Handelsstreit - Kanada kassiert Zoll auf Chinas E-Autos, Peking droht mit Gegenmaßnahmen

Auf einer Automesse in Peking Ende April steht ein BYD Qin, ein Auto, das in China für umgerechnet weniger als 10.000 Euro angeboten wird (Archivbild)<span class="copyright">Johannes Neudecker/dpa</span>
Auf einer Automesse in Peking Ende April steht ein BYD Qin, ein Auto, das in China für umgerechnet weniger als 10.000 Euro angeboten wird (Archivbild)Johannes Neudecker/dpa

Immer mehr westliche Länder versuchen, chinesische E-Autos mit Zöllen von ihren Märkten fernzuhalten. Die Regierung Peking will das nicht auf sich sitzen lassen.

China hat Kanada wegen der Verhängung hoher Zölle auf Elektroautos mit Gegenmaßnahmen gedroht. Man werde „alle notwendigen Maßnahmen„ ergreifen, um die Rechte und Interessen chinesischer Unternehmen zu schützen, teilte die chinesische Botschaft in Kanada mit.

Der Zoll in Höhe von 100 Prozent auf Elektroautos aus China werde „den Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zwischen China und Kanada schaden“, hieß es in der Erklärung. Die kanadische Regierung handele gegen die Interessen kanadischer Verbraucher und Unternehmen. Zudem werde den globalen Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels geschadet.

Auch USA und EU haben Zölle verhängt

Kanadas Regierung hatte zuvor neben den Zöllen auf Elektroautos auch solche in Höhe von 25 Prozent auf chinesische Stahl- und Aluminiumprodukte angekündigt. Die Maßnahmen sollen faire Bedingungen für die einheimische Industrie schaffen, wie Finanzministerin Chrystia Freeland betonte. Chinesische Hersteller profitierten unter anderem von einer staatlich angeordneten Politik der Überkapazitäten und lascheren Standards beim Schutz der Arbeiter und der Umwelt, argumentiert die kanadische Regierung.

Diese Auffassung teilen andere westliche Staaten. Die US-Regierung hatte im Mai Zusatzzölle von 100 Prozent auf Elektroautos aus China angeordnet. Die EU-Kommission zog im Juni mit eigenen Plänen nach, die aber unterschiedliche Zölle je nach Hersteller vorsehen. Sie liegen in der Spitze aber unter 40 Prozent.