Geiselnahme am Hamburger Flughafen beendet - Kind befreit
Die Geiselnahme am Hamburger Flughafen ist nach mehr als 18 Stunden beendet worden. Der bewaffnete Mann, der am Samstagabend mit seinem Auto und seinem vierjährigen Kind auf das Vorfeld des Airports gerast war, sei festgenommen worden, erklärte die Polizei.
"Der Mann hat mit seiner Tochter das Auto verlassen, ist auf Einsatzkräfte zugegangen, in dem Moment ist der Zugriff geglückt", sagte Polizeisprecherin Sandra Levgrün. Das Kind sei nun sicher und scheine auch unverletzt zu sein.
Der Tatverdächtige sei in Obhut der Polizei, sagte Levgrün. "Es wird jetzt noch geguckt, ob er mögliche Sprengkörper noch irgendwie an sich trägt oder bei sich trägt oder ob sie noch im Auto vorhanden sind". Das sei noch nicht abgeschlossen.
Zum Gesundheitszustand des Mannes sagte die Sprecherin: "Wir gehen im Moment davon aus, dass er unverletzt ist, aber er ist noch am Boden liegend in Obhut der Polizeikräfte".
Nach Angaben der Polizei handelt es sich um einen 35-jährigen Türken, der sein vierjähriges Kind in seiner Gewalt hatte. Hintergrund der Tat ist ein Sorgerechtsstreit. Der Täter habe mit einer Waffe zwei Mal in die Luft geschossen.
Alle Flüge gestrichen
Am späten Samstagabend war der gesamte Flughafen geräumt und weiträumig abgesperrt worden. Auch mehrere Maschinen wurden geräumt.
Die Airport-Sprecherin sagte, von der offiziellen Sperre des Flughafens um 20.24 Uhr bis Betriebsschluss um 23.00 Uhr wären normalerweise sechs Starts und 21 Landungen erwartet worden. Für den Sonntag waren ursprünglich insgesamt 286 Flüge mit rund 34 500 Passagieren geplant.
Nach Angaben der Bundespolizei hatte der Bewaffnete mit seinem Fahrzeug gegen 20 Uhr ein Tor durchbrochen und war auf das Vorfeld des Airports gefahren. Der Mann habe eine Waffe und damit bereits zwei Mal in die Luft geschossen. Außerdem habe er zwei brennende Flaschen, „eine Art Molotowcocktails“, so die Polizei, aus dem Auto geworfen.
Die Hamburger Polizei teilte am späten Abend mit, sie sei im Kontakt mit dem bewaffneten Geiselnehmer. „Wir haben eben guten Kontakt zu dem Täter zu bekommen“, sagte eine Polizeisprecherin. Mit dem Mann werde auf Türkisch verhandelt. „Wir setzen hier auf eine Verhandlungslösung“.
Dass sich die Gespräche so lange hinzogen, bewertete sie positiv: „Das ist ein absolut gutes Zeichen“, betonte sie. „Er ist uns zugewandt. Er will mit uns sprechen und das bewerten wir erst einmal als sehr positiv.“ Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei und Polizeipsychologen seien vor Ort.
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