Bei Höhlendreh: Verena Altenberger bekam "weder Doubles noch eine doppelte Sicherung"
Im packenden Thriller "Riesending - Jede Stunde zählt" spielte Verena Altenberger eine Höhlenforscherin, die einen verunglückten Freund retten wollte. Wie die Schauspielerin nun in einem Interview verriet, wurde der Zweiteiler unter extremen Bedingungen gedreht - in echten Höhlen und ohne Stunt-Doubles.
Davon, dass Verena Altenberger - nach eigener Aussage - "sehr sportlich" ist, konnte sich am Mittwochabend jeder ARD-Zuschauer überzeugen: Im Zweiteiler "Riesending - Jede Stunde zählt" kletterte sie als Höhlenforscherin Birgit Eberharter die Riesending-Schachthöhle hinab, um dort einen verletzten Freund zu retten. Der Thriller (abrufbar in der ARD Mediathek) erzählte fast schon dokumentarisch nach, wie 2014 die wohl spektakulärste Höhlen-Rettungsaktion der deutschen Geschichte stattfand.
Wie Altenberger nun in einem Interview mit der Agentur teleschau verriet, waren auch die Drehbedingungen des Films spektakulär: "Es müssen keine zusätzlichen Dramen oder Liebesgeschichten hinzugedichtet werden. Im reinen Ablauf der Rettungsaktion liegt schon das Drama, die Emotion und all die großen Fragen", erklärte die österreichische Schauspielerin. "Es ist das Raue und das Pure, was hier den Reiz ausmacht. Deshalb hätte man das auf keinen Fall im Studio drehen können. Allein schon, weil es kalt ist, sieht man immer den Atem. Man hätte das niemals realistisch nachahmen können."
"Wir haben alle Stunts selber gemacht"
Es sei von Anfang an klar gewesen, dass in echten Höhlen gedreht werden würde. "Da durfte man weder klaustrophobisch veranlagt sein, noch Probleme mit dem Klettern haben", erinnerte sich die 35-Jährige. "Wenn sich beim Training herausgestellt hätte, dass ich es nicht hinbekomme, hätte ich die Rolle abgeben müssen." Aus diesem Grund sei es auch "absolute Voraussetzung" gewesen, vorab ein mehrwöchiges Klettertraining zu absolvieren, so Altenberger. "Wir haben alle Stunts selber gemacht. Es gab weder Doubles noch eine doppelte Sicherung in der Wand. Also kein grünes zusätzliches Sicherungsseil, das in der Post-Production rausretuschiert wurde." Nur sie allein sei geklettert und habe sich selbst gesichert. Dabei sei dem "Polizeiruf 110"-Star ständig bewusst gewesen: "Im Moment, in dem ich Scheiße baue, tue ich mir weh."
Die Handlung des Katastrophenfilms beruhte auf einer zwölf Tage dauernden Rettungsaktion, die insgesamt 728 Helfer beschäftigte: Am Pfingstsonntag 2014 verunglückte im "Riesending", dem größten bekanntes Höhlensystem Deutschlands, der Höhlenforscher Johann Westhauser. Mit einer lebensbedrohlichen Kopfverletzung lag er in über 1.000 Metern Tiefe - und über zwölf Kilometer vom Schachteingang entfernt. Nach menschlichem Ermessen war eine Rettung des Schwerverletzten quer durch Kriechschächte und über lange Abseilpassagen unmöglich. Ein internationales Team aus Helfern, darunter etliche ehrenamtlich helfende Höhlenforscher und Freunde des Schwerverletzten, ging das Husarenstück trotzdem an - mit Erfolg.