prozent der Firmenanteile. "Ich suche einen Löwen, mit dem ich Erfolgsgeschichte schreiben kann." Bisher hat er "Lazy Leaf" nur über Amazon verkauft.

Ralf Dümmel fackelte nicht lange: "Der Markt für Übertöpfe ist riesig. Ich hätte Bock das zu machen. Sie bekommen 150.000 für 20 Prozent." Auch Gründer Georg zögerte keinen Moment und schlug ein: "Ralf Dümmel war mein Wunschlöwe."

"Die Welt braucht das ..."

Musikalisch ging es weiter. Aleksey, Geiger und Dirigent, hat "Music Traveler" gegründet, eine Plattform, die Musiker mit einem Raum zum Musizieren verbindet. "Es ist die einzige Plattform, auf der man ganz einfach den perfekten Raum zum Kreativsein finden kann. Ob für Musikunterricht, Proben oder Aufnehmen. Wir haben auf unserer Plattform 500 Musik-Locations. Angefangen vom privaten Wohnzimmer bis hin zum Wiener Konzerthaus und das Kings Theatre in New York", zählte Dominik auf.

Zu den Gründern gehört auch die ehemalige Pianistin Julia Rhee. Das Team hat außerdem prominente Unterstützung von Hollywoods Star-Komponist und Oscar-Gewinner Hans Zimmer, Musiker Billy Joel und Schauspieler John Malkovich. 500.000 Euro erbat das Trio für zehn Prozent der Firmenanteile. Bisher haben sie rund 4.000 User und 30.000 Euro Umsatz.

Das Konzept war den Löwen auf Anhieb nicht so ganz klar. "Wie geht das?", wollte Ralf Dümmel wissen. "Ein Künstler kommt nach Köln, sucht eine Location zum Proben, findet diese über "Music Traveler", wurde der Löwe aufgeklärt. Dümmel überzeugte es nicht, ebenso wenig wie die restlichen Löwen. Trotz der prominenten Supporter ging "Music Traveler" leer aus. Jedoch kein Grund für das Gründertrio, Trübsal zu blasen: "Die Welt braucht das, deswegen machen wir weiter."