H2-Wasser: Was steckt hinter dem Beauty-Trend "Hydrogen Water"?

Frau trinkt Wasser
(Foto: Mode/REX/Shutterstock)

Wasser ist nicht gleich Wasser? Glaubt man dem neuesten Trend aus Japan, ist mit molekularem Wasserstoff angereichertes Wasser DER neue Beauty-Trend schlechthin.

Der Grund für den Hype um das angereicherte Wasser: Molekularer Wasserstoff soll freie Radikale im Körper neutralisieren. Diese gelten als Hauptverursacher vorzeitiger Hautalterung und als Auslöser zahlreicher Krankheiten. Das sogenannte Hydrogen Water oder H2-Water soll ein wunderbares Mittel gegen Alterserscheinungen wie Falten oder Pigmentflecken sein. Angeblich wurden auch bei vielen Krankheiten positive Effekte erzielt.

Das aufbereitete Wasser wird entweder getrunken oder zum Baden verwendet. Hergestellt wird es mit speziellen Geräten, die zu stolzen Preisen in Shops angeboten werden, die sich auf alternative Heilmethoden spezialisiert haben. Auch in den großen Versandhäusern ist der Trend nun angekommen.

Wie soll H2-Wasser wirken?

Die chemische Formel von molekularem Wasserstoff – H2 – dürfte den meisten noch ein Begriff sein. Die extrem geringe Größe von H2 machen es dem kleinsten Molekül des Periodensystems möglich, Zellwände zu durchdringen. Dort sucht H2 die schlechten freien Radikale und schaltet sie aus, indem es sie neutralisiert.

So kann es den Befürwortern zufolge von innen wirken, wo andere Anti-Aging-Mittel keine Chance haben. Zum Vergleich: Antioxidantien wie Vitamin C sind viel größer als H2 und können somit auch keine Zellmembranen durchdringen. H2 besitzt 1/88 der Größe von Vitamin C.

Hier soll molekularer Wasserstoff wirken

Das Trinken von H2-Wasser soll sich auch positiv auf zu hohen Blutdruck- oder Cholesterinspiegel auswirken, geschädigte Zellen reparieren, die Durchblutung aller Organe verbessern und sogar bei schweren Krankheiten wie Krebs erfolgreich eingesetzt werden. Die Liste der aufgeführten positiven Effekte ist lang.

Nur Geldmacherei?

Kritiker bezweifeln die therapeutische und verjüngende Wirkung des angereicherten Wassers. Laut “Psiram.com” gibt es lediglich zwei hinterlegte wissenschaftliche Studien (Stand August 2016), die die Anwednung beim Menschen dokumentieren. Ergebnisse aus Tierversuchen seien nicht generell auf den Menschen zu übertragen. Einige Kritiker vermuten sogar, es könne sich um einen weiteren Lifestyle-Trend handeln, der vor allem den Herstellern von Wasseraufbereitern zugute kommt.

Fazit

Da keine schädliche Wirkung durch das Trinken von H2-Wasser bekannt ist, schadet es sicherlich nicht und ist einen Versuch wert. Wer jedoch ernsthaft erkrankt ist, sollte sich zunächst ärztlich untersuchen lassen, bevor alternative „Wundermittel“ zum Einsatz kommen.