Haarscharf: Meteorit kracht durchs Dach aufs Kopfkissen

Den Sternenhimmel beim Einschlafen über sich zu sehen, kann wunderschön sein. Einen Sternenteil direkt ins Bett krachen zu sehen, ist dagegen eher beängstigend.

Ein Meteorit tritt über einer bewaldeten Landschaft in die Erdatmosphäre ein.
Sieht aus der Ferne schön aus, wenn er allerdings im eigenen Schlafzimmer landet, nicht mehr so sehr. (Symbolbild: Getty)

Denn genau das passierte einer Frau aus der Stadt Golden im kanadischen Bundesstaat British Columbia. Wie die 66-jährige Ruth Hamilton gegenüber der New York Times erzählte, sei sie in der Nacht des 3. Oktobers vom Bellen ihres Hundes aufgewacht. Unmittelbar danach habe sie dann einen Lärm gehört, der wie eine Explosion gewesen sei. Als sie das Licht anschaltete, entdeckte sie ein Loch in der Decke. Zunächst vermutete Hamilton, dass ein Baum auf ihr Hausdach gefallen sei. Doch dann entdeckte sie die wahre Ursache des Lärms.

Bauarbeiter sahen den Meteoriten

Als sie bereits am Telefon die Notrufnummer gewählt hatte, sah sie zwischen den Kissen auf ihrem Bett einen mehr als ein Kilogramm schweren Steinbrocken. Dem Lokalsender CTV Vancouver erzählte die 66-Jährige: "Ich hab es nie gespürt. Er hat mich nicht berührt. Ich hatte Staub von der Decke im Gesicht aber nicht einen einzigen Kratzer."

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Dass es sich tatsächlich um einen Meteoriten handelte, bestätigte die Polizei erst später, nachdem sie mit den Bauarbeitern einer nahgelegenen Baustelle gesprochen hatte. Die entkräfteten den Verdacht, dass sie Sprengungen durchgeführt hätten, von denen der Stein stammen könnte. Dafür brachten sie die Polizisten aber auf die richtige Spur, denn sie erzählten von einem leuchtenden Ball, den sie am Nachthimmel gesehen hätten, wie CTV berichtete. Für Hamilton war der Einschlag ein ziemlich Schock: "Ich hatte noch nie so viel Angst in meinem ganzen Leben," sagte sie im Interview.

Wissenschaftler der University of Western Ontario untersuchten den Stein und konnten bestätigen, dass es sich tatsächlich um einen Meteoriten handelt. Nun suchen sie nach anderen Augenzeugen des Meteoriten und baten Menschen aus der Region um Zusendung von weiteren Fundstücken aus der Nacht.

Andenken für die Enkelinnen

Für Hamilton war es nach dem ersten Schrecken fast eine Erleichterung, dass es sich nur um einen Himmelskörper handelte. "Ich dachte, jemand wäre in mein Zimmer gesprungen oder es wäre eine Waffe oder so," sagte sie. Den Meteoriten will sie nach der Untersuchung durch die Universität behalten. Und ihren Humor hatte die Großmutter nach dem Beinahe-Unglück auch schnell wieder gefunden: "Meine Enkelinnen können dann erzählen, dass ihre Oma fast von einem Meteoriten in ihrem Bett erschlagen worden wäre," erzählte sie der Times.

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