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Hakenkreuze auf Botschaft: Zwischen Polen und Israel brodelt es

Polen und Israel streiten weiter über Äußerungen zum Holocaust. Nachdem Unbekannte die polnische Botschaft in Tel Aviv aus Protest mit Hakenkreuzen beschmierten, fordert Warschau eine schnelle Aufklärung durch die israelischen Behörden. "Auch jüdische Täter" Hintergrund ist eine umstrittene Äußerung von Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki. Am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz war er auf ein neues Gesetz angesprochen worden, das es verbietet, Polen als Nation für den Holocaust verantwortlich zu machen. Daraufhin sagte er, dass es in der NS-Zeit auch „jüdische Täter“ gegeben habe. "Fehlendes Gefühl für die Tragödie unseres Volkes" Israel und zahlreiche jüdische Verbände reagierten empört. Regierungschef Benjamin Netanjahu bezeichnete die Worte Morawieckis als „empörend“. „Wir haben hier ein Problem der Unfähigkeit, Geschichte zu verstehen, sowie fehlendes Gefühl für die Tragödie unseres Volkes“, sagte Netanjahu in einer Videobotschaft. Es gebe dringenden Redebedarf mit seinem polnischen Amtskollegen. Israels Präsident Reuven Rivlin sprach von einem neuen „Tiefpunkt.“ Die polnische Regierung verteidigte ihren Ministerpräsidenten. Morawiecki habe nie die Absicht gehabt, „den Holocaust zu leugnen oder jüdischen Holocaust-Opfern eine Verantwortung für den von deutschen Nazis begangenen Völkermord vorzuwerfen.“