Hassbotschaft auf Rechnung: Geschichte eines Kellners bewegt die Netzwelt

“Wir geben einem Terroristen kein Trinkgeld”: Diese Nachricht musste ein Kellner in den USA auf einem von ihm ausgestellten Restaurantbeleg finden – und das nur wegen seines Vornamens.

“Abscheuliche. Schäbige. Rassisten. Die Gäste dieses Restaurants haben im Wert von über 100 Dollar gegessen und dann ‘Wir geben einem Terroristen kein Trinkgeld’ auf die Quittung geschrieben, nachdem sie den Namen des Kellners, Khalil Cavil, darauf gesehen haben. Er ist übrigens Christ.“

Der Texaner teilte anschließend ein Foto des Belegs auf Facebook. “In dem Moment wusste ich nicht, was ich denken oder sagen sollte. Mir war schlecht”, kommentiert er. “Ich teile das, weil ich möchte, dass die Leute verstehen, dass dieser Rassismus und dieser Hass noch immer existieren.” Innerhalb von zwei Tagen wurde der Originalpost über 3500-mal geteilt und 1500-mal kommentiert. “Es tut mir so leid, dass du diese Art von Hass erfahren musstest”, schreibt eine Nutzerin. “Da draußen sind Millionen von Menschen, die hinter dir stehen. Lass dir nicht von diesem Idioten den Tag versauen”, ergänzt ein anderer.

Statt Trinkgeld erhielt der Kellner eine rassistische Hassbotschaft. (Symbolbild: Getty Images)
Statt Trinkgeld erhielt der Kellner eine rassistische Hassbotschaft. (Symbolbild: Getty Images)

Auch, wenn es eigentlich nichts zur Sache tut: Khalil Cavil ist Christ und hat keine arabischen Wurzeln, wie von dem Verfasser der Nachricht offenbar angenommen. Wie er dem lokalen Nachrichtensender KMID verriet, wurde er nach einem verunglückten Freund seines Vaters benannt. Übersetzt heißt sein Name “Freund”. „Ich musste mich den ganzen Tag daran erinnern, dass Jesus auch für diese Menschen gestorben ist”, schreibt er auf Facebook über seinen Angreifer. “Ich habe mich dazu entschieden, mich davon nicht entmutigen zu lassen.”

Der leitende Geschäftsführer des Steakrestaurants, in dem Cavil arbeitet, erklärte gegenüber der Tageszeitung “USA Today”, dass der entsprechende Gast nun Hausverbot habe. “Wir stehen hinter unserem Angestellten und unterstützen ihn. Rassismus in jedweder Form ist inakzeptabel.”

Update: Der Kellner hat inzwischen zugegeben, die Botschaft gefälscht zu haben. Mehr dazu hier

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