"Du hast ein, zwei Sekunden, um in Deckung zu gehen" - Besuch an der Frontlinie im Donbas

Vor einigen Wochen ist der ukrainische Staatspräsident Wolodymyr Selensykj an die Front nach Bachmut gereist, um den Truppen im Auge des Feindes Mut zuzusprechen. Einem französischen Fernsehteam ist nun ein Besuch in den Schützengräben an der sogenannten Nulllinie südwestlich von Donzek gelungen.

Besuch bei ukrainische Soldaten in den Schützengräben in Welyka Nowosilka südwestlich im Donbas im Osten der Ukraine. Einer der Männer hier sagt, auch er habe große Angst vor der unmittelbaren russischen Bedrohnung:

"Am größten ist die Angst, wenn Du einen Panzer auf Dich zukommen siehst, wenn er feuert, was sehr plötzlich passiert. Wenn ein Geschoss in Richtung Deiner Stellung fliegt, hörst Du es. Dann hast Du vielleicht eine oder zwei Sekunden, in Deckung zu gehen", so der Soldat.

Natürlich hat jeder Angst, die ganze Zeit.

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Der Kommandant der Einheit, genannt Sedoy, ist sich seiner Vorbildfunktion bewusst, will seine Soldaten nicht zusätlich verunsichern.

"Natürlich hat jeder Angst, die ganze Zeit. Auch ich. Aber wenn meine Männer das sehen, bekommen auch sie Angst. Also zeige ich es nicht", so sagt er.

Hier, an der sogenannten Nullinie, wo in jedem Moment mit russischem Beschuss gerechnet werden muss, bleibt keiner der Soldaten länger als drei Tage, so berichtet der Kommandant der Einheit. Dann würden sie ausgetauscht.