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Häftlinge stapeln Corona-Tote: Erschreckende Bilder aus Texas

Es sind beunruhigende Fotos, die aus dem texanischen El Paso stammen. Häftlinge stapeln die Körper von Corona-Toten in Kühlwagen vor einem überlaufenen Leichenschauhaus.

Im El Paso reichen die Plätze im Leichenschauhaus längst nicht mehr für die Corona-Toten aus. (Bild: Mario Tama/Getty Images)
Im El Paso reichen die Plätze im Leichenschauhaus längst nicht mehr für die Corona-Toten aus. (Bild: Mario Tama/Getty Images)

Acht Kühllaster stehen hinter dem Leichenschauhaus in El Paso, die meisten von ihnen sind bereits mit Leichen gefüllt. Insassen aus der nahen Haftanstalt müssen dabei helfen, die Corona-Toten zu verladen. Es sind Bilder, die an die grausamen Anfangszeiten der Pandemie in Bergamo oder New York erinnern. In den USA steigen die Zahlen der Corona-Infektionen nahezu ungebremst an.

Am Dienstagmorgen war der aktuelle Stand bei 11.205.485 bestätigten Covid-19 Fällen, inzwischen sind über 247.000 Menschen allein in den USA an den Folgen einer Erkrankung verstorben. Nachdem sich in den vergangenen Wochen der Fokus der Öffentlichkeit hauptsächlich auf die Präsidentschaftswahlen verschoben hatte, werden jetzt die Ausmaße der zweiten Welle deutlich.

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Durch die föderalen Strukturen waren viele US-Bundesstaaten noch dabei, die erste Welle unter Kontrolle zu bringen, als die Zahlen begannen, rapide anzusteigen. Texas hat mit über 20.000 Toten die zweithöchste Opferzahl nach New York, das in der ersten Welle besonders hart getroffen worden war. Wie schlimm die Zustände dort wirklich sind, zeigen die Fotos der Kühllaster, die als Notbehelf zur Lagerung der Toten herhalten müssen.

Die Häftlinge, die sich freiwillig für den Einsatz melden konnten, bekommen Schutzausrüstung und zwei US-Dollar pro Stunde für ihre Arbeit. (Bild: Mario Tama/Getty Images)
Die Häftlinge, die sich freiwillig für den Einsatz melden konnten, bekommen Schutzausrüstung und zwei US-Dollar pro Stunde für ihre Arbeit. (Bild: Mario Tama/Getty Images)

Erschütternder Zeugenbericht einer Krankenschwester

Zeitgleich postete eine Krankenschwester aus El Paso ein 50-minütiges Live-Video auf Facebook über die Zustände in ihrem Krankenhaus. Lawanna Rivers arbeitet an der Universitätsklinik in El Paso. In ihrem Bericht erhebt sie schwere Vorwürfe gegen das Krankenhaus und seine Corona-Strategie. Sie ist sichtlich betroffen, muss immer wieder mit den Tränen kämpfen. Viele Patienten seien gestorben, obwohl sie ihrer Auffassung nach nicht hätten sterben müssen. “Wir konnten nichts mehr für sie tun,” berichtet Rivers von der Hilflosigkeit des medizinischen Personals.

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Besonders erschütternd ist der Bericht der Krankenschwester über den Sterberaum, genannt “The Pit” (übersetzt: die Grube). Dort seien die Patienten nur noch im Leichensack wieder heraus gekommen, erzählt sie in ihrem emotionalen Video. Das wirft sie auch dem Krankenhaus vor. Dort habe es die Regel gegeben, dass maximal drei Runden Herz-Lungen-Wiederbelebung durchgeführt worden seien. Das dauere etwa sechs Minuten.

“Wir hatten keinen einzigen Patienten, der überlebt hat,” sagt Rivers. Das Krankenhaus will sich den Vorwürfen widmen und hat nach eigenen Angaben eine Untersuchung angekündigt. Währenddessen geht das Sterben in Texas weiter. Allein am Sonntag gab es über 9000 neue Fälle und mehr als ein Dutzend Tote in dem Bundesstaat.

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