„Wir haben beide stark geblutet“ - Pilzsammler schildert Kampf auf Leben und Tod mit Wildschwein

In einem Wald in Niederbayern hat ein Wildschwein zwei Männer angegriffen.<span class="copyright">Lino Mirgeler/dpa</span>
In einem Wald in Niederbayern hat ein Wildschwein zwei Männer angegriffen.Lino Mirgeler/dpa

In Niederbayern greift ein Wildschwein zwei Männer an. Ein Pilzsammler liefert sich einen brutalen Kampf mit dem Tier, zückt dabei auch sein Messer. Es dauert 20 Minuten bis das Wildschein von ihm ablässt. Später muss er ins Krankenhaus.

Bei Kelheim griff das Wildschein einen 64-jährigen Pilzsammler an. Der habe „wohl an die 20 Minuten mit der Sau gekämpft“, berichtet er dem „ Donaukurier “. „Ich bekam Todesangst und hatte mich schon aufgegeben.“ Er habe ein Rascheln gehört und plötzlich habe ihn das Tier „im Abstand von etwa zehn Metern“ umkreist. Dann habe sie unvermittelt angegriffen und ihn zu Boden gestoßen.

Wildschwein greift Pilzsammler an: „Stieß ihr mein Taschenmesser in den Leib“

„Zeitweise saß ich auf ihr drauf und stieß ihr mein Schwammerl-Taschenmesser in den Leib, bis die Klinge abbrach", schildert er den Kampf. Die Sau habe ihn mit den Hinterläufen in die Rippen getreten und in Füße und Hände gebissen. „Die Sau und ich – wir haben beide stark geblutet und schließlich hat sie von mir abgelassen.“

Dann habe er hastig seine Schuhe aufgesammelt und sei auf Strümpfen zum Parkplatz zurückgegangen. Dort traf er auf einen 62-Jährigen, der ebenfalls von dem Wildschwein angegriffen worden war. Er konnte sie mit seinem Wanderstock in die Flucht schlagen, den er immer dabei habe, seit es in dem Wald Wölfe gibt, sagte er dem „Donaukurier“.

Förster erlegen Wildschwein - Experten vermuten Fieber

Er fuhr den verletzten Pilzsammler zu sich nach Hause. Dann brachte seine Frau den Mann zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus. Außerdem schalteten sie die Polizei und die zuständigen Förster ein, die die Sau in einer Suhle erlegen konnten. Die Förster hätten keine äußeren Verletzungen an dem Tier feststellen können. „Unsere erste Vermutung war, dass die Sau Fieber hatte und in der Suhle Kühlung suchte. Anders ist uns dieses außergewöhnliche Verhalten einer Wildsau nicht erklärlich“, sagte die Leiterin des Forstbetriebs der Zeitung.

Daher wurde die Veterinärbehörde informiert, um den Tatort zu desinfizieren. Der Wildschweinkörper soll nun vom Institut für Tierpathologie Oberschleißheim untersucht werden.