Haustüren schwarz markiert - Militante Maduro-Anhänger bedrohen Regimegegner

Maduro geht hart gegen Regierungsgegner vor und hat mehreren führenden Oppositionellen die politische Betätigung untersagen lassen.<span class="copyright">Jesus Vargas/dpa</span>
Maduro geht hart gegen Regierungsgegner vor und hat mehreren führenden Oppositionellen die politische Betätigung untersagen lassen.Jesus Vargas/dpa

In Caracas werden schwarze „X“-Symbole an Türen von Maduro-Gegnern gesprüht. Anwohner vermuten Maduro-Anhänger hinter den Drohungen.

In einem armen Viertel von Venezuelas Hauptstadt Caracas markieren schwarze „X“-Symbole die Türen von Maduro-Gegnern. Bewohner vermuten, dass paramilitärische Anhänger des Präsidenten hinter den Drohungen stecken. „CNN“ berichtet, dass die Markierungen kurz nach der umstrittenen Wiederwahl von Präsident Nicolás Maduro erschienen sind. In einem Interview sagt ein Bewohner: „Wir wachten auf und alle Häuser waren mit einem Kreuz markiert.“

Einschüchterung durch Überwachung

Laut „CNN“ sollen die sogenannten „Colectivos“, paramilitärische Gruppen, die Maduro unterstützen, dafür verantwortlich seien. „Sie sagten, dieses Zeichen sei für Feiglinge, und sie würden mit Waffen zurückkommen, wenn jemand protestiert,“ erklärte der Bewohner weiter. Diese paramilitärischen Einheiten sind in vielen der ärmsten Viertel von Caracas die einzige Ordnungsmacht und werden häufig zur Einschüchterung oder sogar zum Angriff auf Oppositionelle eingesetzt.

Einige Anwohner fühlen sich nun zu eingeschüchtert, um an geplanten Anti-Regierungsprotesten teilzunehmen. Eine Frau erklärte, dass paramilitärische Gruppen Überwachungskameras in ihrer Nachbarschaft installiert haben und dass eine App, die ursprünglich zur Meldung von Verwaltungsfehlern gedacht, nun genutzt wird, um Oppositionelle anonym anzuzeigen. Diese App wurde laut „CNN“ von Präsident Maduro selbst als „App zum Verpfeifen der Faschisten“ vorgestellt.

„Operation Klopf-Klopf“

Maduro hat angeblich auch die sogenannte „Operation Klopf-Klopf“ angeordnet, bei der Sicherheitskräfte an den Türen von Maduro-Gegnern anklopfen, wie „CNN“ berichtet. Diese berichten von Drohungen wie Gefängnis und Entzug lebenswichtiger staatlicher Zuwendungen.