"Ich habe nichts zu verlieren": Gesine Schwan über ihre Kandidatur für den SPD-Vorsitz

Gesine Schwan ist schon seit vielen Jahren als Politikerin in der SPD tätig. Nun kandidiert sie mit 76 Jahren für den SPD-Vorsitz. In der ZDF-Talkshow "Markus Lanz" erklärt sie, warum sie die Richtige für den Job ist.

Politikerin Gesine Schwan kandidierte 2004 und 2009 für das Amt der Bundespräsidentin, konnte sich allerdings nicht gegen Horst Köhler durchsetzen. Nun stellt sie sich gemeinsam mit Ralf Stegner zur Wahl für den SPD-Vorsitz. In der ZDF-Talkshow "Markus Lanz" erklärte sie am Dienstagabend, warum sie sich mit 76 Jahren noch für den Posten als SPD-Chefin bewirbt.

"Ich glaube, wegen dieser miserablen jetzigen Situation haben viele gedacht, wenn wir das jetzt übernehmen, ist das Wagnis riesengroß, dass wir unsere eigene Laufbahn beschädigen", vermutet Gesine Schwan. "Es ist für mich interessant gewesen, dass viele sich diese Aufgabe nicht zugetraut haben, weil sie Sorge hatten, dass sie unter die Räder kommen."

Auch sie selbst sei von einem Freund gewarnt worden, den Parteivorsitz zu übernehmen. "Du wirst geschreddert werden", hatte man ihr gesagt. Doch die 76-Jährige lässt sich durch solche Warnungen nicht beeindrucken: "Ich habe nichts zu verlieren, ich habe meine Karriere hinter mir." Weiter erklärte sie im Gespräch mit Markus Lanz: "Das ist ein harter Job. Und dabei dann trotzdem noch gelassen zu bleiben, das verlangt ein bisschen Alter und Lebenserfahrung."

Ihr Ziel sei es nun, das bestehende Bild der Partei zu ändern, und dabei wolle sie gemeinsam mit Stegner "fröhlich an einem Strang ziehen". "Eine Partei, die in sich so unsolidarisch ist, kann andere nicht anziehen", ist Schwan sich sicher. "Die Motivation ist, dass ich diese Partei sehr schätze, gerade weil ich durch Konflikte mit ihr gegangen bin, dann ist man ja noch mehr verbunden", begründete sie ihre Kandidatur als Parteivorsitzende. "Aber ich glaube, dass sie unverzichtbar ist und dass sie eine große Substanz hat."