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Haushaltsbuch führen: Tipps, Infos und warum es sich lohnt

 - Copyright: PR/Business Insider
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Energiekrise und Inflation sorgen dafür, dass die Ausgaben in vielen Bereichen immer weiter zunehmen. Besonders stark sind die Preise bei Gas, Strom und Lebensmitteln gestiegen. Auf der anderen Seite steigen Löhne, wenn überhaupt, nur langsam an – Entlastungspakete durch den Bund lassen oft auf sich warten oder reichen hinten und vorne nicht aus. Bei vielen Menschen ist deshalb das Geld am Ende des Monats knapp. Vor allem Haushalte mit geringem Einkommen, Rentnerinnen und Rentner, Studierende oder Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger spüren den Anstieg der Preise und müssen sehen, wie sie zurechtkommen. Der tägliche Coffee to go, neue Klamotten oder das Taxi nach Hause werden zum Luxus und sind längst nicht mehr bei allen drin.

Damit die Lebensqualität nicht leidet, und ihr nicht nur noch aufs Geld schauen müsst, lohnt es sich, strategisch an die Sache heranzugehen. Ein Haushaltsbuch kann helfen, in finanziellen Angelegenheiten den Durchblick zu behalten. Sowohl Schuldnerberater und Banken als auch Verbraucherzentralen empfehlen Kundinnen und Kunden, eines zu führen – und das für mindestens sechs Monate.

Was ist ein Haushaltsbuch?

Kurz gesagt: Ein Haushaltsbuch ist eine Auflistung und Gegenüberstellung aller monatlichen Einnahmen und Ausgaben. Es hilft dabei, die persönliche Finanzsituation besser darzustellen und besser planen zu können.

Das mag im ersten Moment spießig klingen. Dabei geht es aber gar nicht darum, wie ein Pfennigfuchser jeden Cent umzudrehen, sondern stattdessen einen hilfreichen Überblick der eigenen Finanzen zu bekommen. Denn damit am Ende des Monats Geld zum Zurücklegen bleibt, ist es wichtig, dass Kosten nicht ständig die Einnahmen überschreiten.

So führt ihr ein Haushaltsbuch richtig

Es gibt unterschiedliche Varianten, wie ein Haushaltsbuch geführt werden kann. Unabhängig davon sollten aber für eine klare Budgetierung fixe und variable Posten, sowohl der Einnahmen als auch Ausgaben, übersichtlich nach Monaten notiert werden. Zudem bietet sich eine Einteilung in Kategorien an. Bei den Einnahmen können das beispielsweise folgende sein:

  • Festes Einkommen: Lohn/Gehalt, Mieteinnahmen, Rente

  • Variables Einkommen: Bonuszahlungen, Urlaubs-/Weihnachtsgeld, Zuschläge für Sonntagsarbeit oder Nachtschichten, Steuerrückzahlungen, Nebenkostenerstattungen

Die Ausgaben teilen sich oft wie folgt auf:

  • Fixkosten: Miete, Strom, Heizung, Wasser, Versicherungen, Verträge für Telefon/Internet/TV, Rundfunkbeitrag, Monatskarte Öffis, Mitgliedschaften (Sport/Vereine), Abos, Kredite, Spenden

  • Variable Ausgaben: Lebensmittel, Kleidung, Kosmetikartikel, Bildung, Tankkosten, Freizeit (Restaurant, Konzerte, Veranstaltungen)

Wichtig beim Aufführen der Kosten: Tragt nicht nur die großen Ausgaben ein, sondern auch kleine wie zum Beispiel den Nachmittagssnack vom Bäcker oder eben den Coffee to go – je genauer ihr euer Haushaltsbuch führt, umso aussagekräftiger ist es.

Ihr seht: Ein Haushaltsbuch kostet Disziplin und darüber hinaus auch etwas Zeit. Überlegt euch am besten vorher, ob ihr variable Kosten direkt eintragen wollt oder nehmt euch täglich fünf bis zehn Minuten zum Nachtragen.

Diese Möglichkeiten gibt es, ein Haushaltsbuch zu führen

Es gibt unterschiedliche Optionen, ein Haushaltsbuch zu führen, dabei solltet ihr abwägen, welche am besten zu euch passt. Nachfolgend findet ihr die gängigsten:

Professionelle Software

Haushaltsbücher können bequem am PC überwacht und verwaltet werden mithilfe passender Finanz-Software. Diese lässt sich entweder per Download oder via CD-Rom installieren. Das Programm führt euch durch die Einnahmen und Ausgaben und gibt euch übersichtliche Auswertungsmöglichkeiten. Beispiele für Haushaltsbuch-Software:

Apps

Besitzer eines Smartphones können ihr Haushaltsbuch per App führen. Vorteil ist, dass man das Gerät eh fast immer dabei hat und Ausgaben so direkt notieren kann. Mittlerweile gibt es zahlreiche Anwendungen für Android und iOS, zum Beispiel:

Tabellenkalkulation

Über Kalkulationsprogramme wie beispielsweise Excel oder Google Sheets könnt ihr natürlich auch euer Haushaltsbuch anlegen. Das klingt im ersten Moment schwieriger, als es ist – denn Vorlagen helfen hier enorm. Empfehlenswert sind zum Beispiel „Easy monthly budget“ von Microsoft oder die Vorlage „Monatsbudget“ von Google.

Papier

Für die Oldschool-Variante werden lediglich Papier (Heft) und Stift benötigt – diese Möglichkeit bietet sich für alle an, die ihre Finanzen nicht digital verschriftlichen wollen. Auch hier lassen sich Einnahmen und Ausgaben in Kategorien aufteilen. Vorteile: Die Übersicht ist schnell und preisgünstig erstellt. Nachteil: Ein Papierheft lässt sich nicht immer gut mitnehmen, Ausgaben müssen deshalb oft nachgetragen werden.

Hilft ein Haushaltsbuch beim Sparen?

Ein Haushaltsbuch gibt einen guten Überblick über die Finanzen eines Haushalts – und dadurch auch über Einsparpotenzial, welches es vermutlich an verschiedenen Stellen gibt. Vielleicht werden euch in dem ein oder anderen Fall die Augen geöffnet: Muss das dritte Streaming-Abo wirklich sein, geht es beim Handytarif günstiger? Ihr seht letztlich besser, wie viel eurer Einnahmen am Ende des Monats übrig bleiben, Ausgaben sind besser planbar, und schließlich bleibt vielleicht auch mehr Budget zum Sparen oder für die Altersvorsorge. Trotzdem – oder gerade deshalb – ist ein Haushaltsbuch nicht nur für Sparfüchse geeignet, sondern auch für Menschen, die verschuldet sind oder einfach wissen wollen, wo das Geld am Ende des Monats bleibt.