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"Es hat viel Mut gekostet": Sam Smith spricht über Spott nach dem Outing als nicht-binäre Person

Popstar Sam Smith ("Stay With Me", "Too Good at Goodbyes") gab im September 2019 via Instagram bekannt, dass er in Zukunft die geschlechtsneutralen Pronomen "they/them" verwenden wolle. (Bild: 2019 Getty Images/Pascal Le Segretain)

Für das Outing als nicht-binäre Person musste Sam Smith jede Menge Spott über sich ergehen lassen. Im Interview spricht der Star nun über die schwere Zeit nach dem Outing.

Als sich Sam Smith als eine nicht-binäre Person outete, schlug dem Star jede Menge Spott entgegen. Darauf sei Smith allerdings nicht vorbereitet gewesen. In einem Interview mit der US-amerikanischen Morgensendung "CBS This Morning" schilderte Smith (28) von den schwierigen Erlebnissen in der Öffentlichkeit nach dem Outing. "Ich kann nicht genug Leuten sagen, wie viel Mut es gekostet hat", offenbarte der oscarprämierte Star, "Ich war nicht darauf vorbereitet, auf die Menge an Spott, auf die Schikanen, die ich erfahren habe."

"Queere Menschen auf der ganzen Welt identifizieren sich nicht innerhalb dieser beiden Welten. Geschlecht war für mich mein ganzes Leben lang nichts anderes als traumatisierend und herausfordernd", erklärte Smith. Es sei schwer zu erklären. "Ich fühle mich einfach wie ich selbst. Im Grunde fühle ich mich nicht wie ein Mann."

Nachdem sich Smith im Oktober 2017 als nicht-binäre Person outete, folgte im September 2019 auch die Bekanntmachung, dass Smith auf geschlechtsneutrale Weise angesprochen werden solle und nicht mehr mit männlichen Pronomen. Im Englischen werden dafür die Pronomen "they" oder "them" verwendet, was im Deutschen allerdings nicht übersetzt werden kann. Nun werde Smith jeden Tag mit den Folgen des Outings konfrontiert. "Ehrlich gesagt, die Kommentare und die Art der Dinge, die ich jeden Tag beantworten und durchgehen muss, sind sehr, sehr intensiv."

"Es läuft nun viel besser"

Smith sei im ländlichen Cambridgeshire aufgewachsen und hatte bis zur Veröffentlichung des Debütalbums "In The Lonely Hours" (2014) keine queeren Vorbilder. "Ich bin in einem Dorf aufgewachsen, in dem es keinen Zugang zu queeren Menschen und queeren Räumen gab, bis ich 19, 20 Jahre alt war." Smith selbst wuchs zu einem großen Teil als schwule Person auf.

Inzwischen sehe sich Smith allerdings als Vorbild für queere Menschen auf der ganzen Welt. "Es läuft nun viel besser. Nachdem ich in der Lage war, über meine Geschlechter-Rolle zu sprechen, habe ich das Gefühl, dass mir ein solches Gewicht genommen wurde." Hilfreich sei in dieser Situation die Musik. "Ich komme immer wieder auf Musik zurück", erklärte Smith. "Am Ende wollen mich die Menschen hoffentlich immer noch singen hören, und ich liebe das Singen immer noch. Das ist es, was mich durch all das bringt."

Smith veröffentlichte Ende Oktober das Album "Love Goes". Bekannt wurde Smith als Singer-Songwriter und erhielt 2016 für den Titelsong "Writing's on the Wall" zum "James Bond"-Film "Spectre" einen Oscar.