Hasch für 11,6 Milliarden Euro: Der EU-Drogenbericht

Wenn Menschen in der Europäischen Union Rauschgift zu sich nehmen, ist es meistens Cannabis. Das geht aus dem Jahresbericht der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht hervor. Der Drogenmarkt insgesamt habe sich zusehends ins Internet verlagert, heißt es in dem Bericht. 2017 wurde in der EU Cannabis im Wert von mindestens 11,6 Milliarden Euro verkauft. Auch der Handel mit Kokain, Heroin und Amphetaminen erwirtschaftete Milliardenumsätze. Die Möglichkeiten für Drogenabhängige, sich den Stoff zu besorgen, sind dem Bericht zufolge vielfältig. „Wir beobachten eine übermäßige Herstellung von Drogen innerhalb und außerhalb der EU-Grenzen. Das führt dazu, dass natürliche und synthetische Stoffe leicht erhältlich sind. Die Konsumenten haben bei erschwinglichen Preisen Zugang zu einer Vielzahl von erheblich wirksamen und reinen Stoffen“, so Alexis Goosdeel von der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht. Oft Verbindung zwischen Rauschgifthandel und Menschenschmuggel Der Rauschgifthandel sei eine wichtige Einnahmequelle für das organisierte Verbrechen. Um ihre Ware im Internet zu verkaufen und dabei von Drogenfahndern unentdeckt zu bleiben, setzen die Anbieter umfassende Verschleierungstaktiken ein, so der Bericht. Das Drogengeschäft sei zudem oft mit anderen Formen des Verbrechens verbunden. Der EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos betont: „Bei Drogen geht es in gleichem Maße um Gesundheit und Sicherheit. Wenn wir unsere Bürger schützen wollen, muss das Hand in Hand gehen." Die in der Europäischen Union genommenen Drogen kommen dem Bericht zufolge häufig aus Ländern Südamerikas, Afghanistan und China. Auf dem Balkan sei oft eine Verbindung zwischen Rauschgifthandel und Menschenschmuggel erkennbar, heißt es weiter. Um dem Problem Herr zu werden, fordert die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht unter anderem ein stärkeres Vorgehen gegen den Rauschgifthandel, insbesondere im Internet und bessere wissenschaftliche Erkenntnisse in der Forensik. Der gesamte Jahresbericht der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht: http://www.emcdda.europa.eu/system/files/publications/12078/20192630_TD0319332ENN_PDF.pdf