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Handy-Gate beim Boxen! Kampfrichter sorgt für Eklat

Handy-Gate beim Boxen! Kampfrichter sorgt für Eklat

Kampfsport kurios: Ein Box-Kampf um den WBA Inter-Contintental-Titel im Superleichtgewicht droht in eine Handy-Posse zu münden.

War war geschehen? Beim umstrittenen Punktsieg des Briten Lewis Ritson gegen Miguel Vazquez aus Mexiko (113-116, 115-113, 117-111) im englischen Petersborough hatte Punktrichter Terry O'Connor für einen Eklat gesorgt und war danach mächtig in Erklärungsnot geraten.

Denn: Bereits während des Kampfes hatte Edward Hearn als Chef der Promotion-Agentur Matchroom Sport per Twitter einen Schnappschuss veröffentlicht, auf dem zu sehen war, wie O'Connor auf sein Handy schaute - und zwar im Ring inmitten des Fights.

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"Wenn das ein Handy ist (und ich nehme an, dass es das ist), dann sollte die BBBofC (British Boxing Board of Control, Anm. d.Red.) ihn sofort rausschmeißen", forderte Hearn noch während des Kampfgeschehens direkt Konsequenzen vom Dachverband des Profiboxens im Vereinigten Königreich.

Veranstalter und WBC-Präsident fordern Konsequenzen

WBC-Präsident Mauricio Sulaiman retweetete die Aufnahme unmittelbar und hielt mit seiner kritischen Meinung ebenso wenig hinterm Berg: "Dieses Bild ist für jeden, der mit Boxen zu tun hat, äußerst beunruhigend."

Danach zog der Vorfall noch weitere Kreise, mittlerweile hat sich auch Robert Smith zu Wort gemeldet. "Ich bin sehr, sehr enttäuscht", sagte der Generalsekretär des BBBofC bei Boxing News - und fügte hinzu: "Dies muss, so wie es sich darstellt, untersucht werden."

Vor allem der Umstand, dass mit dem offenbaren Fehlverhalten von O'Connor die Arbeit zahlreicher Mitarbeiter hinter den Box-Kulissen konterkariert werde, macht Smith zu schaffen. "Ich bin so frustriert, dass dies wohl geschehen ist."

Soll heißen: Ein lieber auf sein Smartphone anstatt auf seine eigentliche Bestimmung im Ring achtender Punktrichter erweist dem eh schon immer wieder um eine seriöseres Image kämpfenden Boxsport einen Bärendienst.

Dubiose Punktvergabe führt zu Ritson-Sieg

Zumal: Den Kampfausgang bewertete O'Connor schließlich mit 117-111 für Ritson und löste damit eine große Diskussion aus.

Sowohl Kommentatoren als auch Experten und Hearn selbst, dessen Agentur den Kampf veranstaltet hatte, waren der Meinung, Vasquez hätte als Gewinner ausgerufen werden müssen - wäre der Punktrichter bei seiner Urteilsfindung infolge seines Handy-Umgangs und möglicherweise daraus resultierender Ablenkung konzentrierter gewesen.

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Daher erklärte Smith nun, das British Boxing Board of Control werde den Kampf noch einmal studieren und dessen Ausgang gegebenenfalls korrigieren. Sein Dachverband könne "vollkommen verstehen, warum die Leute das Gefühl haben, Vasquez hätte der Sieger sein müssen."