"Haikui" trifft überraschend ein zweites Mal in Taiwan auf Land

Nach einem ersten Durchzug durch Taiwan ist der Taifun "Haikui" am Montag überraschend erneut auf Land getroffen. (Sean CHANG)
Nach einem ersten Durchzug durch Taiwan ist der Taifun "Haikui" am Montag überraschend erneut auf Land getroffen. (Sean CHANG)

Nach einem ersten Durchzug durch Taiwan ist der Taifun "Haikui" am Montag überraschend erneut auf Land getroffen. Zunächst habe es ausgesehen, als würde der Taifun in der Nacht zum Montag auf das Meer hinausziehen, erklärte die Wetterbehörde. Doch dann sei er gegen 04.00 Uhr morgens (22.00 Uhr MESZ) bei der Hafenstadt Kaohsiung im Südwesten des Inselstaates wieder an Land zurückgekehrt.

Während der Nacht habe das Auge des Taifuns die Stadt "praktisch umkreist", sagte eine Sprecherin der Wetterbehörde. Gleichzeitig habe sich "Haikui" auf seinem Weg entlang der Küste zu einem Tropensturm abgeschwächt. Örtlichen Medienberichten zufolge waren die Straßen von Kaohsiung überflutet und von entwurzelten Bäumen gesäumt. Die Behörden meldeten Überschwemmungen in dutzenden weiteren Gemeinden.

"Haikui" war bereits am Sonntag mit heftigem Regen und Windgeschwindigkeiten von 154 Stundenkilometern im Landkreis Taitung im dünn besiedelten Osten Taiwans auf Land getroffen. Knapp 80 Menschen wurden nach Angaben der Behörden verletzt, die meisten von ihnen durch umgestürzte Bäume oder leichte Autounfälle. Die meisten Schäden richtete der Sturm in der Küstenregion von Taitung an. In der Gemeinde Changbin brach eine Küstenstraße unter der Wucht der Sturmfluten ein.

"Haikui" war der erste Taifun seit vier Jahren, der Taiwan direkt traf. Die Behörden hatten im Vorfeld vor einer "beträchtlichen Bedrohung" gewarnt. Über 7000 Menschen wurden aus den von Erdrutschen bedrohten Bergregionen in Sicherheit gebracht, hunderte Flüge wurden gestrichen und zahlreiche Geschäfte geschlossen. Mehr als 217.000 Haushalte waren im Laufe des Tages vorübergehend ohne Strom.

Am Montagmittag waren immer noch 11.000 Haushalte ohne Strom. Schulen und Geschäfte in 14 Städten blieben wegen anhaltender sintflutartiger Regenfälle geschlossen. "Haikui" zog derweil weiter Richtung China.

ans/jes