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Hauptstadt-Kriminalität: Weniger Gefängnisinsassen trotz mehr Straftaten in Berlin

Ein Innenhof in der JVA Moabit

Die Zahl der Häftlinge in Berliner Gefängnissen ist trotz einer wachsenden Stadt in den vergangenen 15 Jahren deutlich gesunken. Ende 2016 saßen 3978 Menschen - überwiegend Männer - in den Gefängnissen. Auch in den Jahren davor waren es meist weniger als 4000 Insassen. Das geht aus einer Antwort der Senatsjustizverwaltung auf eine Anfrage des FDP-Abgeordneten Marcel Luthe hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

In den Jahren vor 2010 waren es regelmäßig mehr als 4500 Gefangene. Höchststände wurden 2004 (5031 Häftlinge) und 2006 (5117 Häftlinge) erreicht. Dieser Trend der vergangenen 15 Jahre ist nicht auf Berlin beschränkt, sondern gilt für fast alle Bundesländer. Ein Grund ist, dass Gerichte in leichteren Fällen statt Gefängnisstrafen oft auch Geldbußen oder Sozialstunden verhängen.

Gesunken ist in Berlin auch die Zahl der Insassen mit Jugendstrafen, die unter 21 Jahre alt sind. Im Jahr 2002 waren es 358, vier Jahre später 447 und Ende des vergangenen Jahres nur noch 207. Die meisten Berliner Häftlinge sitzen im Gefängnis Moabit (896), in der Justizvollzugsanstalt Tegel (843), der JVA Heidering (606) und der JVA Plötzensee (439).

Aufklärungsquoten bei manchen Delikten im einstelligen Bereich

Die Zahl der registrierten Verbrechen und der Verdächtigen in der Polizeistatistik hat sich im gleichen 15-Jahres-Zeitraum nicht ganz parallel entwickelt. 2002 gab es noch 584 000 erfasste Straftaten und 164 000 Verdächtige. Die Zahlen sanken in den folgenden Jahren bis 2006 deutl...

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